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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 12. Dezember 2012; 02:00
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Moderne Zeiten:
> Von wegen Terrorismus
Ausweitung der Vorratsdatenspeicherung auf Urheberrechtsverletzungen 
vorgesehen.
Aussendung des *Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung (AKVorrat)*
Am 28.11. wurde die BuergerInneninitiative gegen die 
Vorratsdatenspeicherung im Justizausschuss behandelt. Saemtliche 
geladenen Experten sprachen sich kritisch gegen die 
Vorratsdatenspeicherung aus, anders als - wenig ueberraschend - die 
Vertreter des Justiz- und Innenministeriums einschliesslich der 
Rechtsschutzbeauftragten dieser Ressorts. Das Ergebnis stand jedoch 
schon vorher fest: Die Regierungsparteien einigten sich darauf, eine 
allfaellige Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs umzusetzen. Dass 
die Regierung aufgefordert wird sich an die Verfassung zu halten, ist 
also die einzige Konsequenz die der Justizausschuss aus den 106.067 
Unterschriften der Buergerinitiative des AKVorrat zieht.
Im Rahmen des Expertenhearings konnte jedoch erreicht werden, dass die 
geplante Ausweitung der Vorratsdatenspeicherung offiziell bestaetigt 
wurde: Christian Pilnacek vom Justizministerium bestaetigte, dass in 
einer jetzt diskutierten Gesetzesvorlage die Ausweitung der Verwendung 
von Vorratsdaten auf die Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen 
geplant ist. Diese Ausweitung soll am 11. Dezember im 
Justizministerium diskutiert werden. Das Pikante daran: Nur 
ausgewaehlte VertreterInnen von Verwertungsgesellschaften und 
Industrie sind geladen - VertreterInnen der Zivilgesellschaft hingegen 
nicht. Eine entsprechende gemeinsame Anfrage von AKVorrat und VIBE!AT 
(Verein fuer Internet-Benutzer Oesterreichs) wurde mit Hinweis auf die 
ohnehin bereits hohe Anzahl an TeilnehmerInnen seitens des BMJ 
abgelehnt. Das BMJ werde die Anliegen der beiden Organisationen schon 
"im Auge behalten", wurde durch das Ministerium mitgeteilt.
"Man hat uns die Vorratsdatenspeicherung 2011 als Anti-Terrormassnahme 
verkauft. Jetzt soll die Bevoelkerung flaechendeckend ueberwacht 
werden, damit die Profite der Unterhaltungsindustrie geschuetzt 
werden.", erklaert Thomas Lohninger vom Arbeitskreis 
Vorratsdatenspeicherung. "Diesen Dammbruch duerfen wir nicht 
unwidersprochen lassen." Der AKVorrat ruft dazu auf, den Protest mit 
Briefen und Anrufen an Justizministerin Beatrix Karl nachdruecklich zu 
artikulieren.
(gek.)
Kontakt:
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info{AT}akvorrat.at
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