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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 29. Mai 2012; 23:16
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Glosse:
> Wer hat diesen Neoliberalisten ans IHS berufen?
Neben dem WIFO ist das IHS bekanntlich eines der Einrichtungen, deren
Direktoren sich als informelle Weisenraete betrachten, wobei besonders
der scheidende Bernhard Felderer vom IHS seinen neoliberalen Stuss
sowohl in Regierungskreisen als auch im ORF mehr als genug abgelassen
hat. Vorigen Sommer ist nun sein Nachfolger Christian Keuschnigg
ausgewaehlt worden, dessen Vorstellungen, wie er sie in verschiedenen
Interviews, zuletzt in der Presse, darstellt, aus vier ideologischen
Grundpfeilern zu bestehen scheinen:
- Loehne kuerzen
- Mehr Geld fuer die Banken
- Abloese der Politik durch den IWF
- Moeglichst arbeiten bis zum Tod
Zum vierten Punkt, welchen Keuschnigg verschleiernd als "das
Ruhestandsalter hierzulande deutlich anzuheben" formuliert, betrachtet
er als "die primaere oekonomische Massnahme, mit der man der Alterung
der Gesellschaft begegnet."
Klar, nur ein toter Pensionist ist ein guter Pensionist. Aber nicht
alle. Fuer die betuchten Pensionisten, die es sich leisten koennen,
ihr Geld in Pensionsfonds zu investieren, hat Keuschnigg durchaus ein
Herz. Dies offenbart er in der zweiten Forderung, in der es um mehr
Geld fuer die Banken geht: dies auch deshalb, weil es da ja nicht nur
um "boese" Banken gehe, wenn unsere Steuergelder da reingepumpt werde,
sondern auch um Pensionsfonds.
Ich habe mich gefragt, wer diesen Typen eigentlich auf diesen Posten
berufen hat. Eine Position, von der recht wirkungsmaechtig neoliberale
Propaganda verbreitet werden kann. Es waren die Mitglieder des
Kuratoriums des Instituts fuer Hoehere Studien. Und sie haben es
einstimmig getan: Heinrich NEISSER, Ewald NOWOTNY, Sigurd HOeLLINGER,
Manfred DEISTLER, Wolfgang DUCHATCZEK, Helmut KRAMER, Michael LUDWIG,
Peter MITTERBAUER, Eva NOWOTNY, Josef TAUS, Andreas TREICHL, Herbert
WALTHER.
Dass OeVP- und Industrievertreter hier einen der ihren waehlen,
verwundert nicht. Die Beihilfe der SPOe-Kuratoriumsmitglieder zur
Absicherung der neoliberalen Hegemonie im IHS zeigt wieder einmal, was
von offiziellen Reden dieser Partei zu halten ist, wenn sie sich
folgenlos gegen Turbokapitalismus und gegen das Diktat der
Finanzmaerkte ausspricht.
(Wolfgang Kauders auf seinem Blog haftgrund.net / gek.)
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