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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 10. Oktober 2012; 04:09
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International:
> Oesterreichs Skigebiete: «Durchgeknallter Wahnsinn»
In Bern zeigt ein Tiroler Photograph Bilder des Pistenzaubers -- auch, 
weil sie in seiner Heimat nicht zeigbar sind.
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Der Fotograf Lois Hechenblaikner zeigt, wie der Massentourismus die 
Bergwelt umpfluegt. Eine Ausstellung im Alpinen Museum Bern. Zum 
ersten Mal seit Jahren draengen sich Besucherinnen und Besucher ins 
renovierte Alpine Museum Bern. Fuer den Tiroler Nestbeschmutzer ist 
der Tourismus zu einer «Gehirnwaschmaschine» geworden, die 
Touristenshops «Souvenir-Bordelle» mit «Hongkong-Muell, auf dem Tirol 
drauf steht».
In seinem Buch «off piste» veroeffentlicht Hechenblaikner 
Schwarzweiss-Fotos, die Armin Kniely zwischen 1936 und 1970 geknipst 
hat, und stellt seine eigenen Bilder der umgepfluegten Alpenwelt 
gegenueber.
Um in die Berner Ausstellung zu kommen, muessen die Zuschauer zuerst 
fuenf Tonnen Skimuell umgehen: So gross sei die Muellernte einer 
Wintersaison.
Sennhuetten dienen nur noch als Fassade. Weine, Schnaepse und Bier 
werden mit computergesteuerten Schlaeuchen abgefuellt. Beim 
«Après-Ski-Inferno» betaetigten sich alle als «Fremdgaenger, 
Draufgaenger oder Blindgaenger».
Heckenblaikners Bilder sind gnadenlos. Mit Bierflaschen uebersaete 
Skipisten zum Saison-Abschluss-Event, klaffende Loecher fuer 
Kunstschnee-Speicherseen im hochalpinen Fels, Pistenschneisen an einst 
schoensten Berghaengen so breit wie doppelspurige Autobahnen.
«Dieselbe Oekonomie der Massentierhaltung»
«Die Tourismusindustrie deckt die als Gleitflaeche benutzten Gletscher 
mit Plastikfolien ab und versucht deren siechenden Sterbeprozess, den 
wir Menschen mit verursachen, fast verzweifelt hinauszuzoegern», 
fotzelte der Tiroler Fotograf an einer Fuehrung in Bern.
Der «Homo consumis» beherrsche die Natur, nur sich selbst leider 
nicht. Das Tirol habe von der Viehwirtschaft auf die Gastwirtschaft 
umgesattelt. Ob Kuehe oder Touristen: Es sei «dieselbe Oekonomie der 
Massentierhaltung» und «abgemolken» wuerden sie beide. Unter dem 
Regime der Erlebnismaximierung bliebe von der Natur ebenso wenig 
uebrig wie von der Kultur.
Kein Wunder, dass ihn ihn Tourismuskoenige anfeinden und ein 
Buergermeister hat eine Ausstellung im Zillertal mit Erfolg 
verhindert. «In Tirol haette ich keine Chance, als Fotograf zu 
ueberleben. Ich kann meine Arbeit nur noch auswaerts zeigen.» Die 
Ausstellung in Bern - die groesste bisher - kann sein groesster Erfolg 
werden.
(Urs P. Gasche auf Infosperber/bearb.)
Quelle:
http://www.infosperber.ch/Artikel/Umwelt/Osterreichs-Skiresorts-Durchgeknallter-Wahnsinn
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