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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 9. November 2011; 00:20
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Wien:

> Amerlinghaus soll ruiniert werden

Aussendung des *Amerlinghausplenums*

Die rot-gruene Stadtregierung will offenbar das traditionelle
alternative Kultur- und Kommunkationszentrum Amerlinghaus ruinieren.
Die Gehaelter der Angestellten werden nicht mehr bezahlt, in Teilen
des Hauses gibt es bereits keinen Strom mehr. Bereits Anfang Sommer
konnte eine Raeumungsklage nur knapp abgewehrt werden.

Fuer eine Vielfalt emanzipatorischer, selbstorganisierter Projekte,
kritischer Basiskulturarbeit, antirassistischer, interkultureller und
sozialer Arbeit ist der drohende Wegfall des Kulturzentrums im
Amerlinghaus existenzgefaehrdend.

Das Amerlinghaus, das seit Jahren vergeblich um die dringend
notwendige Wertanpassung der Subvention verhandelt, ist vom juengsten
Vorschlag der Gemeinde Wien existentiell bedroht. Die Stadtregierung
schlaegt aktuell vor, das Haus in dieser Form aufzuloesen und grosse
Teile des Hauses der GESIBA zur gewinnbringenden Verwertung zu
uebergeben. Um Druck dafuer zu erzeugen, werden nun notwendige Gelder
zurueckgehalten.

Renate Nahar: "Angestellte sitzen nun ohne Gehalt teils in Raeumen
ohne Licht und ohne Telefon. Ist das rot-gruene Sozialpolitik? Wir
fordern sofortige und ernsthafte Verhandlungen von der Gemeinde!"

Ueber 50 Gruppen, Initiativen und Projekte, die das Haus regelmaessig
fuer vielfaeltige Aktivitaeten nutzen, sowie ein weiter Kreis an
punktuellen NutzerInnen, die auf das Kultur- und Kommunkationszentrum
als wichtige, oft einzige Ressource angewiesen sind, kuendigen
entschiedenen Widerstand an. Michi Bonvalot kuendigt einen heissen
Winter an: "Das Amerlinghaus ist ein zentraler Bezugspunkt fuer sehr
viele Menschen in Wien. Der Preis fuer eine etwaige Raeumung des
Hauses wird fuer Rot-Gruen sehr hoch werden...... Wir fordern den
Erhalt des Hauses, die ausstehenden Zahlungen sowie die Zuschuesse
fuer dringende Sanierungen. Wenn die rot-gruene Stadtregierung denkt,
dass sie am teuren Spittelberg ein Stueck widerstaendiges Wien
gewinnbringend verkaufen kann, hat sie sich geschnitten."

Die Gemeinde-eigene GESIBA musste juengst auf politischen Wunsch der
Stadt Wien Millionenverluste im Shopping-Center Gasometer schlucken.
Offenbar sollen nun Teile der Verluste durch eine Verwertung des
Amerlinghauses am Wiener Spittelberg aufgefangen werden.

Seit 33 Jahren ist das Kultur- und Kommunikationszentrum im
Amerlinghaus eine offene, niederschwellige Einrichtung, in der
kritische, nicht kommerzielle Kulturarbeit stattfindet, in der soziale
und politische Initiativen, oft auch gemeinsam, arbeiten. In einer
Zeit, da immer mehr emanzipatorische Projekte ums Ueberleben kaempfen
und Freiraeume durchkapitalisiert werden, ist das Zentrum im
Amerlinghaus eine der wenigen Infrastrukturen, in welcher Initiativen
und Menschen, die ueber keine oder kaum eigene Ressourcen verfuegen,
unbuerokratisch Zugang, Unterstuetzung, Arbeitsraum,
Vernetzungsmoeglichkeiten sowie Oeffentlichkeit fuer vielfaeltige
Aktivitaeten finden. (gek.)



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