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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 12. Februar 2013; 20:17
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EU/Kapitalismus:
> Prozess gegen Film "Water Makes Money"
Am Donnerstag beginnt in Paris der Prozess gegen "Water Makes Money". 
Der franzoesische Infrastruktur-Konzern Veolia hat den Vertrieb und 
einen Protagonisten des Filmes in Frankreich verklagt, weil er sich in 
einen Zusammenhang mit Korruption gebracht sieht. Die beiden 
Filmemacher Leslie Franke und Herdolor Lorenz erklaeren dazu: "Gerade 
in diesen Tagen versucht die EU-Kommission, alle Kommunen zur 
Ausschreibung der Wasserversorgung zu zwingen. Dadurch wuerde das 
Trink- und Abwasser guenstiger, urteilte die Steering Kommission, in 
der fast alle privaten Wasserkonzerne der Welt vertreten sind. Eine 
derartige Verquickung von Oeffentlichem und Privaten stellt unser Film 
'Water Makes Money' in den vielen Varianten der Wirklichkeit dar. Was 
hier passiert, ist nicht einfach Korruption, das ist ,strukturelle 
Korruption' auf Kosten von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. An 
dieser Bewertung halten wir fest."
Attac Oesterreich kritisiert in diesem Zusammenhang auch die Position 
der hiesigen Regierung: "Die Regierung ist bei Wasserprivatisierungen 
heuchlerisch. Waehrend sie hierzulande ueber ein verfassungsmaessiges 
Verbot diskutiert, segnet auch sie EU-Hilfen an Griechenland und 
Portugal mit der Vorgabe ab, dass dort die Privatisierungen 
oeffentlicher Dienstleistungen umgesetzt werden. Es ist klar, dass das 
auch die Wasserversorgung mitbetrifft"
Attac-Gruppen hatten den Film "Water makes money" zur Premiere im Jahr 
2010 in zahlreichen europaeischen Staedten aufgefuehrt. Aus 
Solidaritaet mit den Angeklagten wird der Film in Wien, Graz und Krems 
erneut vorgefuehrt, und auch der TV-Sender Arte strahlte den Film am 
Dienstag noch einmal aus.
Nestlé verurteilt
Im Jaenner wurde uebrigens der Nahrungsmittelkonzern Nestlé, der 
ebenfalls recht bedenklich im Wassergeschaeft taetig ist, vom 
Bezirksgericht Lausanne wegen "unerlaubter Infiltration" bei Attac 
Schweiz zur Zahlung eines Schmerzensgeldes an zwei Aktivistinnen von 
jeweils 3000 Schweizer Franken verurteilt. Nestlé hatte eine 
Attac-Arbeitsgruppe, welche an einem kritischen Buch ueber Nestlé 
arbeitete, von 2003 bis 2005 durch einen Maulwurf des Schweizer 
Sicherheitsunternehmens Securitas ueberwachen lassen. Der Fall war 
bereits im Juni 2008 vom Fernsehsender TSR in der Sendung Temps 
Présent aufgedeckt worden.
(Attac, diverse/akin)
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Hintergrundinfos zum Veolia-Prozess: 
http://www.watermakesmoney.com/index.php/de/der-prozess
Griechische Initiative gegen die Wasserprivatisierung "Save Greek 
Water": http://savegreekwater.org/?page_id=29
Europaeische Buergerinitiative "Wasser ist ein Menschenrecht": 
http://www.right2water.eu/de
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