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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 9. Mai 2012; 01:50
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Krisenproteste:
> Wien: Anti-Fiskalpakt-Demo
Das Personenkomitee "Fuer eine Volksabstimmung ueber den 
EU-Fiskalpakt" bereitet fuer 11. Mai eine Protestaktion in Wien vor. 
Von den Abgeordneten im oesterreichischen Parlament wird gefordert, 
ihre Verantwortung wahrzunehmen und die Menschen in Oesterreich 
umfassend ueber diesen Vertrag zu informieren und vor Ratifikation 
eine Volksabstimmung durchzufuehren.
Aus dem Aufruf: "Beim Gipfel der EU- Staats- und Regierungschefs Anfang 
Maerz 2012 wurde beschlossen, einen ,Vertrag ueber Stabilitaet, 
Koordinierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Waehrungsunion' 
einzurichten. Der Vertrag soll mit 1. Jaenner 2013 in Kraft treten, 
wenn ihn zumindest 12 EU-Mitgliedsstaaten bis dahin ratifiziert haben. 
Der Vertrag wird ausserhalb des EU-Rechts errichtet, trotzdem werden 
der EU-Kommission und dem Europaeischen Gerichtshof weitgehende 
Entscheidungsrechte zugesprochen. Viele Menschen erkennen in diesem 
Vertrag die Gefahr, dass damit das in Jahrhunderten erkaempfte 
Fundamentalrecht der Parlamente, die Entscheidung ueber die Einnahmen 
und Ausgaben des Staates, diesen weitgehend entzogen wird. 
Demokratisch nicht gewaehlten Institutionen wuerde damit eine enorme 
Machtfuelle ueber unser Leben zugesprochen. Der Sozialstaat, wie er 
ueber Jahrzehnte in Auseinandersetzungen errungen und ausgebaut wurde, 
wird durch die Verankerung einer permanenten und ,automatisierten' 
Sparpolitik in seiner Existenz bedroht."
Bisher war geplant, den EU-Fiskalpakt am 15. bzw. 16. Mai zu 
ratifizieren, wenn nicht anders moeglich, auch mit einfacher Mehrheit.
Demotreffpunkt: Fr, 11. Mai 2012, 18 Uhr, Chr. Broda-Platz in Wien 
(vis-a-vis Westbahnhof). Danach Marsch zum Parlament.
personenkomitee_fiskalpakt@gmx.at
https://www.facebook.com/EUFiskalpakt
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> Volksbegehren "Steuergerechtigkeit jetzt!"
Seit Mitte April sammelt ein sich als parteiunabhaengig verstehendes 
(aber mit Unterstuetzung des gruenen burgenlaendischen Abgeordneten 
Michel Reimon und des juengst aus der Partei ausgetretenen 
"SPOe-Rebellen" Rudolf Fussi versehenes) Personenkomitee 
Unterstuetzungserklaerungen fuer sein Volksbegehren 
"Steuergerechtigkeit jetzt!" Die zentrale Forderung ist sehr 
gemaessigt: Im Volksbegehren wird die Entlastung von Arbeits- und 
Erwerbseinkommen bei gleichzeitiger Anhebung vermoegensbezogener 
Steuern von 0,6 Prozent auf den EU-weiten Durchschnitt von zwei 
Prozent gefordert.
Daher hat auch die Wiener AK zugesagt, das Volksbegehren zu 
unterstuetzen. Bis 15. Juni kann es auf den Gemeindeaemtern 
unterschrieben werden.
http://www.steuergerechtigkeit-jetzt.at/
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> Blockupy Frankfurt verboten
Eine Initiative namens "Blockupy Frankfurt" ruft fuer naechste Woche 
zu internationalen Protesten bei Hauptsitz der EZB in der 
Mainmetropole auf. Geplant war Folgendes: "Am 17. Mai werden wir Parks 
und oeffentliche Plaetze im Stadtzentrum besetzen. Wir wollen Raeume 
schaffen fuer Diskussion und Austausch. Am 18. Mai werden wir aus 
verschiedenen Richtung ins Finanzzentrum vordringen: Unser Ziel ist 
eine vollstaendige Blockade der EZB und aller anderen 
Finanzmarktinstitutionen in Frankfurt, um ihr Geschaeft lahmzulegen. 
Am 19. Mai wollen wir die Groesse unserer Bewegung bei einer 
Demonstration zeigen und deutlich machen, dass wir unsere 
Gesellschaften nicht von der Troika zerstoeren lassen werden."
Doch am 4.Mai teilte die zustaendige Behoerde mit, dass ausnahmslos 
alle Protestaktionen der Aktionswoche untersagt waeren. Davon will 
sich aber die Organisationgruppe abschrecken lassen und mobilisiert 
weiterhin nach "Bankfurt". In einem "Aufruf von MusikerInnen und 
KuenstlerInnen", fuer den unter anderem der auch der Promi Konstantin 
Wecker gewonnen werden konnte, heisst es ausserdem: "Der staatliche 
Versuch, die Blockupy-Proteste gegen das menschenverachtende 
Spardiktat der Troika vor den Banktuermen der Finanzmetropole 
Frankfurt zu verbieten, ist zum Scheitern verurteilt. Die Menschen auf 
dem Tahrir-Platz in Kairo, in Athen, Tunis, New York, Diyarbakir, 
Madrid, Rom, oder bald in Frankfurt demonstrieren: Verbote und 
staatliche Repression koennen das legitime Recht auf Meinungs- und 
Versammlungsfreiheit nicht verhindern, die Sehnsucht nach einem Leben 
fuer alle Menschen weltweit ohne Hunger, Elend, soziale 
Ungerechtigkeit und Kriege nicht mehr unterdruecken."
http://blockupy-frankfurt.org
http://notroika.linksnavigator.de/petition/protest-gegen-das-verbot-von-blockupy-frankfurt
(akin)
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