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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 17. Januar 2012; 23:37
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> WKR-Ball: Kein Erbe von Welt
SOS Mitmensch: "UNESCO blamiert sich mit WKR-Ball bis auf die
Knochen" - Kommission war der Eintrag offensichtlich selbst peinlich
SOS Mitmensch uebt scharfe Kritik an der oesterreichischen
UNESCO-Kommission. Die Kommission hat sich mit der Nennung des
rechtsextrem durchsetzten WKR-Balls als "immaterielles Kulturerbe" bis
auf die Knochen blamiert. Die Affaere gewinnt zusaetzlich an Brisanz
und Peinlichkeit durch die Tatsache, dass die Oesterreichische
UNESCO-Kommission unter anderem vom Bund und den Bundeslaendern
beschickt und aus Mitteln des Unterrichts-, des Lebens- und des
Gesundheitsministeriums gefoerdert wird.
"Entweder die Oesterreichische UNESCO Kommission moechte den
Rechtsextremismus zu einem immateriellen Kulturerbe Oesterreichs
erklaeren, was wir jedoch nicht annehmen, oder es herrscht in der von
Ministerien beschickten und gefoerderten Einrichtung eine
schockierende Geschichts- und Ahnungslosigkeit.", so Alexander Pollak,
Sprecher von SOS Mitmensch. Seine Organisation fordert von der UNESCO
eine Klarstellung, dass sie nicht beabsichtigt, Rechtsextremismus zu
einem immateriellen Kulturerbe Oesterreichs zu erklaeren.
Kein Welterbe
Allerdings heisst der inkriminierte Eintrag sowieso nicht, dass die
UNESCO den WKR-Ball als "kulturelles Welterbe" anerkennt. Denn es gibt
hier zwei Kategorien: Waehrend die Welterbe-Auszeichnung von der
UNESCO selbst vergeben wird und diese weltweite Liste der
immateriellen Gueter mit 90 Eintraegen sehr exclusiv ist, stehen die
nationalen Listen in der Verantwortung der Einzelstaaten und umfassen
alles moegliche, was den dazu Berufenen gerade opportun erscheint, so
etwa die Oetztaler Mundart, die Wiener Kaffeehauskultur, Voralberger
Flurnamen oder der "Duerrnberger Schwerttanz".
Der WKR-Ball wird dabei auch nicht explizit zum Kulturerbe erklaert,
sondern ist nur in einer Liste von Links erwaehnt, die auf der
Homepage der oesterreichischen UNESCO-Kommission unter dem Eintrag
"Wiener Ball" zu finden war. Offensichtlich hat die Kommission auf die
ersten Berichte ueber diesen Eintrag sehr rasch reagiert. Zwei Stunden
nach dem der Eintrag einer breiteren Oeffentlichkeit bekanntgeworden
war, war die Link-Liste auf der Homepage nicht mehr zu finden.
(akin)
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