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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 10. Oktober 2012; 04:13
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Debatten:
> WikiLeaks - der Staat verfolgt seine Idealisten
Die Grundannahme des WikiLeaks-Projektes ist es, dass die 
Veroeffentlichung von Regierungs- und Firmengeheimnissen eine Kritik 
dieser Institutionen bedeutet. Das Projekt und sein Manifest - 
geschrieben von Julian Assange bevor WikiLeaks beruehmt wurde - 
beschaeftigt sich mit der Bekaempfung von Verschwoerungen, geheimen 
Gesetzesvorhaben, versteckt vor den Augen der neugierigen 
Oeffentlichkeit. WikiLeaks entdeckt diese verborgenen Plaene bei 
autoritaeren Regimen, und - tendenziell - auch in manchen 
demokratischen Regierungen.1) Gegen diese Tendenzen fuehrt WikiLeaks 
keine Argumente oder eine eigene politische Position an, da das 
Projekt annimmt, die Veroeffentlichung von Geheimnissen derer, die an 
der Macht sind, wuerde schon reichen, um die unterdrueckten Massen 
aufzubringen: "Autoritaere Regime erzeugen oppositionelle Kraefte, 
indem sie gegen den individuellen und kollektiven Wunsch nach 
Freiheit, Wahrheit und Selbstverwirklichung vorgehen. Plaene, die 
autoritaere Herrschaft unterstuetzen, verursachen Widerstand. Daher 
werden diese Plaene von erfolgreichen autoritaeren Regimen 
geheimgehalten."2) WikiLeaks will diese Plaene aufdecken, so dass 
demokratischer Widerstand fuer Freiheit, Wahrheit und 
Selbstverwirklichung entsteht. WikiLeaks zufolge liegt in der 
Tatsache, dass die Leute nichts von den finsteren Plaenen ihrer 
Regierungen wissen, der Grund dafuer, dass es keine Aufstaende gibt.
WikiLeaks meint, dass autoritaeres Regieren und autoritaere Tendenzen 
in demokratischen Staaten durch Geheimhaltung charakterisiert sind. 
Dabei ist es kein Geheimnis, dass das bestimmende Motiv von 
Unternehmen Profit ist, dass die USA und ihre Verbuendeten die Kriege 
im Irak und Afghanistan fuer ihre nationalen Interessen fuehren und 
die US-amerikanische Regierung WikiLeaks als Staatsfeind betrachtet. 
Diese Tatsachen sind keine unterdrueckten Informationen, sondern 
werden oeffentlich erklaert und diskutiert. Dass Hosni Mubarak 
Aegypten 30 Jahre lang mit Notstandsgesetzen regiert hat, dass seine 
Polizei die Opposition gefoltert und unterdrueckt hat, dass die USA 
das Ganze wegen ihrer Interessen in der Region unterstuetzt hat, dass 
die EU ein Freihandelsabkommen mit dem aegyptischen Regime 
ausgehandelt hatte und Gaddafis Libyen wegen seiner Zusage, 
Fluechtlinge von der eigenen Grenze fernzuhalten, schaetzte: All das 
ist bekannt. Es gibt auch Aktionen und Strategien autoritaerer und 
demokratischer Regierungen, die geheim sind, wie zum Beispiel 
aussergesetzliche Toetungen, Folter, Spionage, illegale Auslieferungen 
und bestimmte Absprachen mit anderen Staaten oder Unternehmen. Aber 
das bedeutet nicht, dass die Herrschaft dieser Regierungen vor allem 
durch das Unwissen ihrer Buerger bestimmt ist. Im Gegenteil, ein 
Regime, das seine Gegner foltert, will sie das wissen lassen, damit 
sie vor ihren Plaenen ablassen.
WikiLeaks behauptet, dass Transparenz zu einer guten Herrschaft und zu 
einem besseren Leben der Buerger fuehre. Wenn aber eine Regierung 
ehrlich erklaert, dass die aktuelle Schuldenkrise einen groesseren 
Einschnitt im Sozialbereich erfordere, dann ist das transparent. Wenn 
die US-Regierung WikiLeaks oeffentlich die Feindschaft erklaert, dann 
ist das transparent; wenn das Gesetz einen darueber informiert, dass 
die eigenen Beduerfnisse nur dann zaehlen, wenn man entsprechend Geld 
hat, dann ist das transparent; wenn ein Staat seine Bevoelkerung 
mobilisiert, um die mobilisierte Bevoelkerung eines anderen Staates 
militaerisch zu besiegen, dann ist das transparent. Transparenz selber 
verhindert keinen Schaden: Im Gegenteil wird das meiste Elend in aller 
Oeffentlichkeit produziert.3)
In dem es "erfolgreichen autoritaeren Maechten" unterstellt, den 
eigenen Charakter aus Angst vor Widerstand zu verschleiern, ignoriert 
WikiLeaks die Zwecke der Herrschaft. Bevor man fragt, wie etwas 
erreicht wird, muss man sich fragen was denn da erreicht werden soll. 
Sowohl autoritaere als auch demokratische Staaten wollen ja viel mehr 
als sich nur zu erhalten. Da eine starke Wirtschaft - besonders im 
Kapitalismus - die Grundlage der Macht eines Staates ist, ist die 
Bevoelkerung nicht einfach stoerende Menschenmasse, sondern 
nuetzliches Material.4) Staaten betreiben einen grossen Aufwand, um 
ihre Wirtschaft zu foerdern, vergleichen neidisch das eigene 
Bruttoinlandsprodukt - die wirtschaftliche Gesamtaktivitaet - mit dem 
anderer Staaten und beobachten ganz genau die Wechselkurse und 
Aktienindizes: Sie vergleichen den wirtschaftlichen Erfolg ihrer 
Bevoelkerungen, weil dieser die Basis ihrer Macht ist. Aber der 
Beitrag der Bevoelkerung zur Staerke ihres Staates erschoepft sich 
nicht in der wirtschaftlichen Aktivitaet. Der Staat will, dass die 
Bevoelkerung ihn schaetzt und seine Massnahmen unterstuetzt. Wenn er 
es fuer noetig haelt, verlangt der Staat von seiner Bevoelkerung sogar 
in den Krieg zu ziehen. Diese Zwecke koennen nicht heimlich erreicht 
werden, sie brauchen eine Oeffentlichkeit.
WikiLeaks' praktische Kritik an Regierungen in aller Welt ist 
getrieben von einer Zustimmung zur Institution der Regierung als 
solcher. WikiLeaks will einen Widerstand initiieren, der darauf 
abzielt, Regierungsverhalten zu aendern 5), nicht Regime zu beenden. 
Die Ueberlegung, ob Herrschaft ueberhaupt noetig ist und warum, kommt 
in den Aktionen und Veroeffentlichungen von WikiLeaks nicht zum 
Ausdruck. Der Vorwurf, WikiLeaks sei anarchistisch, sei grundsaetzlich 
gegen Regierungen und Unternehmen, ist falsch. Im Gegenteil, der 
Aktivismus von WikiLeaks basiert auf dem Gedanken, dass der 
demokratische Nationalstaat vor allem zu verteidigen sei und nicht 
Ziel grundlegender Kritik.
WikiLeaks tritt fuer die ungekuerzte und unkommentierte 
Veroeffentlichung geheimer Informationen ein, da die Information 
selber Widerstand entzuenden sollen. Es haengt aber nicht von 
Information - Fakten - als solcher ab, ob Leute einer bestimmten 
Politik widersprechen, sondern davon, wie sie diese Fakten 
interpretieren. Das Abschlachten von irakischen Zivilisten durch 
US-amerikanische Truppen ist fuer die Kriegsgegner ein weiterer Grund, 
den Krieg zu beenden. Andere nehmen diese Nachricht vielleicht als 
Bestaetigung dafuer, das Krieg haessliche Seiten habe, dieser aber 
noetig sei, dass die Aufstaendischen die Schuld haetten, da sie sich 
hinter Zivilisten versteckten, dass die Getoeteten sich nicht in einer 
Kriegszone haetten bewegen sollen oder dass diese "Untermenschen" es 
nicht besser verdient haetten. Fakten dienen nur als Material fuer 
Urteile, sie geben das Urteil nicht vor. Das ist besonders dann der 
Fall, wenn die Informationen, die durch WikiLeaks die Oeffentlichkeit 
erreicht haben, sowieso nur bestaetigen, was jeder schon wusste. 
Wofuer vorher unbekannte Fakten als Einziges dienen koennen, ist, 
notwendige Voraussetzungen fuer neue Urteile zu schaffen, die ohne sie 
unmoeglich zu treffen waeren.
WikiLeaks' Ideal des Staates folgt den Prinzipien des demokratisch 
verfassten Nationalstaates. Ein moderner Nationalstaat praesentiert 
sich als Dienst an seinen Buergern und als Ausdruck ihres Willens. Er 
garantiert seinen Untertanen Rechte und Freiheiten, fordert sie auf, 
seine Agenten zu waehlen, schafft grundlegende Infrastruktur fuer die 
wirtschaftliche Betaetigung und bietet ein wenig soziale Sicherheit. 
Dass der Nationalstaat die Bedingungen schafft, die seine Buerger 
zwingen, sich auf ihn zu verlassen, aendert an diesem Verhaeltnis 
nichts. WikiLeaks stimmt diesen Prinzipien zu: "Bessere Kontrolle 
fuehrt zu weniger Korruption und staerkerer Demokratie in allen 
gesellschaftlichen Institutionen, einschliesslich Regierung, 
Unternehmen und anderer Organisationen."6) Sich darauf zu 
beschraenken, Korruption in Regierungen und Unternehmen zu bekaempfen, 
bedeutet, dass es nicht die Prinzipien dieser Organisationen sind, die 
fuer das beobachtete Elend verantwortlich gemacht werden, sondern 
Abweichung von diesen Prinzipien.7) WikiLeaks' Kampf gegen Korruption 
bedeutet also ein prinzipielles Einverstaendnis mit diesen 
Institutionen, wenn sie erst einmal frei von Korruption sind. Wenn 
WikiLeaks mit dem US-amerikanischen obersten Gerichtshof darin 
uebereinstimmt, "effektiv Betrug im Staatsapparat aufzudecken"8), dann 
ist das kein rhetorischer Trick - beide wollen effektive 
Institutionen, und zwar die Institutionen des gegenwaertigen Systems. 
Sowohl WikiLeaks als auch die Verfassung der USA teilen das Ideal 
eines demokratischen, kapitalistischen Nationalstaates, der das 
pursuit of happiness seiner Buerger nicht behindert.
Ein Kern des Misstrauens, das WikiLeaks den Maechtigen entgegenbringt, 
ist im demokratisch verfassten Nationalstaat institutionalisiert. Sein 
institutioneller Aufbau zeigt bereits einen bemerkenswerten Mangel an 
Vertrauen gegenueber seinen Amtsinhabern, der Aufbau enthaelt den 
Verdacht, dass die Staatsagenten heimlich (oder offen) ihre Macht 
missbrauchen koennten. Das Gesetz verlangt regelmaessige Wahlen und 
sichert so, dass der kollektive Wille der Leute dem der Politiker 
entspricht.9) Manche Laender haben sogar begrenzte Amtszeiten fuer die 
hoechsten Posten, um zu verhindern, dass sich eine einzelne Person an 
die Macht klammert. Das Gesetz schreibt eine Trennung zwischen 
Regierung, Parlament und den Gerichten vor, so dass keine Teilgewalt 
sich die Macht in anderer als in der vorgeschriebenen Weise aneignen 
kann. Das Gesetz garantiert Rede- und Versammlungsfreiheit sowie die 
Freiheit der Presse, und erlaubt so der demokratischen Opposition, 
ihre Sorgen auszudruecken. Ein amerikanischer Praesident plaediert 
auch mal dafuer, die Rechte von Informanten zu staerken, "um 
Staatsangestellte zu schuetzen, die Verschwendung, Betrug und 
Missbrauch von Macht im Staat aufdecken".10) Der demokratische 
Nationalstaat ist ein Rechtsstaat und als solcher gegenueber seinem 
Personal misstrauisch.
Dieses institutionalisierte Misstrauen hat seinen Grund. Erstens sind 
die Staatsagenten Leute, die - wie jeder andere auch - private 
Interessen haben, ihr Job ist es jedoch, die Ordnung ohne Blick auf 
private Einzelinteressen zu wahren. Da die buergerliche Gesellschaft 
eine von konkurrierenden Privatsubjekten ist, ist es nicht ohne 
Risiko, diese anzustellen. Solche Agenten koennen ihre Macht 
missbrauchen, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen, indem sie 
Bestechungen annehmen oder das Gesetz zugunsten von Freunden 
beugen.11) Es ist diese Art von Amtsmissbrauch gegen die Gesetze und 
Gewaltenteilung gerichtet sind.
Der zweite Grund fuer das Misstrauen ist, dass die Gewaltenteilung 
eines demokratischen Staates beim effektiven Regieren stoert. Die 
Begrenzung der Macht einer Regierung ist eine Begrenzung der 
Moeglichkeiten ihre Arbeit zu erledigen. Die Gewaltenteilung ist blind 
gegenueber dem, was die Regierung erreichen will und kann sie daran 
hindern, Gesetze durchzubringen, die dem nationalen Interesse dienen. 
Das ist der Grund, warum Politiker und andere Staatsagenten, die 
Demokratie und Gesetz in grossen Ehren halten, immer wieder die Regeln 
brechen - mit illegalen Abhoeraktionen, Auslieferungen usw. Ob diese 
Ueberschreitungen als Verletzungen der Prinzipien des demokratischen 
Staates gewertet werden, kann man vorher nicht sagen. Es haengt immer 
vom Erfolg der jeweiligen Politik ab. Legale Sanktionen fuer solches 
Handeln (sei es zur persoenlichen Bereicherung oder um das Beste fuer 
die Nation zu erreichen) zu verhindern ist ein Grund, warum 
Staatsagenten sich entscheiden koennen, es vor der Oeffentlichkeit zu 
verbergen.
Die Kampagne der USA gegen WikiLeaks, unterstuetzt von seinen 
internationalen Verbuendeten und beiden US-amerikanischen Parteien, 
ist also gegen ein Projekt gerichtet, das den Nationalstaat ganz 
grundsaetzlich wertschaetzt. Die USA fuehren also eine Kampagne gegen 
Leute, die ihre Prinzipien verehren. Sie sind zu Staatsfeinden 
erklaert worden, aufgrund von Aktionen, die eigentlich die Prinzipien 
der beteiligten Staaten verteidigen und realisieren wollen.
Es koennte daher wie ein Fehler auf der Seite der US-Administration 
oder anderer Regierungen erscheinen WikiLeaks anzugreifen: Beide 
schaetzen die selben Prinzipien. Es gibt aber einen fundamentalen 
Unterschied in der Rolle, die diese Prinzipien fuer beide Seiten 
spielen. Fuer WikiLeaks und seine Unterstuetzer sind demokratische 
Prinzipien die ersten und grundlegenden Prinzipien des Staates, sie 
machen den Staat aus. Fuer den Nationalstaat sind diese Prinzipien 
hingegen Mittel der Herrschaft. Dass der Nationalstaat den Buergern 
dient, bedeutet nicht, dass er auf diese Rolle festgelegt ist. Wenn 
das der Fall waere, braeuchte es keine Polizei, keine Gerichte und 
keine Gefaengnisse. Dass der Nationalstaat ein Rechtsstaat mit 
Prinzipien ist, dass er die Zustimmung sein Buerger moechte, dass er 
die Privatinteressen seiner Buerger produktiv fuer sich selbst nutzen 
moechte, bedeutet nicht, dass er nicht herrschen wuerde und keine 
Geheimhaltung braeuchte. Interessen, die seiner Herrschaft 
grundsaetzlich entgegenstehen, unterdrueckt er schon. Generell zeigt 
er allen Interessen seiner Buerger Grenzen auf: Man darf sein 
Interesse verfolgen, aber nur den Gesetzen entsprechend. Anders 
gesagt, nur weil der Nationalstaat gesetzmaessige Interessen foerdert 
und schuetzt, heisst das nicht, - im Gegensatz zur Vorstellung von 
WikiLeaks - dass sein Ziel das Wohlergehen all seiner Untertanen ist: 
Gutwillige Herrschaft ist ein Widerspruch.
Zweitens bedroht die Veroeffentlichung der diplomatischen Depeschen 
und der militaerischen Berichte die USA international. Oeffentliche 
Aeusserungen von Staatsagenten - besonders in der Sphaere der 
internationalen Diplomatie - gelten als Ausdruck einer Strategie. 
Offene Kritik an anderen Staaten oder ihrem Personal dient dem Ziel, 
diesem Staat seine Grenzen aufzuzeigen oder diese Grenzen zu testen. 
Die Bekanntgabe der eigenen Kriegsaufwendungen sind eine Nachricht an 
Freund und Feind. Indem es interne US-Memos veroeffentlichte, machte 
WikiLeaks fuer die USA Politik, es liess die US-Regierung Dinge sagen, 
die sie nicht in der Oeffentlichkeit sagen wollte, und schickte damit 
Nachrichten an Regierungen auf der ganzen Welt. Der Punkt ist hier 
nicht, ob es sich dabei um sachliche Erklaerungen handelte oder nicht. 
Der Punkt ist, dass die US-Regierung diese Dinge nicht allen 
Verbuendeten und Feinden offen sagen wollte; WikiLeaks liess es die 
Regierung trotzdem sagen. WikiLeaks brachte die US-Aussenpolitik unter 
Zugzwang, indem es die Depeschen veroeffentlichte. Der Nationalstaat 
interpretierte diese Attacke als prinzipielle Infragestellung seiner 
Herrschaft - unabhaengig davon was WikiLeaks intendierte.
Die Kampagne der USA gegen WikiLeaks ist umstritten. Auf der einen 
Seite verlangen Politiker Assanges Ermordung und die US-Regierung 
sucht nach legalen Schlupfloechern, um Assange doch noch anzuklagen. 
Bradley Manning - der mutmassliche Informant, der die Depeschen und 
andere interne US-Dokumente weiterleitete - wird wahrscheinlich lange 
Zeit weggesperrt bleiben, um an denen ein Exempel zu statuieren, die 
den Staat bedrohen koennten. Andererseits ist WikiLeaks noch immer 
legal in den USA, und kaum Angegriffen wurde z.B. die New York Times, 
die mit WikiLeaks bei der Veroeffentlichung zusammenarbeitete.12) Der 
Staat will WikiLeaks ausschalten, aber er zoegert, um dabei nicht die 
Pressefreiheit zu demontieren. Der Staat will Buerger wie Julian 
Assange, aber diese guten Buerger sollen gefaelligst den real 
existierenden Nationalstaat anerkennen, bevor sie nach ihrer 
idealistischen Vorstellung handeln.
*Junge Linke - gegen Kapital und Nation*
*
1 "Today, with authoritarian governments in power in much of the 
world, increasing authoritarian tendencies in democratic governments, 
and increasing amounts of power vested in unaccountable corporations, 
the need for openness and transparency is greater than ever." 
http://213.251.145.96/About.html
2 "Authoritarian regimes give rise to forces which oppose them by 
pushing against the individual and collective will to freedom, truth 
and self realization. Plans which assist authoritarian rule, once 
discovered, induce resistance. Hence these plans are concealed by 
successful authoritarian powers." WikiLeaks-Manifest, 
http://www.thecommentfactory.com/exclusive-the-wikileaks-manifesto-by-julian-assange-3342/
3 WikiLeaks behauptet einen Widerspruch zwischen dem Sammeln von 
Informationen und ihrer Veroeffentlichung: "By definition, 
intelligence agencies want to hoard information. By contrast, 
WikiLeaks has shown that it wants to do just the opposite." Dabei 
veroeffentlichen Geheimdienste Informationen, wenn es zu ihrer Agenda 
passt. Sie benutzen Informationen, um konkurrierende Staaten und ihre 
Regierungen zu erpressen oder zu blamieren. Es ist nicht der 
Demokratieidealismus von WikiLeaks, der China dazu gebracht hat, es 
als Kandidat fuer den Nobelpreis vorzuschlagen; China hat WikiLeaks 
vorgeschlagen, weil es die USA beschaemt und um die Funktion des 
Nobelpreises als Einmischungstitel der USA und seiner Alliierten gegen 
seine Konkurrenten aufzuzeigen.
4 Es gibt tatsaechlich Staaten, wo die Bevoelkerung tatsaechlich 
nutzlos fuer den Staat ist, da ihre Oekonomie nur auf dem Export der 
natuerlichen Ressourcen beruht. In solchen Staaten wird der Grossteil 
der Bevoelkerung von den Revenuequellen des Staates ferngehalten. Der 
Sudan ist, neben den meisten Staaten der "dritten Welt", so einer, der 
wenig von seiner Bevoelkerung erwartet und ihr wenig zu bieten hat, da 
er am Weltmarkt gegen die erfolgreichen Wirtschaftsmaechte wie die 
USA, die EU und China nicht bestehen kann.
5 "To radically shift regime behavior [...]" Einleitung, 
WikiLeaks-Manifest
6 "Better scrutiny leads to reduced corruption and stronger 
democracies in all society's institutions, including government, 
corporations and other organisations." 
http://213.251.145.96/About.html
7 "Similarly, some intelligence services have an obligation to go 
about their activities to the best of their ability and that, 
sometimes, involve secrecy. But, what is not a right, is for a General 
or, Hillary Clinton, to say that they want to use the criminal law on 
every person in the country, to stop talking about embarrassing 
information, that has been revealed from her institution or from US 
military. She does not have the right to proclaim what the worry is, 
that's a matter for the court." Julian Assange im Interview mit "Frost 
over the World" auf Al Jazeera (21.12.2010).
8 "effectively expos[ing] deception in government" 
http://213.251.145.96/About.html
9 Das geht in beide Richtungen. Die Fuehrung soll sich nicht zu weit 
von den Leuten entfernen und den Leuten soll klar sein, wo die 
nationalen Probleme liegen.
10 "strengthen whistleblower laws to protect federal workers who 
expose waste, fraud, and abuse of authority in government" 
http://change.gov/agenda/ethics_agenda/
11 Um einem Missverstaendnis vorzubeugen: Wenn bestimmte Gesetze 
einzelnen Leute mehr bringen als anderen, widerspricht das nicht dem 
Zweck demokratischer Herrschaft. Wenn ein Gesetz hingegen nur gemacht 
ist, um eine bestimmte Gruppe zu bevorzugen, ohne das nationale 
Interesse zu beruecksichtigen, tut es das sehr wohl.
12 Die verschiedene Behandlung der NYT und WikiLeaks zeigt auch, 
welches Interesse der Staat an der Presse hat. Als "vierte Gewalt" des 
Staates deckt sie Ineffizienz und Korruption auf. Andererseits besteht 
die NYT darauf, - entgegen aller gegenteiliger Beweise - die 
Verhoertechniken der US-Armee nicht Folter zu nennen, womit sie ihre 
Treue zum US-amerikanischen Staat unter Beweis stellt.
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