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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 25. Jaenner 2012; 02:39
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WWWebtips:
> Freispruch fuer Hiphopper
> http://www.derfunke.at/html/index.php?name=News&file=article&sid=1985
Zu einem Freispruch kam es im steirischen Hiphop-Prozess. Vor dem 
Landesgericht Leoben hatte sich letzte Woche der ehemalige 
SJ-Funktionaer Sebastian S. zu verantworten, weil er in einer Art Rap 
auf Facebook aufgerufen haben soll "Reiche" zu "schlachten". Die 
Interpretationsmoeglichkeiten des Textes und auch die Frage, inwiefern 
eine beschraenkte Facebook-Oeffentlichkeit tatsaechlich als 
"oeffentlich" anzusehen ist, bestimmten den Prozessverlauf. Der 
Freispruch erfolgte daher auch nicht in Berufung auf die Freiheit der 
Kunst, sondern im Zweifel, weil man dem Beschuldigten keinen Vorsatz, 
zu einer tatsaechlichen Straftat aufgerufen zu haben, nachweisen 
koenne.
Die Staatsanwaltschaft hat angekuendigt zu berufen. Das Urteil wird 
somit wohl nicht rechtskraeftig werden, sondern das Verfahren vor dem 
Oberlandesgericht Graz in die zweite Runde gehen.
Dennoch duerfte sich bei der Leitung der steirischen SJ nun ein 
gewisser Sinneswandel einstellen. Der Landesvorsitzende Max Lercher 
sei nun "optimistisch", so liess er verlauten, dass man das vor dem 
Prozess erlassene Funktionsverbot gegen S. nun aufheben werde.
Obige URL bietet einen ausfuehrlichen Prozessbericht.
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> Die bessere Bank?
> http://www.demokratische-bank.at
Was soll das sein -- eine demokratische Bank? Nun, diejenigen, die 
hier so etwas aufziehen wollen, meinen eine demokratische Bank muesste 
einer Vielzahl von Menschen gehoeren, von diesen auch tatsaechlich 
demokratisch kontrolliert werden und sich auf die eigentlichen 
Hauptaufgaben einer Bank beschraenken: Menschen, die Geld haben, 
sollen es dort deponieren koennen, damit Menschen, die kein Geld 
haben, aber welches investieren moechten, sich etwas ausleihen 
koennen. Alles andere, was heutzutage Banken ausmachen, soll es nicht 
geben -- also weder anderweitige Spekulation mit dem eingelegten Geld 
noch Dividendenausschuettung an die Eigentuemer.
Die Initiative dazu beruht auf einem Attac-Vorschlag von Christian 
Felber, der sich solch eine Bank noch als oeffentlich-rechtliches 
Institut auf gesetzlicher Basis vorgestellt hatte. Das jetzige Projekt 
ist hingegen eine Genossenschaft.
Zugegeben: An den prinzipiellen Verhaeltnissen von Arm und Reich 
aendert das nichts -- hier wird Geld letztendlich nicht dauerhaft 
umverteilt, sondern lediglich ausufernder Spekulation und Gewinndenken 
ein Riegel vorgeschoben. Die dahinterstehenden Ideale klingen sehr 
nach den Raiffeisen-Gedanken. Die Gefahr, dass das genauso ausgeht, 
ist natuerlich gegeben. Anders formuliert: Gibt es ein "richtige" Bank 
im "falschen" Finanzwesen?
Wie dem auch sei, die Alternative wird versucht und duerfte in ihrer 
Entwicklung schon weit fortgeschritten sein, auch wenn noch immer 
Investoren gesucht werden. Der Plan ist, dass die Bank in der ersten 
Jahreshaelfte 2013 ihren Betrieb aufnehmen kann. Wie das im Detail 
funktionieren soll, wird in einer Reihe von Stellungnahmen, die als 
pdf von der Site herunterladbar sind, erklaert.
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> Castro schreibt
> http://www.jungewelt.de/2012/01-14/052.php
Genosse Fidel Castro erklaert uns die Welt. Anlass dafuer war der 
juengste Besuch Mahmud Ahmadinedschads beim Máximo Lider. Er 
kritisiert in einem Brief die Scheinheiligkeit der herschenden 
Atomwaffenkritik: "Man kann klar feststellen, dass zur Verhinderung 
der Weiterverbreitung von Atomwaffen Israel Hunderte Sprengkoepfe 
anhaeufen darf, waehrend der Iran kein auf 20 Prozent angereichertes 
Uran produzieren soll." Castro selbst "teile, wie zweifellos alle 
Menschen mit einem Mindestmass an Verantwortungsbewusstsein, die 
Einschaetzung, dass kein Land, ob gross oder klein, das Recht auf den 
Besitz von Atomwaffen" habe. Und er sei sich "sicher, dass von seiten 
des Iran keine unbedachten Handlungen zu erwarten sind, die zum 
Ausbrechen eines Krieges beitragen. Wenn dieser nicht zu verhindern 
ist, wird er das alleinige Ergebnis des Abenteurertums und der ihm 
angeboren Verantwortungslosigkeit des Yankee-Imperiums sein".
Zum Thema "Terror" meint er: "Jeden muesste die Ruhe ueberraschen, mit 
der die Vereinigten Staaten und das zivilisierte Europa diese Kampagne 
mit einer erstaunlichen und systematischen Terrorpraxis 
unterstuetzen." Castro zaehlt dabei zur Untermauerung vier iranische 
Atomexperten auf, die im Laufe der letzten zwei Jahre Attentaten zum 
Opfer gefallen waeren.
Des weiteren analysiert er die aktuelle Weltpolitik und kommt am 
Schluss zu der bangen Frage: "Uebertreibe ich etwa, wenn ich sage, 
dass der Weltfrieden an einem seidenen Faden haengt?"
-br-
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