**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 30. November 2011; 02:42
**********************************************************

Kolumbien:

> Erfolgreiche Uni-Proteste

Praesident Juan Manuel Santos hat die in Kolumbien geplante
Hochschulreform zurueckgezogen. Auch im Kongress wurde das
Gesetzesvorhaben der Regierung am Mittwoch, den 16. November auf Eis
gelegt. Damit gab er einem unbefristeten Streik an ueber 30
oeffentlichen und 17 privaten Hochschulen sowie friedlichen
Grossdemonstrationen in verschiedenen Staedten nach. Am Donnerstag den
10. November hatten Studierende die Innenstadt der Hauptstadt Bogotá
voellig lahm gelegt. Als Reaktion auf den Schritt des Praesidenten
erklaerten StudentenvertreterInnen am Mittwoch den Streik fuer
beendet. Man bleibe jedoch "wachsam" und beobachte genau das weitere
Vorgehen der Regierung.

"Ihr habt zum Streik aufgerufen mit dem Ziel, dass das Reformprojekt
zurueckgezogen wird und wir haben auf dieses Ansuchen positiv
reagiert", begruendete Praesident Santos seine Entscheidung. Sprecher
der Studierendenvertretung Mesa Amplia Nacional Estudiantil (MANE)
bezeichneten den Schritt der Regierung hingegen als "strategisch".
Dennoch handele es sich um einen "Sieg gegen den Privatisierungseifer
und fuer eine hoehere Bildung mit Autonomie und universitaerer
Demokratie", schreibt die MANE in einem Kommuniqué von Mittwoch.
"Santos sieht, was in Chile passiert. Er glaubt, es sei besonders
schlau, jetzt erst einmal zurueckzuziehen", kommentierte ein
Demonstrationsteilnehmer die neuesten Entwicklungen. "Er macht das
aber nicht, weil er die Reform wirklich fuer schaedlich haelt."

Streiks an 47 Universitaeten vorerst beendet

Fuer eine Beendigung des Streiks hatten die Studierenden drei
Bedingungen gestellt: Regierung und Kongress muessten das
Reformvorhaben aus dem Gesetzgebungsverfahren zurueckziehen. Fuer die
Erarbeitung einer neuen Reform muessten die von der
Studierendenvertretung vorgeschlagenen Erarbeitungsmethoden akzeptiert
und das Recht auf Protest erhalten bleiben. Alle waehrend der
vergangenen Proteste Festgenommenen muessten freigelassen werden sowie
Streitkraefte und Polizei aus den Universitaeten abgezogen werden.
Basis fuer den Dialog sei in jedem Fall das Minimalprogramm, auf das
sich die Universitaeten geeinigt hatten.

Auch Bildungsministerin Maria Fernanda Campo hatte die Studierenden
dazu aufgerufen, den Streik niederzulegen und in einem "Dialog aller"
das Gesetzesvorhaben zu veraendern. "Die Regierung garantiert allen
das Recht auf Protest und Mobilisierung, mit der Bedingung, dass diese
friedlich und ohne Stoerung der oeffentlichen Ordnung ablaufen", sagte
die Ministerin. Es sei jedoch hoechste Zeit, in die Klassenraeume
zurueckzukehren.
(Alke Jenss, amerika21.de/poonal/bearb,)



***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd
muessen aber nicht wortidentisch mit den in der Papierausgabe
veroeffentlichten sein. Nachdruck von Eigenbeitraegen mit
Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von Texten mit anderem
Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine anderweitige
Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als Abonnement
verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann den
akin-pd per formlosen Mail an akin.buero@gmx.at abbestellen.

*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.redaktion@gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976-00, Zweck: akin