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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 21. Maerz 2012; 00:34
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Lettland:
> Alte Nazis in Riga
In der lettischen Hauptstadt Riga fand am 16.Maerz eine 
antifaschistische Konferenz unter dem Titel "Das Problem des 
Rechtsradikalismus am Baltikum" statt. Anlass war der Aufmarsch von 
ehemaligen Angehoerigen der lettischen Waffen-SS. Zweimal gingen die 
TeilnehmerInnen der Konferenz auf die Strasse und machten klar, dass 
es "keinen Platz fuer Nazis geben kann".
Die Konferenz, die von der internationalen Organisation "World Without 
Nazism" veranstaltet wurde, beleuchtete auf vielfaeltige Weise die 
Rolle der lettischen Waffen-SS, den aktuellen Nationalismus in den 
baltischen Laendern, den internationalen Rechtsextremismus und 
Rechtspopulismus und eroerterte moegliche Gegenstrategien. Ich war als 
Aktivist des Europaeischen bzw. des Oesterreichischen Sozialforums 
eingeladen und referierte ueber die Gruende der aktuellen enormen 
internationalen Ausbreitung der extremen Rechten.
Zweimal gingen die TeilnehmerInnen der Konferenz auf die Strasse, um 
den Hochjublern der Waffen-SS einen kraeftigen Strich durch die 
Rechnung zu machen. Noch bevor diese ihren Zielpunkt, das 
"Freiheitsdenkmal" im Zentrum der Stadt erreichen konnten, wurde von 
uns eben dort unter starker Medienpraesenz ein Kranz mit der Schleife 
"Zur Erinnerung an die Opfer der Nazis" niedergelegt.
Zwei Stunden spaeter gingen wir abermals auf die Strasse. Die 
OrganisatorInnen des Aufmarschs hatten in der Zwischenzeit vor unserem 
Kranz das Symbol der Waffen-SS gestellt. Wir entfernten dieses, 
hielten kurze Anprachen und gaben den Medien Interviews.
Im Anschluss setzten wir die Konferenz fort. Der Umstand, dass unter 
den TeilnehmerInnen des Aufmarsches nicht nur unverbesserliche 
Ewiggestrige, sondern viele auch junge "NormalbuergerInnen" waren, 
stimmte nachdenklich. Es wurde offensichtlich, dass die Ursachen fuer 
diesen Umstand -- die aktuellen oekonomischen, sozialen, oekologischen 
und politischen Krisen -- mitreflektieret werden muessen. Und dass der 
Kampf gegen die extreme Rechte sich nicht in Aufklaerung -- so wichtig 
diese ist -- erschoepfen kann. Es gilt Aufklaerung und 
Gegeninformation mit praktischen Aktionen -- wie in Riga oder schon 
frueher in Dresden -- und sozialen und oekonomischen Konzepten zu 
begegnen, um den Rechten den gesellschaftlichen Naehrboden zu 
entziehen, auf dem sie gedeihen koennen.
*Hermann Dworczak*
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