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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 9. November 2011; 00:43
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Deutschland/Strahlende Zukunft:

> Offener Brief an Greenpeace

Liebe Freund_innen und Atomkraftgegner_innen, wir alle haben von
Greenpeace Deutschland den Link zu einem Greenpeace-Video erhalten,
mit der Bitte dieses weiterzuverbreiten und zu bewerben. Wir moechten
Euch bitten, davon Abstand zu nehmen. In dem Video und in der
Oeffentlichkeitsarbeit befuerwortet Greenpeace mittlerweile
Castortransporte und moechte diese nur nicht nach Gorleben sondern
stattdessen in das Zwischenlager in Philippsburg transportiert wissen.
Greenpeace hat dazu eine Studie erstellen lassen, welche Philippsburg
mit Gorleben vergleicht und zu dem Schluss kommt, dass der kuerzere
Transportweg, die fehlende Umladung auf LKW und ein
Kerosinableitungssystem fuer Philippsburg sprechen.

Ironischerweise ist das Zwischenlager in Philippsburg ansonsten die
gleiche Kartoffelscheune wie in Gorleben, deshalb ist die
Greenpeace-Forderung am Schluss des Films: "Kein Atommuell ins
Kartoffellager! Zwischenlagerung in Philippsburg genehmigen." absurd.

In der Anti-Atom-Bewegung wurde bisher immer Wert darauf gelegt, auf
die Gefahren und den Wahnsinn, den das Betreiben jeglicher Atomanlagen
darstellt, hinzuweisen. Keine Kartoffelscheune ist besser als die
andere, eine Diskussion darueber dient nur den Interessen der
Atomindustrie und foerdert den Weiterbetrieb.

Die Suedwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen lehnen jegliche
Atommuelltransporte ab, solange in Atomkraftwerken,
Atomforschungseinrichtungen, Uranminen, Urananreicherungsanlagen und
Brennelementefabriken weiter neuer Atommuell produziert wird. Die
Atommuelltransporte dienen nur einem Zweck: Atomanlagen weiter
betreiben zu koennen und eine Loesung der Atommuellproblematik
vorzugaukeln. Mit dem Abtransport aus der Plutoniumfabrik in La Hague
wird dort Platz geschaffen, fuer die weitere Abtrennung von
atomwaffenfaehigem Plutonium und einhergehender Verseuchung der Umwelt
besonders im Aermelkanal und der Normandie. So fuhr erst am 12.
Oktober 2011 ein Atommuelltransport aus dem hollaendischen AKW
Borssele zur Wiederaufarbeitung nach La Hague, er wurde dabei von
Protesten belgisch-franzoesischer Anti-Atom-Initiativen begleitet.

Diese Haltung ist kein Ausdruck des Sankt-Florian-Prinzips, so haben
z.B. die Suedwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen im Rahmen der
Nachttanzblockade im Februar 2011 auch den Castortransport von
Karlsruhe nach Lubmin behindert und einen Verbleib des Muells vor Ort
gefordert!

Die Greenpeaceposition der Umleitung nach Philippsburg faellt auch den
Aktivist_innen in Valognes in den Ruecken, welche dieses Jahr den
Castortransport bei der Abfahrt stoppen wollen und wirkt
demobilisierend auf den franzoesischen Widerstand.

Bitte schliesst Euch unserer Forderung nach einer kompletten Absage
des Castortransports und den Stopp des Endlagerausbaus in Gorleben an.

*Die Suedwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen (gek.)*


Quelle mit weiteren Links:
http://www.castor-suedblockade.de/news/suedwest-info/1325-suedwestinfo-offener-brief-zu-greenpeace-studie--video.html

Das Greenpeace-Video:
http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/nachrichten/artikel/studie_zwischenlager_in_philippsburg_sicherer_als_gorleben
Greenpeace-Statement zum Offenen Brief:
http://www.castor-suedblockade.de/2011/1337-greenpeace-statement-zur-qphilippsburg-forderungq.html

Antwort darauf:
http://www.castor-suedblockade.de/2011/1338-qnein-es-ist-nicht-unser-muellq.html



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