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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 17. Oktober 2012; 03:56
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Initiativen/Strahlende Zukunft:

PLAGE: Vertrag zwischen IAEA und WHO zur Vertuschung atomarer Risiken
loesen

Die Salzburger Plattform gegen Atomgefahren (PLAGE) prangert gemeinsam
mit mehreren Umwelt- und Anti-Atom-Organisationen die Doppelrolle der
Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) als Foerderin der zivilen
und gleichzeitigen Kontrolleurin der militaerischen Anwendung von
Atomenergie an. Die PLAGE weist insbesondere auf den vertraglich
verbrieften Schulterschluss zwischen IAEA und
Weltgesundheitsorganisation (WHO) hin, welcher der WHO de facto jede
unabhaengige, objektive Forschung ueber strahlenbedingte
Gesundheitsschaeden untersage. Wie nach Tschernobyl bewege sich die
WHO auch nach dem Super-GAU in Fukushima im Fahrwasser der IAEA und
von deren tendenzioesen Bestandsaufnahmen (1).

Parallel zur jaehrlich tagenden IAEA-Generalkonferenz (17. bis 21.
September 2012) fanden in Wien mehrere Protestaktionen statt. Direkt
vor den Eingangstoren des IAEA-Sitzes im Vienna International Centre
protestierten die PLAGE Salzburg, Wiener Plattform Atomkraftfreie
Zukunft, Global2000 mit einer Transparent- und Luftballonaktion gegen
die Zielsetzungen der IAEA.

Der explizite Auftrag der IAEA lautet, die zivile Nutzung der
Atomenergie weltweit zu foerdern und somit einen Beitrag zu "Frieden,
Gesundheit und Wohlstand" zu leisten. Gleichzeitig soll die weitere
Verbreitung von Kernwaffen unterbunden werden. Jede zivile Nutzung von
Kernenergie berge jedoch die Option einer militaerischen Nutzung in
sich, erlauben doch alle gaengigen Reaktortypen die Gewinnung
nuklearwaffenfaehigen Plutoniums, so die PLAGE in ihrer Aussendung.

Ein weiterer fataler Widerspruch manifestiere sich in dem Konnex
zwischen IAEA und WHO, der auf einen Vertrag aus dem Jahr 1959
zurueckgeht. Setzt sich die WHO zum Ziel, den bestmoeglichen
Gesundheitszustand aller Voelker herbei zu fuehren, so beguenstige die
IAEA per Mandat die weltweite Atomlobby. Der unselige IAEA-WHO-Vertrag
sichere der IAEA die zentrale Einflussnahme auf einem Gebiet, das
geradezu nach unabhaengiger, wertneutraler Forschung schreie: Die
globale Gesundheitspolitik im Allgemeinen sowie Strahlenschutz im
Besonderen. Dennoch, am Gaengelband der IAEA verharmlose die WHO in
einer grotesken und unverantwortlichen Art und Weise die schaedlichen
Auswirkungen ionisierender Strahlung. Wenn in einer Unterredung mit
Vertretern der Initiative fuer eine unabhaengige WHO ("Independent
WHO") die WHO-Direktorin Margaret Chan im Mai 2011 die Existenz von
inneren Strahlenschaeden durch Niedrigdosen anerkannte (3), so sei
dies nur ein erster Schritt zur Beruecksichtigung des aktuellen
Forschungsstandes. "Zumal die WHO - als Hueterin ueber das
gesundheitliche Wohlergehen aller Menschen - ueber keine eigene
Kompetenz in der Erforschung der Auswirkungen von Radioaktivitaet mehr
verfuegt: Die Abteilung fuer Strahlenbiologie wurde vor drei Jahren
auf Druck privater und staatlicher Geldgeber geschlossen", so Heinz
Stockinger von der PLAGE.

(PLAGE/bearb.)


(1) Strahlentelex vom 07.06.2012
(2) JuristInnen gegen atomare, biologische und chemische Waffen
("International Association Of Lawyers Against Nuclear Arms")
(3) TAZ vom 05.05.2011


Kontakt: info{AT}plage.cc



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