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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 9. Mai 2012; 02:09
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Asyl/Wirtschaft/Glosse:

> Wie Unternehmen davon profitieren,
> dass Asylwerber nicht arbeiten duerfen

Auf Grund der langsamen Bearbeitung anstehender Asylverfahren leben in
Oesterreich seit Jahren staendig an die 15.000 Asylwerber. Auf Grund
eines Erlasses von Minister Bartenstein aus dem Jahr 2004 ist es ihnen
aber, mit einigen Ausnahmen (Saisongewerbe), nicht erlaubt, in der
Zeit, in der sie auf den Ausgang ihres Verfahrens warten, einer
angemeldeten unselbstaendigen Beschaeftigung nachzugehen.

Wie die Erfahrung zeigt, arbeiten aber die meisten von ihnen trotzdem.
Und zwar schwarz! Was aber eigentlich niemand wirklich verwundert,
denn es ist ja auch nicht anzunehmen, dass erwachsene gesunde Menschen
jahrelang, tagein tagaus in ihren Notunterkuenften herumliegen und
nichts tun.

Sie verkaufen aber nicht, wie es uns Kronen Zeitung und Aehnliches
weismachen wollen, Drogen (ausser vielleicht ein paar wenige), sondern
(und das sind mehr als 99%) sie finden ihre Arbeitsplaetze in den
Branchen Tourismus, Landwirtschaft, Bau und Reinigung.

Der oesterreichischen Wirtschaft stehen also staendig an die 10.000
Arbeitskraefte zur Verfuegung, die die Unternehmer ohne rechtliche
Grundlagen nach Bedarf einstellen und entlassen koennen. Was aber noch
gravierender ist: Das sind billige Arbeitskraefte, weil fuer sie weder
Sozialversicherung noch sonstige Abgaben bezahlt werden.

Wenn man bei diesen Arbeitern von einem ungefaehren Monatslohn von
(hoch geschaetzt) 1000 Euro netto ausgeht, errechnet sich daraus eine
jaehrlich Summe von fast 50 Millionen Euro an nicht bezahlten
Sozialversicherungen und ungefaehr 15 Millionen Euro an Steuern, die
dem Staat entgehen. Die oesterreichische Wirtschaft spart sich also
auf Kosten der Steuerzahler durch die illegale Beschaeftigung von
Asylwerbern ca. 65 Millionen Euro jaehrlich.

Gleichzeitig geben Bund und Laendern ungefaehr 80 Millionen Euro
jaehrlich fuer Grundversorgung und Unterbringung dieser Asylwerber
aus. Das waere nicht zu bezahlen, wenn sie legal beschaeftigt sind!

Die Betroffenen beklagen sich nicht. Erstens fuerchten sie, dass das
die Entscheidung in ihrem Verfahren negativ beeinflussen koennte und
zweitens bekommen sie auf diese Art ja beides, Grundversorgung und
Lohn. Sozialversichert sind sie als Asylwerber ja ohnehin.

Alles in allem kostet die Tatsache, dass Asylwerber in Oesterreich
nicht legal arbeiten duerfen, den Staat daher ungefaehr 145 Millionen
jaehrlich. Ab 2004 gerechnet, haben wir Steuerzahler also -- auf Grund
des Erlasses von Herrn Minister Bartenstein -- unsere Wirtschaft mit
ziemlich genau 1 Milliarde Euro subventioniert!

Diese Zahlen sind dem Sozialminister, der Finanzministerin, dem
Gewerkschaftspraesidenten und auch dem Parteiobmann der FPOe
natuerlich bekannt. Aber frei nach dem Motto: "Geht's der Wirtschaft
gut, geht's den Parteien gut"! Und wie wir auf Grund der Berichte aus
den laufenden parlamentarischen Untersuchungsausschuessen vermuten,
hat wahrscheinlich niemand von denen ein ehrliches Interesse daran,
sich mit den betroffenen Wirtschaftsunternehmen anzulegen.

Wir werden also auch in Zukunft von diesen Politikern zu hoeren
bekommen, dass es fuer unseren Arbeitsmarkt nicht verkraftbar ist,
wenn Asylwerber bei uns legal arbeiten duerfen.
(Norbert Doubek, Asyl in Not)


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