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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 9. November 2011; 00:23
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Wien:

> Petition fuer Schaffung von Drogenkonsumraeumen

Online Petition sammelt Unterschriften fuer die Einrichtung von Orten,
an denen mitgebrachte Drogen straffrei konsumiert werden koennen

Der Drogenkoordinator der Stadt Wien Michael Dressel versichert, dass
der Neubau der sozialmedizinsichen Drogenberatungsstelle Ganslwirt
zukunftsweisend ist. Eine neu gegruendete Initiative sieht das anders:
Da sich das groesste Risiko durch den intravenoesen Drogenkonsum im
privaten Bereich oder in unhygienischer Umgebung ergibt, fordern sie
einen Drogenkonsumraum fuer Wien. Eine eigene Petition wurde
gestartet.

In der Petition werden die Wiener Stadtregierung und die
verantwortliche Stadtraetin fuer Soziales und Gesundheit, Sonja
Wehsely, dazu aufgerufen die notwendigen Schritte zur Schaffung eines
Drogenkonsumraumes in Wien zu machen. Hoechste Zeit, geht es doch
nicht nur um die Verringerung der Anzahl von Drogentoten oder den
Folgen des Drogenkonsums. Es geht auch um die laengst faellige
Akzeptanz dieser Menschen in der Bundeshauptstadt.

Das oft gebrachte Gegenargument, dass in Wien keine offene Drogenszene
vorhanden ist, laesst ein Aktivist der Initiative Drogenkonsumraum
nicht gelten: "In Wien wird die Szene von der Polizei staendig
vertrieben, bevor sie sich an oeffentlichen Plaetzen dauerhaft
aufhalten kann." So ist es auch am Karlsplatz geschehen. Die
betroffenen Menschen sind mit eventuellen Komplikationen beim
intravenoesen Konsum alleine.

Obwohl es Drogenkonsumraeume in der Schweiz schon seit 20 Jahren gibt,
ist in Oesterreich noch keine Einrichtung dieser Art umgesetzt worden.
Auch wenn bisherige Evaluationen und unabhaengige Berichte die
Wirksamkeit bestaetigen, sind entsprechende Gesetzesaenderungen des
Suchtmittelgesetzes nicht verwirklicht worden. Zum Beispiel ist die
Anzahl der Drogentoten in Staedten mit Konsumraeumen nachweislich
gesunken. Ausserdem kann die Verbreitung von Infektionskrankheiten
gehemmt werden, wodurch sich die Lebensqualitaet der Drogenabhaengigen
drastisch steigert. In vielen Faellen kann erst dann mit einer
Therapie begonnen werden.

Geht es nach der Initiative Drogenkonsumraum, sollte noch innerhalb
der rot-gruenen Regierungsperiode eines der bereits bestehenden
Konzepte realisiert werden. Dazu braucht es nicht nur die Adaptierung
auf die lokalen Verhaeltnisse. Es muesste in Wien moeglich sein,
Substitutionsmedikamente intravenoes zu konsumieren, weil diese
mittlerweile einen Grossteil der konsumierten Substanzen ausmachen.
Auch muss die Oeffentlichkeit informiert werden. Genau das hat sich
die offene Gruppe zum Ziel gesetzt: Mit den Mitteln des Web 2.0 wollen
sie die Bevoelkerung informieren und zur Partizipation aufrufen. Ueber
Facebook, Twitter und einen eigens eingerichteten Blog werden
Informationen zugaenglich gemacht und fuer die Petition geworben.
(initiative drogenkonsumraum)

Quelle: http://i-dk.org/
Petition: http://www.ipetitions.com/petition/drogenkonsumraum/
Kontakt: i-dk{AT}riseup.net
Unterstuetzt wird die initiative drogenkonsumraum unter anderem von
der Drogenberatungsstelle Ex & Hopp, dem Bundesverband fuer
akzeptierende Drogenarbeit, der Bettellobby Wien und der Libertaere
Initiative Sozial Arbeitender LISA-FAS.



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