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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 29. Mai 2012; 23:14
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Wien/Fremd/Gericht/Termin:

> Das Beispiel des Pastors Joshua Esosa

Wien, im Februar 2011: Eine Polizeieinheit beschuldigte Pastor Joshua,
einen afrikanischen Priester der Kirche Grace Ministries
International, zahlreichen KundInnen Drogen verkauft zu haben. Er
wurde rasch inhaftiert - und zwar ohne irgendein glaubwuerdiges
Beweismaterial. Wie es scheint, wurde das Urteil bereits vor der
eigentlichen Anhoerung durch das Gericht gefaellt, was eigentlich
nichts Neues ist im guten, alten Oesterreich, in dem Vorverurteilungen
Teil des natuerlichen Laufs der Dinge sind - insbesondere wenn es um
Faelle geht, die 'Fremde' betreffen. Man erinnere sich nur der
Urteile, die waehrend der Verhandlungen rund um die 'Operation Spring'
ausgesprochen wurden: 'Der Beschuldigte wird schuldig gesprochen,
unbekannte Mengen von Drogen an unbekannten Orten zu unbekannter Zeit
an unbekannte Personen verkauft zu haben.'

Die Polizei behauptet, sie habe die Drogendealereien des Pastors ueber
einige Zeit hinweg beobachtet und ihn Drogen verkaufen sehen (wofuer
es erstaunlicherweise keinen einzigen, nachweislichen Beleg in Form
von Aufzeichnungen, Bildmaterial etc. gibt),

Waehrend der Gerichtsanhoerung im Jahr 2011 legte die Polizei
folgendes Beweismaterial vor: Sie berief sich erstens auf acht Zeugen,
von denen zwei behaupteten, Drogen vom Pastor gekauft zu haben.
Erwaehnenswert ist vielleicht, dass diese beiden Zeugen waehrend ihrer
Inhaftierung von eben jenen Polizisten Besuch erhielten, die den
Pastor der Dealerei beschuldigten; dies laesst vermuten, dass sie
unzuverlaessig sind. Der zweite von der Polizei eingebrachte Beweis
war Jam-Mehl: Mit diesem 'Milchpulver', so behaupteten sie, habe der
Pastor sein Kokain gestreckt. Diese Substanz, also Jam-Mehl, findet
sich in nahezu jedem nigerianischen Haushalt, da Jam in Indien und
Westafrika ein weitverbreitetes Nahrungsmittel ist. Zudem fanden sie
es nicht der Muehe wert, das von ihnen gefundene Pulver im Labor
identifizieren zu lassen, ehe sie es dem Gericht als Beweismittel
vorlegten.

Schliesslich verwies die Polizei noch auf die schwarz-weissen Schuhe,
die sie beim Pastor gefunden hatten und die sie smarterweise als
Schuhe eines Drogendealers identifizierten (obwohl Schuhe dieser Art
in vielen Schuhschraenken zu finden sind). Wie es heisst, habe der
Pastor sich selbst schuldig bekannt - vielleicht weil er den
Empfehlungen des von ihm engagierten Anwalts Folge leistete,
vielleicht aber auch weil ihm im Zuge der Verhoere mit Abschiebung
nach Nigeria gedroht wurde, falls er sich nicht schuldig bekennen
wuerde.

All das war die "solide Basis" fuer einen Schuldspruch! Nachdem der
Pastor 8 Monate seines 15 Monate- Urteils abgegessen hatte, kam er
frei. Er hat sich nunmehr entschlossen, Einspruch gegen die
Kriminalisierung seiner Person einzulegen, da er Gerechtigkeit
obsiegen lassen will.

*Eine aus Verwandten, FreundInnen, KollegInnen und NachbarInnen
zusammengesetzte Gruppe, die fuer das juengste Opfer von Rassismus
gegenueber schwarzen Maennern in Wien eintritt (stark gek.)*

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Termine

Die naechste Gerichtsanhoerung findet statt am 6. Juni 2012 um 09:00.,
Landesgericht, Saal 305/3. Stock, Wickenburggasse 22, 1080 Wien.
Prozessbeobachtung ist erwuenscht.

Demonstration, 1. Juni 2012, 14:00, Justizministerium, Treffpunkt
Museumsstrasse 7, 1070 Wien / Weghuberpark, Demo zum Landesgericht
fuer Strafsachen, Landesgerichtsstr. 11, 1080 Wien

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Quelle: http://no-racism.net/article/4097




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