**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 7. November 2012; 04:41
**********************************************************
US-Urnengaenge:
> Millionenspenden der Gentech-Industrie
Die Chemie-Konzerne BAYER und BASF beteiligten sich mit 
millionenschweren Spenden an einer Kampagne amerikanischer Gentechnik- 
und Pestizid-Hersteller. Die Industrie will damit eine Initiative von 
Umweltverbaenden zur Deklaration gentechnisch veraenderter 
Lebensmittel stoppen. Die im Bundesstaat Kalifornien eingebrachte 
Proposition 37, die eine Kennzeichnungspflicht nach europaeischem 
Vorbild fordert, wurde parallel zur Praesidentschaftswahl am 6. 
November zur Abstimmung gebracht.
Die Unternehmen investieren ueber 40 Millionen Dollar in ihre 
Werbekampagne, die vor allem aus TV Spots besteht -- rund zehnmal so 
viel wie die Befuerworter der Initiative. Groesster Financier ist der 
Weltmarktfuehrer fuer gentechnisch veraendertes Saatgut, Monsanto, mit 
7 Millionen Dollar. Es folgen DuPont (4,9 Mio), BAYER und BASF 
(jeweils 2 Mio), Pepsi, Nestlé und Coca Cola. Das Hauptargument der 
Industrie ist, dass eine Deklarationspflicht die Kosten fuer die 
Hersteller um "Milliarden Dollar erhoehen" wuerde - eine absurde 
Behauptung, fuer die jeglicher Beleg fehlt.
Philipp Mimkes von der deutschen "Coordination gegen BAYER-Gefahren" 
(CBG): "Die Gentechnik-Multis messen mit zweierlei Mass: in Europa ist 
die Deklaration von gentechnisch veraenderten Inhaltsstoffen 
selbstverstaendlich. In den USA hingegen soll eine solche 
Kennzeichnung mit fadenscheinigen Argumenten verhindert werden. Die 
Rechte von Verbraucherinnen und Verbrauchern werden dadurch mit 
Fuessen getreten!".
Die CBG sieht eine Parallele zum Verkauf des BAYER-Pestizids 
Glufosinat. Der zusammen mit gentechnischem Saatgut verkaufte 
Wirkstoff muss in der EU wegen erwiesener Gesundheitsgefahren vom 
Markt genommen werden. Trotzdem hat BAYER die Exporte in die USA und 
nach Lateinamerika drastisch erhoeht. "Ein klassischer Fall doppelter 
Sicherheits-Standards!", so Mimkes weiter. Glufosinat soll in die 
Fussstapfen des von Monsanto vertriebenen Herbizids Glyphosat treten, 
das wegen zunehmender Resistenzen immer unwirksamer wird.
BAYER war in den USA fuer die bislang groesste Kontamination mit 
gentechnisch veraenderten Organismen verantwortlich: Im Jahr 2006 war 
sogenannter Liberty Link-Reis weltweit in Supermaerkten aufgetaucht, 
obwohl hierfuer keinerlei Zulassung vorlag. Rund 30 % der 
US-amerikanischen Ernte wurde verunreinigt, die EU und Japan stoppten 
daraufhin alle Reisimporte aus Nordamerika. In den vergangenen Monaten 
musste BAYER die betroffenen Landwirte und Reismuehlen mit ueber 900 
Mio. Dollar entschaedigen. Bis heute wird LL-Reis vereinzelt in 
Supermarkt-Packungen gefunden.
Im laufenden Wahlkampf gehoert BAYER zu den groessten auslaendischen 
Unterstuetzern von republikanischen Abgeordneten. Die Ausgaben zur 
Verhinderung von Proposition 37 uebertreffen jedoch die Spenden an 
Politiker deutlich. Kalifornien war in der Vergangenheit haeufig 
Vorreiter bei der Einfuehrung neuer Umweltschutz-Bestimmungen, so z. 
B. bei Katalysator-Autos oder zum Ausstoss von Treibhausgasen. Dies 
erklaert die erhoehte Nervositaet der Gentech-Lobby.
(Aussendung Coordination gegen BAYER-Gefahren/bearb.)
***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der 
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd 
muessen aber nicht wortidentisch mit den in der Papierausgabe 
veroeffentlichten sein. Nachdruck von Eigenbeitraegen mit 
Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der 
Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von Texten mit anderem 
Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine anderweitige 
Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als Abonnement 
verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann den 
akin-pd per formlosen Mail an akin.buero{AT}gmx.at abbestellen.
*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.redaktion{AT}gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976-00, Zweck: akin