**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 25. April 2012; 00:54
**********************************************************
Asyl/Protest:
> Integrationsheime zu Abschiebezentren?
200 demonstrierten gegen Umwandlung in der Nussdorferstrasse
Gegen die Umwandlung des Integrationsheims in der Wiener Nussdorfer 
Strasse in ein Abschiebezentrum wurde am Donnerstagnachmittag (19.4.) 
demonstriert. Rund 200 Personen kamen zur Kundgebung vis-ā-vis des 
Hauses bei der Markthalle.
In dem von engagierten Mitarbeiter_innen gefuehrten Haus konnten 
frueher anerkannte Fluechtlinge wohnen. Vor rund einem Jahr sei das 
Projekt von Innenministerium und Integrationsfonds gestoppt worden, 
erklaerte ein Mitarbeiter des Fluechtlingsdienstes. Nun werden 
Menschen gegen ihren Willen in das Haus quartiert, um sie dazu zu 
draengen, das Land zu verlassen oder um sie abzuschieben.
Sie werden aus ihrer bisherigen Umgebung - teils bei 
Familienangehoerigen, teils in gut betreuten Heimen - gerissen und in 
der Nussdorfer Strasse in Fuenf- oder Sechsbettkammer gepfercht, 
schreibt Asyl in Not. Das nennt sich dann "Gelinderes Mittel". Und 
dies obwohl manche von ihnen sehr gut integriert seien und bei der MA 
35 Antraege auf Aufenthaltstitel gestellt haben, ueber die aber noch 
nicht entschieden wurde, und die deswegen jederzeit abgeschoben werden 
koennen.
Derzeit werden bereits einzelne Teile des Hauses als Abschiebezentrum 
genutzt.
Die Vorgaenge rund um das und im ehemaligen Integrationshaus in der 
Nussdorfer Strasse sind kein Einzelfall. Nach zahlreichen Protesten 
gegen die von bewaffneten Polizeihorden durchgefuehrten Abschiebungen 
von Familien mit Kindern Ende 2010 wurde vom Innenministerium das 
Abschiebezentrum Zinnergasse in Wien Simmering (das ehemalige 
Kardinal-Koenig-Integrationshaus in der Macondo-Siedlung) in Betrieb 
genommen. Mittlerweile wurde dieses umgebaut und dient neben der bis 
zu 48 Stunden dauernden Festhaltung von Familien vor der Abschiebung 
zur Unterbringung von Menschen in "gelinderen Mitteln".
Eine weitere Haftanstalt, in der laut offiziellen Informationen zur 
Anhaltung von Familien mit Kindern geplant ist, wird in Vordernberg, 
Steiermark errichtet. Nachdem es zu einigen Verzoegerungen gekommen 
ist, wurde mittlerweile mit dem Bau begonnen und nach derzeitigen 
Informationsstand soll das Gefaengnis bis Ende 2013 in Betrieb 
genommen werden.
(nochrichten/no-racism)
Quellen u.a.:
http://nochrichten.net/?p=960
http://no-racism.net/article/4076/
***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der 
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd 
muessen aber nicht wortidentisch mit den in der Papierausgabe 
veroeffentlichten sein. Nachdruck von Eigenbeitraegen mit 
Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der 
Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von Texten mit anderem 
Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine anderweitige 
Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als Abonnement 
verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann den 
akin-pd per formlosen Mail an akin.buero{AT}gmx.at abbestellen.
*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.redaktion{AT}gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976-00, Zweck: akin