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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 18. September 2012; 23:16
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Moderne Zeiten:
> Neuer Angriff auf Internet-Freiheit via ITU?
Internationale Telekommunikationsregulierung will striktere Kontrolle 
des Internets
"Die geheimen Versuche der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) das 
globale Netz zu verwalten, koennten zu einem neuen Fall ACTA werden 
und sind aus demokratiepolitischen Gruenden strikt abzulehnen", meint 
Fred Turnheim, Praesident des "Oesterreichischer Journalisten Clubs" 
(OeJC), in einer Aussendung.
Die derzeit in Ausarbeitung befindliche Aenderung der Internationalen 
Telekommunikationsregulierungen (ITR) aus dem Jahr 1988 auf der 
Weltkonferenz der Internationalen Fernmeldeunion soll im Dezember in 
Dubai beschlossen werden und der strikteren Kontrolle des Internets 
dienen. Kuenftig solle die ITU das globale Netz verwalten. Ausserdem 
solle sie sich mit der Verteilung der Internet-Domains und IP-Adressen 
befassen.
Erfreulich sei, so die OeJC, dass einige Laender wie zum Beispiel 
Polen, sich gegen die Einschraenkungen der Freiheit im Internet 
aussprechen. Derzeit sei Polen auf der Suche nach anderen Staaten, die 
sich den Einschraenkungen der Freiheit im Internet ebenfalls 
widersetzen, um mit ihnen eine Koalition zu schliessen.
In einem Interview mit der "Zeit" relativiert ein US-amerikanischer 
Experte mit Namen William Drake das ein wenig: "Schaut man sich manche 
Schlagzeilen an, muss man praktisch zu dem Schluss gelangen, dass eine 
Gruppe von Laendern einen Masterplan hat, um das Internet zu 
kontrollieren und die freie Meinungsaeusserung zu unterdruecken. Das 
stimmt so nicht. Richtig ist aber, dass einzelne ITU-Mitgliedsstaaten 
die Neuverhandlungen der ITRs im Dezember dazu nutzen wollen, ihre 
Regulierungs- und Kontrollmoeglichkeiten im Internet auszubauen, und 
zwar im Sinne ihres eigenen politischen und wirtschaftlichen Vorteils. 
Und die ITU hat als Organisation durchaus auch eine Art 
buerokratisches Interesse an einer neuen Rolle im Zeitalter der 
Liberalisierung der Telekommunikationsmaerkte, um nicht an Relevanz 
und Bedeutsamkeit zu verlieren."
Tatsaechlich duerften ausgerechnet die USA bei diesen 
Regulierungsideen auf der Bremse stehen, denn die US-Regierung koennte 
sich mehr Einfluss auf die in Amerika beheimatete "Internetregierung" 
ICANN ausrechnen als auf die UNO-Sonderorganisation ITU mit Sitz in 
Genf. Denn generell sind die USA skeptisch, UNO-Organisationen zuviel 
Macht zu ueberlassen.
(akin)
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