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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 17. Oktober 2012; 03:53
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Menschenrechte:
> Dauerkundgebung somalischer Fluechtlinge in Wien
Somalische Fluechtlinge demonstrierten vom 10.-12. Oktober in
Permanenz vor dem oesterreichischen Parlament fuer ihre Rechte. Im
Anschluss an die Demo vom Bundesasylamt zum Parlament, an der sich
rund 300 Menschen beteiligt haben, haben sie zwei Tage und Naechte
trotz kalten Wetters ihre Forderungen nach einem menschenwuerdigen
Leben an die Oeffentlichkeit und die politischen
EntscheidungstraegerInnen herangetragen.
Nachdem das Bundesasylamt bei der Auftaktkundgebung nicht bereit war,
sich mit den Anliegen der Fluechtlinge auseinanderzusetzen, wurde zum
Abschluss im Parlament eine Erklaerung ueberreicht, in der die
Fluechtlinge nochmals ihre zentralen Forderungen darlegen.
Aus den Schilderungen der Fluechtlinge:
"Viele von uns werden durch das ,Dublin II'-Verfahren aus dem
oesterreichischen Asylsystem ausgeschlossen und in andere EU-Laender
abgeschoben. Der subsidiaere Schutz, der nur fuer je 12 Monate erteilt
wird, ist kein adaequater Status fuer somalische Fluechtlinge. Mit
diesem Dokument finden wir keine Wohnung, in der wir leben koennen.
Wir koennen unsere Angehoerigen nicht nach Oesterreich bringen und wir
koennen nicht reisen, um unsere Familien im Ausland zu besuchen, wenn
jemand krank ist oder dringend Hilfe braucht. Wir warten jahrelang auf
eine Asylentscheidung und bekommen am Ende oft ohne Grund eine
negative Entscheidung. ... Diejenigen von uns, die auf eine
Entscheidung warten oder negativ bekommen haben, muessen oft isoliert
in Lagern fernab der Staedte leben, in schlechten und kalten
Unterkuenften, wo sie keine Kontakte und keine Unterstuetzung haben.
... Manche Fluechtlinge werden wegen geringer Gesetzes- und
Regelverstoesse kriminalisiert und ihnen wird die Ausweiskarte oder
der Pass weggenommen. Viele von uns sind durch alle diese Probleme
krank und psychisch traumatisiert und brauchen dringend Hilfe."
Somalia ist ein vom Buergerkrieg zerrissenes Land. Botschaften
auslaendischer Regierungen wurden dort viele geschlossen. Laut
Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International liegt es
auf dem letzten Platz. Bezueglich Pressefreiheit steht das Land laut
Reporter ohne Grenzen auf Stelle 159 von 169 Staaten. Die
Lebenserwartung betraegt knapp ueber 50 Jahre.
(akin)
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