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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 9. November 2011; 00:45
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Gedenktage/Kommentar:
> Zum Nationalfeiertag
Ein Nachtrag zum Geschehen am Heldenplatz
Der 26. Oktober sollte hierzulande dazu einladen, sich ueber die
Sinnhaftigkeit von Staatskonstruktionen Gedanken zu machen, doch das
oesterreichische Staatsgebilde praesentiert sich an diesem Tag
martialisch am Heldenplatz. Es zeigt der Bevoelkerung einen imposanten
Aufmarsch des Bundesheeres, des gesamten staatlichen
Repressionsapparates, man oder frau fraegt sich, woraus sich die
Begeisterung vieler Erwachsenen ergibt, ihre kleinen Kinder in Panzer
kraxeln zu lassen.
Widerstand wird zwar gesehen und er provoziert auch und stellt ein
unerwartetes Aergernis dar, schliesslich moechte man sich vergnuegen.
Es scheint jedoch ein wechselseitiger Austausch stattzufinden, sodass
es nicht der Muehe lohnt, diesen Protest zu verhindern. So stark
fuehlt sich eine ueber hunderttausend Menschen zaehlende Gemeinschaft,
dass sie eine Gegenposition nicht mehr als Bedrohung zu fuehlen
braucht.
Warum schreibe ich diesen Artikel? Ich war am 26. Oktober am
Heldenplatz. Dieses Ereignis erinnert mich jaehrlich an Thomas
Bernhard. Menschenmassen lassen sich verfuehren, einem Schauspiel
beizuwohnen. Nur dass es kein Schauspiel ist. Heutzutage gibt es keine
‚feierliche' Angelobung neuer RekrutInnen mehr, die schon im
Morgengrauen stattfindet, sie ist heute Teil der Gesamtshow. Die
betroffenen einzuberufenden Soldaten machen mancherorts ein
Hexenkreuz, wenn sie das "Geloebnis" nachsagen sollen. (Bei den
freiwillig der Armee beigetretenen Soldatinnen ist das nicht zu
beobachten.) Bevor die RekrutInnen angelobt werden, muessen sie sich
viele Reden anhoeren. Eine Rede des Bundespraesidenten, der
Nationalratsvorsitzenden, eines hohen Militaers und des
Verteidigungsministers. Herr Ex-Zuvieldiener Darabos ist der Meinung,
stolz auf "sein" Bundesheer zu sein, er gibt den anzugelobenden
RekrutInnen, ohne auf die weibliche Form jemals zu verzichten mit,
dass sie ihre Zeit in der Armee nicht als verlorene Zeit betrachten
sollten. Der ausgesprochene Satz legt nahe, dass der Verdacht bestehen
koennte. Herr Darabos bezieht sich in seiner Rede auf eine Rolle der
Armee, die sich im Rahmen einer "aktiven Neutralitaet", befinde. Doch
diese beinhaltet auch Kriegseinsaetze im Ausland. Wer sich heute
freiwillig zum Dienst im Bundesheer bereit erklaert, verpflichtet
sich, sich an Kriegseinsaetzen zu beteiligen. Die Rechtslage dazu ist
ungeklaert, die neue "Sicherheitsdoktrin" steckt in einem
Parlamentsausschuss fest und die immerwaehrende Neutralitaet wird in
eine "aktive" umgedeutet. In die Verfassung wurden Zusatzartikel
hineingeschmuggelt, die die Beteiligung an Kriegseinsaetzen
ermoeglichen.
Man hoert an einem 26. Oktober keine Stiefel spazieren, so wie es
Konstantin Wecker besingt, man sieht sie marschieren, und es wird
greifbar, wie gross der Rueckhalt in der Bevoelkerung dafuer ist.
Wehren wir uns. Als erstes gegen ihre Verlogenheit. Niemand kann mir
erzaehlen, dass es moeglich ist, mir einer Waffe in der Hand Frieden
zu schaffen.
*rosalia krenn, arge wehrdienstverweigerung*
Siehe die "Schallmooser Gespräche" zum Thema: http://cba.fro.at/51847
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