**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 21. November 2012; 20:08
**********************************************************
Asyl:
> Willkuerliche Verschickung von Fluechtlingen zu entlegenen 
> Ortschaften
Nachdem waehrend der letzten Wochen die menschenunwuerdigen Zustaende 
im Erstaufnahmelager Traiskirchen vermehrt oeffentlich wahrgenommen 
wurden und vorvergangenen Samstag ueber 100 Menschen aus Traiskirchen 
an einer Demonstration fuer Fluechtlingsrechte in Wien teilgenommen 
haben, reagieren die Asylbehoerden nun mit beschleunigter Verlegung 
von Fluechtlingen in verschiedene oesterreichische Bundeslaender. Am 
15. November wurden 16 pakistanische Fluechtlinge nach St. Andrae im 
Lavantal in den Kaerntner Alpen transferiert. Im Hintergrund steht die 
aktuelle Kontroverse zwischen Innenministerin Mikl-Leitner und 
VertreterInnen der Bundeslaender um die Frage der Unterbringung von 
AsylwerberInnen.
Fluechtlinge aus Traiskirchen berichten indes von unwuerdigen 
Zustaenden: Die Versorgung mit Lebensmitteln und winterfester Kleidung 
ist mangelhaft, sie muessen im Freien bei Kaelte und Regen um Essen 
anstehen, religioese Essgewohnheiten werden uebergangen. Manche 
Fluechtlinge bedecken ihre Fuesse mit Plastiksackerln, weil sie kein 
brauchbares Schuhwerk haben. Fuer dringende Belange, wie 
AerztInnenbesuche, steht oft keine angemessene Uebersetzung zur 
Verfuegung. Die medizinische Versorgung ist unzureichend, sodass 
Zahnprobleme oder ausfallende Naegel unbehandelt bleiben. Asylantraege 
werden durch das Bundesasylamt im Eiltempo, das keine glaubwuerdige 
Beruecksichtigung von Fluchtgruenden zulaesst, mitunter nur einen Tag 
nach der Anhoerung, negativ entschieden.
"Was wir momentan erleben, ist, dass Innenministerium und 
LandespolitikerInnen untereinander einen Konflikt auf dem Ruecken der 
Fluechtlinge austragen. Wer in der ganzen Debatte ueberhaupt nicht 
gefragt wird, sind diejenigen, um die es eigentlich geht - naemlich 
die Fluechtlinge selbst. Ob von Frau Mikl-Leitner oder von Herrn 
Proell - ueber die Fluechtlinge wird geredet wie ueber einen zu 
verwaltenden Notstand, den man loswerden will." so Roman Dietinger von 
der Initiative "Familien und FreundInnen gegen Abschiebung".
(Aussendung 1maerz-streik.net / bearb.)
***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der 
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd 
muessen aber nicht wortidentisch mit den in der Papierausgabe 
veroeffentlichten sein. Nachdruck von Eigenbeitraegen mit 
Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der 
Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von Texten mit anderem 
Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine anderweitige 
Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als Abonnement 
verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann den 
akin-pd per formlosen Mail an akin.buero{AT}gmx.at abbestellen.
*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.redaktion{AT}gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976-00, Zweck: akin