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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 20. September 2011; 22:27
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Debatte:
> Islam und der gesellschaftliche Kontext von Religion
Nicht erst durch die Sarrazin-Debatte wird in Deutschland, aber auch
in Oesterreich und anderen Staaten Mitteleuropas, verstaerkt ueber
‚den Islam' diskutiert. Die Fronten gehen dabei quer durch die
politischen Lager. In Sachen Islam werden derzeit alle moeglichen
Leute durch die Lektuere einiger Artikel und vielleicht sogar einiger
ausgewaehlter Buecher zum "Experten". Sachkenntnis sei dafuer nicht
unbedingt notwendig, meint *Thomas Schmidinger*.
*
Sowohl von GegnerInnen als auch von ApologetInnen des Islam wird dabei
ein weitgehend homogenisierendes und essentialistisches Bild des Islam
und der Muslime gezeichnet. Es fehlt dabei weitgehend an historischer
und gesellschaftlicher Kontextualisierung. Dies ermoeglicht es auch so
genannten ‚Islamkritikern' ein ‚singeling out' gegenueber dem Islam zu
betreiben und dem Islam bzw. den Muslimen Dinge vorzuwerfen, die de
facto die gesamte abrahamitische Religion in ihren unterschiedlichen
Ausformungen betreffen. Wer also versuchen will, sich mit dem Islam
rational und kritisch auseinanderzusetzen, muss diese Religion im
Kontext ihrer Gesellschaft und anderer Religionen betrachten.
Wie andere Religionen auch, ist der Islam zu einer Zeit entstanden in
der es keine Trennung von Gesellschaft, Politik und Religion gab.
Diese Trennung ist eine spaete Entwicklung der Moderne im Kontext der
Entstehung moderner Staatlichkeit und des Kapitalismus als
oekonomisches System. Weder die Stammesgesellschaften, die irgendwann
zwischen dem ersten Jahrtausend vor Christi und dem so genannten
Babylonischen Exil das Judentum als Religion entwickelten, noch das
Koenigreich des Herodes und seiner herodianischen Dynastie im Kontext
der roemisch-juedisch-hellenistische Welt des Nahen Ostens, die das
Christentum hervorbrachte, noch die arabischen Stammesgesellschaften
des 7. Jahrhunderts nach Christi, kannten einen modernen Staat und
damit eine Trennung der Sphaeren von Religion, Gesellschaft und
Politik. Damit entstammen sowohl das Judentum als auch das Christentum
und der Islam einer nichtsaekularen Welt, die die relative Autonomie
des Politischen nicht kannte.
Fuer marxistische Staatstheoretiker wie Nicos Poulantzas bildet die
relative Autonomie des Politischen und Oekonomischen ein zentrales
Merkmals des modernen Staates. In seiner ‚Staatstheorie' formuliert
er: "Die Besonderheit des modernen Staates beruht [...] auf der
relativen Trennung des Politischen vom Oekonomischen und auf einer
Neuorganisation ihrer Raeume und Felder ausgehend von der
vollstaendigen Besitzlosigkeit des unmittelbaren Produzenten in den
kapitalistischen Produktionsverhaeltnissen." 1)
Diese relative Autonomie des Politischen im modernen Staat
ermoeglichte jedoch auch erst die Trennung des Politischen vom
Religioesen. Religionen die vor der Entstehung des modernen Staates
entstanden sind - und dies gilt mit Ausnahme religioeser
Neuschoepfungen der letzten zweihundert Jahre fuer alle derzeit
existierenden Weltreligionen - entstanden damit in einer Gesellschaft,
die diese Trennung nicht kannte. Sie waren deshalb notwendigerweise
per se nicht saekular, sondern Teil eines allgemeinen
Welterklaerungssystems, das sich nicht von den spaeter relativ autonom
gewordenen Sphaeren der Politik, der Wissenschaft, des Rechts und der
Oekonomie trennen laesst.
Damit ist es wenig erstaunlich, dass alle im vormodernen Kontext
entstandenen Religionen sowohl in ihren heiligen Schriften als auch in
ihren anderen religioesen Traditionen, sich nicht nur mit
Vorstellungen der Transzendenz beschaeftigen, sondern auch mit dem
Diesseits. In allen heiligen Schriften dieser Religionen finden sich
ethische Vorstellungen, Rechtsvorschriften und politische
Ueberlegungen. Und in allen heiligen Schriften dieser Religionen geben
diese den Stand dessen wieder was in den jeweiligen
Entstehungskontexten dieser heiligen Schriften als richtig betrachtet
wurde. Dass diese aus heutiger Sicht, gelinde gesagt, archaisch
anmuten, ist eine Selbstverstaendlichkeit.
Rechtsauffassungen abrahamitischer Religionen und Gesellschaft
Gerade die abrahamitischen Religionen2) Samaritanertum, Judentum,
Christentum und Islam unterscheiden sich dabei wenig in den
Rechtsvorstellungen, die in ihren heiligen Buechern wiedergegeben
werden. Es wuerde den Rahmen dieses Artikels, sowie meine Kompetenz
als Nichttheologe sprengen, eine Analyse dieser Bibelstellen bieten zu
wollen. Hier sollen einige Hinweise auf Rechtsvorstellungen in der
Bibel genuegen, um auf die Aehnlichkeit mit im Koran aufzufindenden
Vorschriften hinzuweisen.
Mehrmals finden sich in der Bibel zum Beispiel eindeutige
Aufforderungen zur Steinigung als Form der Todesstrafe. So befiehlt
etwa der Herr Moses im Buch Levitikus einen Gotteslaesterer aus dem
Lager hinauszufuehren und zu steinigen. Schliesslich wird folgende
Regelung formuliert: "Wer den Namen des Herrn schmaeht, wird mit dem
Tod bestraft; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. Der Fremde muss
ebenso wie der Einheimische getoetet werden, wenn er den Gottesnamen
schmaeht." (Lev, 24,16) 3)
Im Buch Deuteronomium wird die Steinigung fuer ausserehelichen
Geschlechtsverkehr mit einer Jungfrau verlangt (Dtn 22, 23-24). Die
Steinigung ist auch fuer Personen vorgesehen in denen ein "Toten- oder
ein Wahrsagegeist ist" (Lev 20, 27).
Aehnliches gilt auch beim Ehebruch: "Wenn ein Mann dabei ertappt wird,
wie er bei einer verheirateten Frau liegt, dann sollen beide sterben,
der Mann, der bei der Frau gelegen hat, und die Frau. Du sollst das
Boese aus Israel wegschaffen." (Dtn 22, 22)
Auch fuer maennliche Homosexualitaet explizit die Todesstrafe
verlangt: "Schlaeft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau
schlaeft, dann haben sie eine Graeueltat begangen; beide werden mit
dem Tod bestraft; ihr Blut soll auf sie kommen." (Lev 20, 13)
Aehnliches gilt fuer Sex mit Tieren (Lev 20, 15-16) und heiratet einer
Mutter und Tochter, gilt dies als Blutschande: "Ihn und die beiden
Frauen soll man verbrennen, damit es keine Blutschande unter euch
gibt." (Lev 20, 14)
Und selbst bei Geschlechtsverkehr waehrend der Regel der Frau "sollen
beide aus ihrem Volk ausgemerzt werden." (Lev 20, 18)
Hier soll allerdings keine Bibelexegese betrieben werden. Angesichts
der Art wie manche so genannte "IslamkritikerInnen" aus dem Kontext
gerissene Zitate aus dem Koran benutzen, um zu versuchen, den Islam
als etwas ganz anders als das Christen- und Judentum darzustellen,
muessten diese Zitate als Hinweis dafuer ausreichen, dass sich in der
Bibel ganz aehnliche Rechtsvorstellungen finden, wie im Koran. Dies
ist auch wenig verwunderlich, schliesslich sind beide in einem
aehnlichen gesellschaftlichen Kontext entstanden, naemlich in einer
nahoestlichen patriarchalen Stammesgesellschaft, die weder durch einen
modernen Staat, noch durch eine zentralisierte politische Macht
gepraegt war, sondern durch Deszendenzgruppen, die miteinander
interagieren mussten. Die Rechtsanschauungen des Korans und der Bibel
entsprechen dem Gewohnheitsrecht dieser Stammesgesellschaften und dem
Versucht dieses in schriftlicher Form niederzulegen und durch den
Hinweis auf ihre goettliche Herkunft zu legitimieren. Solche
Rechtsformen funktionierten Mangels eines Gewaltmonopols immer auf dem
Prinzip der gegenseitigen (Blut-)Rache bzw. der Furcht vor dieser,
sowie ihrer Vermeidung durch unterschiedliche Formen der Aussoehnung
zwischen betroffenen Deszendenzgruppen. Als patriarchale
Gesellschaften spielte dabei die Kontrolle der weiblichen
Reproduktionskraft und damit der weiblichen Sexualitaet eine zentrale
Rolle. Schliesslich konnte nur so die Vererbung von an die
patrilineare Abstammung geknuepften Zugehoerigkeiten und Rechten
gesichert werden. Das Rache-Prinzip und die Kontrolle der weiblichen
Sexualitaet sind nicht nur zentral in den Rechtsvorstellungen von
Bibel und Koran, sondern finden sich auch weit in vorchristliche
Zeiten zurueckreichende Formen des Gewohnheitsrechts von
Stammesgesellschaften, etwas im Norden Albaniens oder im Kaukasus.
Fuer Gesellschaften ohne eine zentralisierte Herrschaft und
Gewaltmonopol, sowie patrilinearer Deszendenz waren solche uns heute
archaisch anmutenden Rechtsformen schlicht funktional. Waeren sie dies
nicht gewesen, haetten sie sich auch nicht durchgesetzt und ueber
einen so langen Zeitraum erhalten.
Materialistische Religionskritik ist immer davon ausgegangen, dass
Religion ein Produkt der jeweiligen gesellschaftlichen Verhaeltnisse
darstellt. Marx formuliert die in seinen Thesen ueber Feuerbach so,
dass auch das einzelne "'religioese Gemueth' selbst ein
gesellschaftliches Produkt ist" (7. These).4) Religion schafft und
formt also nicht eine Gesellschaft, sondern wird von dieser geformt.
Insofern ist es auch nicht erstaunlich, dass sich im christlichen
neuen Testament eine partielle, aber keine substantielle Verschiebung
der Rechtstraditionen der juedischen Stammesgesellschaft ergibt.
Entgegen spaeterer christlicher Interpretationen, gibt es im neuen
Testament keine Aufhebung der juedischen Gesetze und Jesus vermeidet
nach den Erzaehlungen der Evangelien mehrmals mit der juedischen
Rechtstradition in Konflikt zu kommen. So wendet er sich etwa nicht
gegen die Strafe der Steinigung fuer Ehebrecherinnen. Als ihm eine
Frau vorgefuehrt wird, die auf frischer Tat beim Ehebruchs ertappt
worden war und er gefragt wird ob sie zu steinigen waere, antwortet er
nur: "Wer von euch ohne Suende ist, werfe als Erster einen Stein auf
sie!" (Joh 8, 7)
Mittlerweile Teil eines zentralisierten Weltreiches, transformiert das
Christentum die juedische Stammesreligion zu einer Staatsreligion. Am
deutlichsten sichtbar wird dies bei Paulus, der in vielfacher Hinsicht
als wirklicher Begruender des roemischen Christentums gesehen werden
muss und als Verfechter des Heidenchristentums gegenueber dem
Judenchristentum massgeblich fuer die Abloesung des Christentums vom
Judentum verantwortlich war. Paulus ordnet das Christentum der Ordnung
des roemischen Reiches unter und ermoeglicht damit auch die
Unterordnung unter das Recht des Kaisers, indem er dessen Ordnung fuer
goettlich erklaert: "Jeder leiste den Traegern der staatlichen Gewalt
den schuldigen Gehorsam. Denn es gibt keine staatliche Gewalt, die
nicht von Gott stammt; jede ist von Gott eingesetzt." (Roem 13, 1)
Das Christentum wird dadurch nicht etwa gewaltlos, wie dies von vielen
gegenwaertigen ApologetInnen eines Kuschelchristentums behauptet wird,
es nimmt nur zur Kenntnis, dass sich die Gesellschaft gewandelt hat,
dass es nicht mehr in einer Stammesgesellschaft existiert, sondern in
einem zentralisierten Reich, das die Gewalt zunehmend monopolisiert.
Paulus propagiert deshalb nicht die Selbstjustiz einer
Stammesgesellschaft, sondern die Unterordnung unter das Schwert des
Kaisers: "Vor den Traegern der Macht hat sich nicht die gute, sondern
die boese Tat zu fuerchten; willst du also ohne Furcht vor der
staatlichen Gewalt leben, dann tue das Gute, sodass du ihre
Anerkennung findest. Sie steht im Dienst Gottes und verlangt, dass du
das Gute tust. Wenn du aber Boeses tust, fuerchte dich! Denn nicht
ohne Grund traegt sie das Schwert. Sie steht im Dienst Gottes und
vollstreckt das Urteil an dem, der Boeses tut." (Roem 13,4-5)
Veraenderung und Diversitaet
Allerdings sind selbstverstaendlich auch einmal entstandene
Weltreligionen nicht statisch. Nicht nur das Christentum setzte einen
Bruch gegenueber den Gesetzen der Bibel. Selbst in Roemischer Zeit
wurden viele Gesetze der Bibel nicht mehr exekutiert und es kaeme
heute selbst extrem fundamentalistischen Gruppen des Judentums nicht
in den Sinn wieder mit der Steinigung von EhebrecherInnen zu beginnen.
Genau so hat sich allerdings auch der real existierende Islam
veraendert. Wenn heute so genannte "IslamkritikerInnen" den Koran als
Beleg fuer eine besonders totalitaere Ausrichtung des Islams
heranziehen, muessten sie mit derselben Methode an die Bibel und
andere heilige Schriften herantreten. Aus heutiger Sicht waeren damit
alle diese Religionen voellig anachronistische Wahngebilde.
Der Islam hat in seiner ueber 1400 Jahre langen Geschichte aehnliche
Wandlungen erfahren wie das Judentum und Christentum auch. Islamische
Gesellschaften waren nicht nur von Auseinandersetzungen um
Rechtsinterpretationen und theologischen Streitigkeiten, sondern auch
von Klassen- und Machtkaempfen durchzogen. Im Laufe der Geschichte
entwickelten sich ebenso viele islamische Sekten, Schulen und
Stroemungen wie im Christentum. So bildete der Islam schon nach dem
Tod seines Propheten Muhammads keine Einheit mehr. Mit der Abspaltung
der Kharajiiten, mit der Trennung von Schiiten und Sunniten, mit der
Entwicklung der verschiedenen schiitischen Sekten in Zwoelfer-,
Siebener- und Fuenfer-Schiiten, der weiteren Aufsplitterung der
Siebener-Schiiten in verschiedenen ismailitische Sekten, der
Entwicklung der sunnitischen Rechtsschulen und der Herausbildung
unterschiedlicher Heterodoxien von den Alewiten und Alawiten bis zu
den Druzen oder den Bahai, sind die unterschiedlichsten religioesen
Stroemungen aus dem Islam hervorgegangen und auch innerhalb dieser
verschiedenen Stroemungen haben wir es heute mit sehr
unterschiedlichen religioesen und politischen Positionen zu tun.
Die Konfliktlinien innerhalb der verschiedenen islamischen Sekten und
Stroemungen verlaufen dabei nicht nur entlang der Frage ob und wie
stark jemand "religioes" waere, sondern auch wie man den Koran und die
jeweiligen islamischen Traditionen interpretiert.
Waehrend die sunnitische Hizb ut-Tahrir bis heute davon ausgeht, dass
das Khalifat die einzig legitime politische Form fuer das
Zusammenleben der Muslime darstellt, vertreten andere Stroemungen des
Politischen Islam, wie die Muslim-Bruderschaft, das Konzept einer
etwas diffusen ‚Islamischen Republik'. Wiederum andere, wie der 1985
hingerichtete Sudanesische Gelehrte Mahmud Muhammad Taha versuchten
das islamische Recht, die Scharia, zu einer zeitgebundenen Ausformung
des Islam zu erklaeren und den Islam auf einen demokratischen und
sozialistischen ethischen Kern zurueckzufuehren.5) Bereits Anfang des
20. Jahrhunderts argumentierte der aegyptische Ali Abd ar-Râziq aus
einer religioesen Perspektive fuer die Freiheit der Muslime ihr
politisches System frei zu waehlen. In seinem Hauptwerk, ‚Der Islam
und die Grundlagen der Regierung' argumentiert er: "In Wahrheit hat
die islamische Religion mit jener Art des Kalifats, die die Muslime
ueblicherweise kennen, nichts zu tun. Sie hat auch nichts damit zu
tun, was die Muslime dem Kalifat in Bezug auf Wuensche und Ehrfurcht,
Ehre und Macht zugeschrieben haben. Das Kalifat hat auch nichts mit
den religioesen Angelegenheiten zu tun. Gleiches gilt fuer das
Gerichtswesen, fuer Regierungsposten oder Stellen im Staatsdienst. Das
alles sind rein politische Angelegenheiten, mit denen die Religion
nichts zu tun hat, denn sie hat sie weder gekannt noch abgelehnt,
weder vorgeschrieben noch verboten. Die Religion hat sie uns
ueberlassen, damit wir uns dabei auf die Gebote der Vernunft, die
Erfahrungen anderer Nationen und die Regeln der Politik stuetzen
koennen." 6)
Waehrend in vielen islamischen Staaten auf Homosexualitaet schwere
Strafen - bis hin zur Todesstrafe - stehen, predigen offen
homosexuelle Imame, wie der Suedafrikaner Muhsin Hendricks, dass
Homosexualitaet im Islam nicht verboten waere7) und organisieren sich
britische schwule und lesbische Muslime, um religioes legitimierte
Ehevertraege fuer lesbische und schwule Muslime abzuschliessen.8)
Waehrend viele islamische Gelehrte Abtreibung grundsaetzlich ablehnen,
halten auch manche konservative Geistliche, wie der 2010 verstorbene
schiitische Grossayatollah Muhammad Husain Fadlallah auch
Rechtsmeinungen fuer legitim, wonach eine Beseelung des Embryos erst
am 120. Tag der Schwangerschaft erfolgt und eine Abtreibung bis dahin
somit keine Toetung menschlichen Lebens darstellen wuerde.9)
All dies sind nur Beispiele fuer die unterschiedlichen Positionen die
Menschen, die sich alle als glaeubige Muslime verstehen, aus dem Koran
und den islamischen Traditionen ableiten. Aehnliche Dispute innerhalb
des Islam gibt es genauso in Fragen der (Un-)Gleichheit der
Geschlechter, moderner Biotechnologien, des Verhaeltnisses gegenueber
Christen, Juden und anderen Religionen, den Umgang mit ApostatInnen
und eine Menge anderer Fragen. Die Unterschiede zwischen Muslimen sind
damit in fast allen Fragen groesser als zwischen Muslimen und
Nichtmuslimen. Was Muslime eint, ist der Minimalkonsens des
islamischen Glaubensbekenntnisses, naemlich, daran zu glauben, dass es
keinen Gott ausser Gott gibt und Muhammad der Gesandte Gottes ist. In
allen anderen Fragen gibt es einen mehr oder weniger grossen
Pluralismus an Meinungen innerhalb des Islam. Muslime vertreten
allerdings nicht nur verschiedene Meinungen, sie leben diese auch
unterschiedlich. Der gelebte Islam zwischen Albanien, Saudia-Arabien,
Indonesien, Senegal, Tatarstan, Darfur, Detroit, Usbekistan, Marokko,
Afghanistan, Sansibar, Durban oder Kreuzberg unterscheidet sich
ebenso, wie zwischen den tuerkischen Oberschichten, den laendlichen
Regionen oder der urbanen ArbeiterInnenklasse Istanbuls. Und dabei
geht es nicht nur darum wie stark ausgepraegt Religioesitaet ist,
sondern auch darum was jeweils als islamisch oder unislamisch
verstanden wird.
Deshalb ist es auch genauso sinnlos eine verbindliche Essenz des
wahren Islam zu suchen, wie es sinnlos waere eine solche des Judentums
oder Christentums suchen zu wollen. Muslime sind so unterschiedlich
und interpretieren ihre Religion so unterschiedlich wie andere
Menschen auch. Gegenwaertige politische und gesellschaftliche
Verwerfungen in islamisch dominierten Staaten und Gesellschaften haben
deshalb nichts mit dem Islam als Religion, sondern mit den
Gesellschaften und politischen Systemen, sowie den Oekonomien dieser
Regionen zu tun. Diese praegen die jeweiligen Ausformungen und
Interpretationen des Islam und nicht umgekehrt.
Koran und Bibel
Intelligentere "IslamkritikerInnen", die sich bewusst sind, dass es
nicht genuegt, selektive Koranexegese zu betreiben, da man dieser ja
mit entsprechenden Bibelzitaten kontern koennte, fuehren immer oefter
ins Feld, der Koran haette einen voellig anderen Charakter als die
Bibel, da er ja als Ganzes als direkt von Gott gesandt betrachtet
werde und deshalb nicht hinterfragbar waere. Es stimmt zwar, dass der
Wortlaut des Koran fuer die Mehrheit der Muslime als direkt von Gott
gesandt interpretiert wird. Allerdings bedeutet das nicht, dass der
Koran aus deren Sicht keiner Interpretation beduerfe. Ueber die
gesamte islamische Geschichte hinweg gab und gibt es
Auseinandersetzungen ueber die Interpretation des Koran. Die
Glaubensueberzeugung, dass der Koran von Gott stammen wuerde, bedeutet
nicht, dass die Muslime auch genau wissen wuerden, was der Koran
jeweils bedeuten wuerde, sondern nur, dass er als Ganzes absolut
relevant ist. Auch fuer klassische und konservative islamische
Religionsgelehrte gibt es aber jede Menge so genannter dunkler Stellen
des Koran, deren Bedeutung unklar ist. Auch konservative Muslime sind
sich ueber Widersprueche innerhalb des Koran im klaren. Auch die
klassische islamische Rechtswissenschaft war sich immer dieser
Widersprueche bewusst, weshalb sie das Verfahren der "Abrogation"
entwickelten. Nach diesem Verfahren werden fruehere Koranverse im
Falle des Widerspruchs durch spaetere aufgehoben. Dabei war es jedoch
nicht nur vielfach umstritten, welche Verse frueher oder spaeter waren
und welche Verse damit welche Verse aufhoben, sondern auch das
Verfahren selbst war niemals unumstritten. KritikerInnen konnten sich
dabei auf Sure 18, 27, in der es heisst, dass keines seiner [Gottes]
Worte veraendert werden duerften. Als Rechtfertigung fuer die
Abrogation wurde hingegen Sure 2, 106 herangezogen in dem es heisst:
"Was wir auch an Versen aufheben oder in Vergessenheit bringen, Wir
bringen bessere oder gleiche dafuer. Weisst du nicht, dass Allah ueber
alle Dinge Macht hat?" (2, 106)
Es wuerde fuer diesen Artikel zu weit fuehren, diese Debatte
nachzeichnen zu wollen. Hier soll dies als Hinweis dafuer genuegen,
dass auch jene ueberwiegende Mehrheit der Muslime, die im Koran ein in
Wortlaut herab gesandtes Wort Gottes sehen, sich immer uneins waren,
wie dieses zu verstehen ist. Auch als goettliche Wortoffenbarung ist
der Koran deshalb immer auch als offener Text verstanden worden, der
der Interpretation bedarf.
Dies hat DogmatikerInnen aller Art natuerlich nicht davon abgehalten,
zu behaupten, diese Interpretation genau zu kennen. Solche
‚Bibelglaeubige' sind allerdings auch im Christentum zu finden.
Dogmatismus liegt deshalb dem Koran als Text nicht mehr inne als
anderen heiligen Buechern anderer Religionen. Es gab nie eine
verbindliche einheitliche Interpretation des Koran, sondern immer nur
unterschiedliche Interpretationen, dogmatische und - sagen wir
einmal - flexiblere.
Religions- oder "Islamkritik"?
Dies spricht nicht gegen Religionskritik. Religionskritik als
wissenschaftlich fundierte kritische Auseinandersetzung mit Religion
ist aufklaererisch. Eine solche Religionskritik kann sich jedoch nicht
darin beschraenken, sich seine eigenen Strohpuppen zu errichten, um
dann die Karikaturen von Religion bekaempfen zu koennen, sondern muss
Entstehungskontext, Diversitaet und Veraenderung, sowie die Funktion
von Religionen fuer Gesellschaften kritisch beleuchten. Vor allem muss
eine solche Religionskritik jedoch rational und (selbst-)kritisch
bleiben und darf sich nicht auf eine einzige bestimmte Religion
beschraenken.
Was derzeit im deutschsprachigen Raum unter dem Begriff der
"Islamkritik" laeuft, sei es "Islamkritik" aus der extremen Rechten
oder aus dem so genannten antideutschen Lager, ist keine
Religionskritik, sondern das ressentimentgeladene Wiederkaeuen von
Stereotypen, die sich Halbgebildete durch die Lektuere einiger Texte
oder eine selektive und unqualifizierte Koranexegese angelesen haben.
Selbstverstaendlich finden sich auch innerhalb des politischen
Spektrums, das sich in Deutschland und Oesterreich als ‚antideutsch'
bezeichnet unterschiedliche Positionen in der Frage der Einschaetzung
des Islam. Allerdings handelt es sich dabei meist eher um Nuancen und
nicht um grundsaetzliche Unterschiede. Zwar distanzieren sich manche
Stroemungen von der offen gegen Muslime gerichteten Hatespeach einer
‚Bahamas' oder einer ‚Prodomo', allerdings finden sich in
abgeschwaechter Form aehnliche Argumentationsmuster auch in anderen
Zeitschriften, die in der so genannten antideutschen Szene gelesen
werden.
Zwar grenzt sich diese ‚Islamkritik' verbal von einer ‚Islamkritik'
von rechts ab, nur um dann eine bessere, angeblich nicht rassistische
‚Islamkritik von Links' einzufordern. Wenn Stephan Grigat von der
Gruppe "Café Critique" und "Stop the Bomb" kritisiert, dass die
"etablierte Linke" die "Kritik des Islam den Fremdenhassern von
rechts"10) ueberlasse, kann dies wohl nur als Aufforderung zu einer
‚besseren' weil linken ‚Islamkritik' gelesen werden. Dabei geht es
also nicht mehr um Religionskritik, denn Grigat arbeitet schliesslich
mit seinen beiden Organisationen auch eng mit der Israelitischen
Kultusgemeinde zusammen, hat also kein Problem mit Religion an sich,
sondern eben mit einer bestimmten Religion. Diese bestimmte Religion
soll als besonders reaktionaer, regressiv, antisemitisch und
totalitaer dargestellt werden. Entsprechend argumentierte "Café
Critique" 2008 in der Bahamas gegen die vermeintliche ‚Islamkritik'
der FPOe, der sie die eigene ‚Islamkritik' gegenueberstellte. Dabei
wurden v.a. jene kritisiert, die den Rassismus der FPOe kritisieren
und angeblich nicht Wissens waeren, "die Bedrohung durch die
islamische Erweckungsbewegung auch nur ins Auge zu fassen, sondern
vielmehr jede Kritik an deren regressiver und vernichtungswuetiger
Zwangsmoral als Islamophobie"11) zu denunzieren.
In der linken Wochenzeitung Jungle World12) hatte Thomas Maul in einem
Vorabdruck seines Buches "Sex, Jihad und Despotie" im Mai 2010,
behauptet, dass der Islam die Daemonisierung des weiblichen
Geschlechts "nicht mehr nur - wie noch im Christentum - auf besondere
Frauen" beziehe, sondern alle umfasse: "Teilen Frauen doch die ihnen
im Islam wesenhaft zugeschriebene Charaktereigenschaft, Fitna -
Unruhe, Verwirrung, Unordnung - zu stiften, mit dem Leibhaftigen.
Entsprechend kann sich der Glaeubige vorm drohenden Unheil, das von
den Frauen ausgeht, gar nicht genug in acht nehmen."13)
Als Beleg fuer diese These fuehrt er nicht einmal einen einzigen
islamischen Text an, sondern bezieht sich ausschliesslich auf die
Thesen des weit rechts stehenden antiislamischen Islamwissenschafters
Hans-Peter Raddatz. Raddatz, der ansonsten der "westlichen
Elitenpolitik" vorwirft "eigene Interessen ueber das Gemeinwohl" zu
stellen und eine "laufende Islamisierung und mit ihr den
Verdraengungsdruck auf die europaeischen Bevoelkerungen, den wir
‚Demophobie' (Volksfeindlichkeit) nennen"14), zu verstaerken und von
einer Vertreibung der Muslime aus Europa traeumt, konnte sich
tatsaechlich einige Zeit lang auch in ‚linken' antideutschen und
zionistischen Kreisen einer gewissen Beliebtheit erfreuen. Daran
konnten weder latent antisemitische Aussagen von Raddatz selbst etwas
aendern, noch die auffaelligen Aehnlichkeiten zwischen antisemitischen
Verschwoerungstheorien und der Vorstellung einer zentral gesteuerten
Islamisierung Europas als Teil einer islamischen (Welt-)Verschwoerung.
Hinter all dieser vermeintlichen ‚Islamkritik' steht dasselbe
monolithische und essentialistische Bild des Islam als Religion und
seiner Glaeubigen, den Muslimen, die Widersprueche und Konflikte
innerhalb des Islam ausblendet. Die Methoden solcher ‚Islamkritiker'
mit islamischen Texten umzugehen, entspricht jenen, mit denen
Antisemiten im 19. Jahrhundert versucht haben, mit Versatzstuecken der
Bibel und des Talmud ein Zerrbild des Judentums zu entwerfen. Diese
"Islamkritik" dient nicht der Aufklaerung, sondern dem Schueren von
Aengsten und Ressentiments gegenueber einer ohnehin schon in die Enge
gedraengten religioesen Minderheit. Sie wird weder dem real
existierenden Islam gerecht, noch ist sie bereit sich auch mit anderen
Religionen kritisch auseinanderzusetzen. Das dadurch erzeugte Bild des
Islam ist nicht aufklaererisch, sondern ist ein hasserfuelltes
Zerrbild.
Wenn "Islamkritik" zur Tat schreitet
Das Schueren von Ressentiment bleibt selten folgenlos. In einer
gesellschaftlichen Atmosphaere in der sich der Hass auf eine
spezifische Gruppe ausbreitet, finden sich ueber kurz oder lang
Personen, die von der blossen Theorie zur Tat schreiten. Mit dem
Anschlag in Oslo und dem Massaker auf der nahe gelegenen Ferieninsel
Utøya vom 22. Juli wurde Europa mit dem ersten grossen terroristischer
Anschlag aus der antiislamischen Szene konfrontiert. Auch wenn die
Opfer des Anschlags ueberwiegend saekulare SozialdemokratInnen waren,
so sah der Attentaeter in diesen v.a. "kulturmarxistische" Helfer der
"Islamisierung Europas". In einem Manifest des Terroristen in dem er
sich auf unterschiedlichste "Islamkritiker" in Europa bezog, aeusserte
sich ein Weltbild, das durchaus auch auf einer Reihe so genannter
"islamkritischer" Websites zu finden war und ist. Auch wenn sich viele
dieser Websites und der antiislamischen politischen Parteien Europas
vom Attentat selbst distanzierten, kann die ideologische
Mitverantwortung fuer die Aufbereitung des politischen Klimas, in dem
einzelne zur Tat schreiten, nicht so einfach von sich gewiesen werden.
Im Gegensatz zu gihadistischen Anschlaegen der letzten Jahre, war die
Oeffentlichkeit in diesem Fall allerdings rasch bei der
Einzeltaeterthese angelangt. In den Medien wurde der Attentaeter
psychologisiert, der ideologische Hintergrund zunehmend ausgeblendet.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass sich nicht nur rechte
antiislamische Gruppen mit dem Attentaeter schwer tun, sondern auch
manch antideutsche Gruppierung Bockspruenge vollzieht um die eigene
"Islamkritik" zu retten. So wird der Terrorist fuer Cafe Critique zum
antisemitischen Attentaeter, der eine "Imitation des jihadistischen
Antipoden" darstelle.15) Fuer Gerhard Scheit wird auch das Massaker
von Utøya Anlass, ueber ‚muslimische Rackets' zu schwadronieren, auf
die der Terrorist doch nur neidig gewesen waere: "Und es ist gerade
der Neid auf die Gemeinschaft enragierter Muslime und die Schlagkraft
und Gewalttaetigkeit ihrer Rackets, die den Attentaeter von Oslo
umtreibt. Der auf Gewalt sinnende Antisemit, der fuer Israel Partei
ergreift, bleibt notwenig ganz isoliert. (So war fuer ihn auch in der
norwegischen "Fortschrittspartei" schliesslich kein Platz mehr.) Also
phantasiert er Gemeinschaft und Racket herbei und entwickelt dabei die
infantilsten Vorstellungen."16)
Bei Cafe Critique hoert sich Taeter-Opfer-Umkehr schliesslich
folgendermassen an: Breivik haben sich "genau in das Monster
[verwandelt], das die Antizionisten in Israel verkoerpert sehen
wollen. Die Jugendlichen der sozialdemokratischen Jugend, die er
toetete, uebten sich auf ihrer Ferieninsel in antizionistischer
Solidaritaet mit den Palaestinensern und der Free Gaza Flotte, und
(wie einige wenige Medien berichteten), als der Massenmoerder sie
jagte, glaubten manche von ihnen noch, es handle sich um eine zur
politischen Belehrung inszenierte Vorfuehrung israelischen
‚Staatsterrors', und fielen ihm darum umso leichter zum Opfer."17)
Abgesehen davon, dass dieses Geruecht, die Jugendlichen haetten
geglaubt, dass hier ein israelischer Staatsterror inszeniert wurde,
nicht in irgendwelchen serioesen Medien verbreitet wurde, sondern sich
ausschliesslich in rechten antiislamischen Websites wiederfand, werden
hier im Zusammenhang mit einem terroristischen Massaker, die Opfer
letztlich mitverantwortlich dafuer gemacht, dass sie sich zur
Zielscheibe des Terrors gemacht haben. Breivik ist in dieser Lesart
kein Resultat der jahrelangen Hetze gegen Muslime, sondern eine
Imitation des gihadistischen Terroristen, der es noch dazu auf ohnehin
antiisraelische Jugendliche abgesehen hatte.
Religionskritik in Zeiten kulturreligioeser Mobilisierung
Solche "Islamkritik", komme sie von Rechts oder von Links, ist in
Zeiten der Mobilisierung von Religion und Kultur fuer globale
Verteilungskaempfe, ein Spiel mit dem Feuer. Sie verschleiert
Interessen, oekonomische und politische Konflikte und spielt der
kulturreligioesen Mobilisierung gegen Muslime in Europa in die Haende.
Demgegenueber muesste eine Religionskritik, die den Islam genauso
einschliesst wie das Christentum, das Judentum oder den Hinduismus,
Religion in ihrem zeitlichen und gesellschaftlichen Kontext
analysieren. Eine solche Religionskritik duerfte sich nicht auf die
selektive Exegese heiliger Schriften beschraenken, sondern muesste
diese Texte in ihrem Entstehungs- und Rezeptionskontext diskutieren
und damit auch mit Religion als sozialer Praxis verbinden. Vor allem
aber muesste eine solche Religionskritik Religiositaet als Feld
gesellschaftlicher, politischer und oekonomischer Auseinandersetzungen
begreifen und nicht nach einem "Wesen der Religion an sich" suchen.
Analog zur in der marxistischen Staatstheorie von Nicos Poulantzas
formulierten Vorstellung, des Staates als "materielle Verdichtung von
Kraefteverhaeltnissen, d.h. Klassenverhaeltnissen"18 koennte auch
institutionalisierte Religion als materielle Verdichtung von
Kraefteverhaeltnissen innerhalb einer Gesellschaft begriffen werden,
die sich als Resultat von Verschiebungen dieser Kraefteverhaeltnisse
veraendert und immer wieder - ebenso wie der Staat - mit fundamentaler
Opposition konfrontiert ist. Solche Religionskritik koennte Pierre
Bourdieus Ansatz, Religion im Sinne seiner Feldtheorie als
"religioeses Feld" zu verstehen19, aufgreifen um damit Kaempfe
zwischen unterschiedlichen Formen von Religiositaet und ihre Traegern
deutlich zu machen.
So verstandener Religionskritik ginge es um Erkenntnis und Kritik von
Herrschaftsverhaeltnissen und nicht um die Stigmatisierung der
Angehoerigen einer bestimmten Religion.
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1 Poulantzas, Nicos: Staatstheorie. Politischer Ueberbau, Ideologie,
Autoritaerer Etatismus. Hamburg, 2002, S. 81
2 Die Aehnlichkeit in den religioesen und rechtlichen Vorstellungen
dieser Religionen gehen letztlich so weit, dass sich dabei durchaus
auch der Singular verwenden liesse. Wenn wir vom Buddhismus als einer
Weltreligion sprechen, koennten wir durchaus auch von der
abrahamitischen Religion sprechen, von der Samaritaner, Judentum und
Islam nur jeweils spezifische Spielarten bzw. Sekten bilden.
3 Alle Zitate aus der Bibel entstammen der von der u.a. von der
katholischen Kirche verwendeten so genannten Einheitsuebersetzung.
4 MEW 3:7
5 Vgl. Schmidinger, Thomas: Die zweite Botschaft des Islam. Eine
Menschenrechts- und Sozialismuskonzeption aus dem Sudan. Context XXI,
Nr. 7-8 / 2000
6 Ebert, Hans-Georg / Hefny, Assem: Der Islam und die Grundlagen der
Herrschaft. Uebersetzung und Kommentar des Werkes von Alî Abd
ar-Raziq. Frankfurt et al.,
2010, S. 114f
7 http://findarticles.com/p/articles/mi_qa5536/is_200607/ai_n21406906/
[23.2.2011]
8 http://www.bbc.co.uk/news/uk-12486003
[23.2.2011]
9 Vgl.: Thomas Eich (Hg.): Moderne Medizin und islamische Ethik.
Biowissenschaften in der muslimisch en Rechtstradition. Verlag Herder,
Freiburg i. Breisgau 2008
10 Stephan Grigat: Blutige Praxis, nicht gedankliche Schrulle. Die
Presse, 24. Jaenner 2010
11 Café Critique: Islamkritik und Politik im Namen des Volkszorns. Die
FPOe und das postnazistische Oesterreich. Bahamas Nr. 56, 2008
12 In Berlin erscheinende linke Wochenzeitung, die sich in den letzten
Jahren zunehmend zu einer Zeitung der antideutschen Szene verengt hat.
Dieser Text, dessen erste Fassung urspruenglich von der Zeitschrift
Phase 2 angefordert, aber dann aus inhaltlichen Gruenden nicht
publiziert wurde, haette danach in der Jungle World erscheinen sollen.
Trotz urspruenglicher Zusage der Publikation wurde der Text nach
mehrmonatiger Verzoegerung dann u.a. deshalb abgelehnt, weil es - wie
es in einem mail des zustaendige Redakteurs formuliert wurde - die
Redaktion fuer falsch hielt "die Breivik-Geschichte zum Anlass fuer
eine Generalrevision der Islamkritik zu nehmen. Ich persoenlich denke
ja eher, dieses Attentat duerfte die Initialzuendung dafuer gewesen
sein, fortan jeden Islamkritiker der Sympathie mit Terroristen zu
verdaechtigen, und haette in meinem Ressort lieber einen Text, der
sich diesem Problem widmet."
13 Thomas Maul: Sexualitaet und Despotie. Jungle World, Nr. 20, 20.
Mai 2010
14 Hans-Peter Raddatz, Allah und die Juden. Die islamische Renaissance
des Antisemitismus, Berlin 2007, S. 10.
15 Gerhard Scheit: Methode Breivik. Ueber den Antisemiten, der fuer
Israel Partei ergreift: http://www.cafecritique.priv.at/
[20. 9. 2011]
S. 4
16 Ebenda: S. 4
17 Ebenda: S. 4f
18 Nicos Poulantzas: Staatstheorie, Politischer Ueberbau, Ideologie,
Autoritaerer Etatismus. Hamburg, 2002: S. 101
19 Pierre Bourdieu: Genese und Struktur des religioesen Feldes", in:
ders.: Das religioese Feld: Texte zur Oekonomie des Heilsgeschehens,
Konstanz, 2000
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