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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 18. April 2012; 04:27
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WWWebtips
> http://politischer-streik.de/
In Deutschland ist (aehnlich wie in Oesterreich) das Streikrecht 
gesetzlich so gut wie nicht geregelt. Faktisch handelt es sich dabei 
um Gewohnheits- und Richterrecht. In beiden Staaten herrscht auch bei 
den Gewerkschaften die Ueberzeugung vor, dass ein politischer Streik 
"illegal" sei. Was diese "Illegalitaet" arbeits- und zivilrechtlich 
bedeutet, ist hingegen in beiden Laendern oft unklar; klassisch 
illegal im strafrechtlichen Sinne ist ein Streik natuerlich im 
privatwirtschaftlichen Bereich ueblicherweise nicht.
Unter obiger URL findet sich der "Wiesbadener Appell fuer ein 
umfassendes Streikrecht" der moniert, dass es endlich klare 
Bestimmungen zum Streikrecht geben muesse und dass auch der politische 
Streik als Mittel gesellschaftlicher Auseinandersetzung akzeptiert 
werden sollte.
Dabei hat die Initiative auch die Schlagkraft der Gewerkschaften 
selbst im Auge. So heisst es im Wiesbadener Appell: "Die 
Gewerkschaften in der Bundesrepublik Deutschland haben seit den 50er 
Jahren zu geringe Anstrengungen unternommen, das Streikrecht oder 
weitere Kampfformen auszuweiten oder zu verbessern. Meistens wurden 
die wenigen bestehenden Rechte eher verteidigt. Die 
Organisationsdichte und somit die Durchsetzungskraft der 
Gewerkschaften ist von 1950 bis 2000 in den Laendern Finnland (+ 47%), 
Daenemark (+29,7%), Schweden (+13,9%), Italien (+ 8,8%), Belgien (+ 
7,0%), Spanien (+4,0%) und Norwegen (+3,3%) gestiegen. Der politische 
Streik beispielsweise, ist dort ausdruecklich erlaubt oder wird 
zumindest geduldet bzw. toleriert. Im gleichen Zeitraum ist u. a. 
durch den weitgreifenden und freiwilligen Selbstverzicht von 
Gewerkschaftsvorstaenden auf das Fuehren von politisch motivierten 
Arbeitskaempfen in Deutschland (-11,4%), England (-14,5%) und 
Oesterreich (-31,7%) die Organisationsdichte erheblich 
zurueckgegangen."
Ob der eklatante Aderlass des OeGB so einfach auf den Verzicht auf den 
politischen Streik zurueckfuehrbar ist, sei einmal dahingestellt. 
Aufgrund der Parallelitaet der deutschen und der oesterreichischen 
Situation waere der Wiesbadner Appell wohl auch hierzulande ein 
willkommener Anlass diese Debatte wieder einmal zu fuehren.
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> http://www.youtube.com/watch?v=zVf4n1q_I4g
2008 war in der akin-Redaktion ein Team des Community-Fernsehens von 
Okto zu Besuch. Da entstand ein viertelstuendiger Beitrag, bei dem man 
zwar nicht ganz mitbekommt, um was es sich bei der akin handelt, aber 
die meisten, die es eh schon wussten, fanden die Sendung ganz witzig. 
Jetzt hat sie auch ihren Weg auf Youtube gefunden und kann dort 
genossen werden.
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> http://www.youtube.com/watch?v=QH2DAZwA4k8
Das ist noch viel aelter -- ein Beitrag des ORF-Jugendmagazins 
"X-Large" zur Raeumung der Aegidigasse 1988. Auch wenn das alte, nun 
digitalisierte VHS-Bandl nicht unbedingt die beste Qualitaet hat, 
emfiehlt es sich genau hinzuschauen -- was man da alles an alten, 
damals noch sehr viel juengeren Bekannten sehen kann...!
-br-
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