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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 9. November 2011; 00:41
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Tuerkei/Oesterreich:

> Massenverhaftungen in der Tuerkei
> Graue Woelfe in Wien

In den letzten Tagen und Wochen wurden in der Tuerkei zahlreiche
Angehoerige der kurdischen Volksgruppe verhaftet. Unter ihnen: Der
Verleger Ragip Zarakolu, Inhaber des "Belge-Verlags",
Gruendungsmitglied des Menschenrechtsvereins der Tuerkei; sein Sohn
Deniz Zarakolu, Geschaeftsfuehrer des Belge Verlags; die Professorin
und Verfassungsrechtlerin Busra Ersanli von der Marmara Universitaet;
Ayse Berktay, eine bekannte Uebersetzerin und Friedensaktivistin, und
viele andere. Unter ihnen viele Mandatare und Buergermeister der
legalen kurdischen BDP-Partei. Man beschuldigt sie, einem angeblichen
"staedtischen" Arm der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK)
anzugehoeren.

Die juengste Verhaftungswelle ist Bestandteil einer systematischen
Verfolgungspolitik, die vor zwei Jahren begann und sich gegen die
gesamte kurdische Zivilgesellschaft in der Tuerkei richtet.

Laut Zaehlungen von Menschenrechtsorganisationen sollen in diesem
Zeitraum ueber dreitausend, nach anderen Berichten siebentausend
Menschen festgenommen worden sein. Ziel des staatlichen Terrors ist
es, die kurdische Bevoelkerung ihrer gewaehlten Fuehrung zu berauben
und so die soziale Infrastruktur tuerkisch-Kurdistans zu zerstoeren.

Eine Zeitlang hatte das tuerkisch-islamistische AKP-Regime versucht,
die internationale Oeffentlichkeit irrezufuehren und sich als
gemaessigt darzustellen. Mittlerweile zeigt es ungeniert sein wahres
Gesicht.

Waren die vormals in der Tuerkei herrschenden Kemalisten wenigstens
"nur" nationalistisch eingestellt, so verbindet die AKP einen
aggressiven, insbesondere antikurdischen Nationalismus mit einem
ebenso expansiven, immer mehr gesellschaftliche Bereiche
unterwandernden politischen Islam: eine Synthese von Cholera und Pest.

In diesem Licht sind die juengsten antikurdischen Demonstrationen in
einigen europaeischen Staedten, darunter Wien, zu sehen. Sie wurden
von rechtsextremen tuerkischen Vereinen, insbesondere den "Grauen
Woelfen", organisiert.

Hier in Wien demonstrierten "Graue Woelfe" mit offener Unterstuetzung
durch die oesterreichische Polizei vor dem Vereinslokal des kurdischen
Dachverbandes FEYKOM in der Jurekgasse; dabei wurden kurdische
Gegendemonstranten, die ihr Lokal zu schuetzen versuchten, von
Polizisten mit Schlagstoecken verletzt.

Diese Komplizenschaft der hiesigen Polizei mit tuerkischen Faschisten
steht in Einklang mit der skandaloesen Spruchpraxis des
Asylgerichtshofes, der Beschwerden tuerkischer Asylsuchender
regelmaessig abweist, etwa mit der Begruendung, eine "nur einmalige"
Bestrafung wegen (politisch motivierter) Wehrdienstverweigerung sei
noch nicht schlimm genug, um asylrelevant zu sein.

Versuche faschistischer Gruppen und vom tuerkischen Staat gelenkter
Moscheevereine, die hier ansaessige Bevoelkerung tuerkischen Ursprungs
zu unterwandern und zu indoktrinieren, werden zu unterbinden sein. Und
zwar mit aller Konsequenz.
*Michael Genner, Asyl in Not (gek.)*

Petition: http://www.ipetitions.com/petition/detentionsinturkey/

Quellen:
http://www.presseportal.de/pm/51548/2141230
http://derstandard.at/1319181822348
http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article13689068/Feuilleton-Kompakt.html
http://www.hagalil.com/archiv/2011/10/31/zarakolu/
http://www.feykom.at/
http://www.info-turk.be/
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/1577886/
http://www.taz.de/!78537/




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