**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 6. Februar 2013; 08:40
**********************************************************
Griechenland/BRD/Medien/Kommentar:
> Hype der Nuernberger Morgenroete
Gibt es die Nuernberger Parteizelle der griechischen Neonazipartei 
"Goldenen Morgenroete" wirklich? Seit ein paar Tagen geistert sie 
durch die Medien -- doch so gut wie alle Infomationen darueber 
inclusive der behaupteten Gruendung der "ersten Zelle der goldenen 
Morgenroete in Westeuropa" stammen von einem einzigen Weblog, der 
behauptet diese Parteizelle zu repraesentieren. Die Homepage der 
echten "Chrysi Avgi" in Griechenland kennt hingegen keine 
Parteiorganisation ausserhalb ihres Vaterlandes. Die einzigen 
Parallelen sind der Name der Partei, kopierte Inhalte der Mutterpartei 
im Nuernberger Blog und die Tatsache, dass die deutsche Sektion 
denselben Blogprovider benutzt wie einige griechische Sektionen --  
allerdings handelt es dabei auch nicht um etwas Entlegenes, sondern um 
Blogspot, den Dienst von Google.
"Der Spiegel" und "Die Sueddeutsche Zeitung" erwaehnen zwar, dass der 
Bayerische Verfassungsschutz Kontakte zwischen deutschen und 
griechischen Neonazis beobachte. Doch darueber, ob die Partei in 
Nuernberg bereits ein Buero eroeffnet und dort auch eine erste 
Veranstaltung organisiert haben soll, wollte sich die Behoerde laut 
Sueddeutscher nicht aeussern. Auf den einschlaegigen 
Deutsch-Nazi-Seiten duerfte diesbezueglich auch noch nichts gefunden 
worden sein. Die griechischen Kulturverbaende in Nuernberger 
distanzieren sich einhellig in einem gemeinsamen Statement von der 
angeblichen Parteigruendung -- allerdings kann man diesem Brief nicht 
entnehmen, ob irgendwer in der griechischen Gemeinde Nuernbergs mehr 
weiss, als schon in der Zeitung gestanden ist.
Da es sich bei dem Nuernberger Internetauftritt nur um einen Blog ohne 
eigene Domain handelt und als Kontakt lediglich eine 
Google-Mailadresse aufscheint, ist natuerlich so ohne weiteres nichts 
ueber die "Hintermaenner" eruierbar -- oder ueber den Hintermann, denn 
das Ganze scheint kaum mehr als die Aktivitaet eines einzigen 
Bloggers. Aber dieser hat den Massenmedien einen schoenen Aufreger 
praesentiert und kann sich ueber Berichte im gesamten 
deutschsprachigen Raum von der "Nuernberger Zeitung" bis zum 
"Standard" freuen -- ohne auch nur irgendeinen substantiellen Beleg 
fuer seine "Parteizelle" bringen zu muessen; es reicht allein die 
Kombination der Begriffe "Goldene Morgenroete" und "Nuernberg".
Vielleicht gibt es diese Parteizelle wirklich -- fuer eine serioese 
Berichterstattung reicht das bisher Bekannte aber nicht aus. Einen 
solchen medialen Impact mit sowenig Aufwand kann man sich als Linker 
nur wuenschen.
*Bernhard Redl*
***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der 
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd 
muessen aber nicht wortidentisch mit den in der Papierausgabe 
veroeffentlichten sein. Nachdruck von Eigenbeitraegen mit 
Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der 
Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von Texten mit anderem 
Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine anderweitige 
Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als Abonnement 
verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann den 
akin-pd per formlosen Mail an akin.buero@gmx.at abbestellen.
*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.redaktion@gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976-00, Zweck: akin