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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 28. Juni 2011; 22:54
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Das Letzte/Asyl:

> Mit "hoher Lebensqualitaet" und "zeichenhaft praesent"

"SUE steht fuer Strategie und Entwicklung", so steht es zumindest in
der Selbstdarstellung einer zeitgeistigen ArchitektInnengruppe aus der
Wiener Kaiserstrasse. "Denn Architektur braucht mehr denn je Herzblut,
Fachwissen aber zuallererst eine Strategie" so die beherzten
SelbstdarstellerInnen. Daher entwickelt SUE "massgeschneiderte vitale
Strategien, die den kuenftigen Nutzern ein starkes Grundgeruest geben,
einen grossen Freiheitsgrad ermoeglichen und keine Zwaenge
generieren". Soweit so schoen.

"Wir sind keine Theorietruppe" meint das SUE-Team ueber sich selbst.
Im Idealfall entsteht dann, bezugnehmend auf ein Postulat von
Friedrich Kiesler "die Kunst, das Ueberfluessige notwendig und das
Notwendige ueberfluessig zu machen" meint zumindest Bernhard Steger
bei der Architektur in Progress Werkschau ueber SUE. Und Romana Ring
schwaermt in den "OOe Nachrichten" ebenfalls "Es ist schoen, wenn Form
und Funktion zueinander finden". "Einfach, punktgenau, lebendig,
spritzig, sehr poetisch" schliesslich die Jury beim RED ZAC
Architektenauswahlverfahren ueber SUE.

Und so verwundert es dann nicht, wenn diese ArchitektInnentruppe in
ihrer Leistungsschau auch ein ganz besonderes Projekt praesentiert,
das in der Selbstbeschreibung so praesentiert wird: "Das Projekt ist
im Wesentlichen in zwei Bereichen gegliedert: Ein langgestreckter
Verwaltungstrakt unmittelbar an der Strasse und von dieser abgewandt
ein kammartig gegliederter Wohntrakt, dessen Hoefe sich zu Bach und
Berg oeffnen."

Die Rede ist von dem fuer 20 Millionen Euro geplanten Schubhaftzentrum
Vordernberg (Steiermark) fuer 200 AsylwerberInnen, ueber das weiter
geschwaermt wird: "Der Schubhaftteil mit seinen Fingern bildet fuer
jede Abteilung eine individuelle Hofsituation und ist so angelegt,
dass hier Wohngruppen moeglichst autark und mit hoher Lebensqualitaet
funktionieren. Um diese Hoefe ist jeweils eine Abteilung gruppiert.
Die ostseitigen Finger bilden die Gemeinschaftszonen und durchdringen
den formal strengen Verwaltungstrakt."

Und weiter geht´s: "An diesen Punkten finden die funktionalen
Beruehrungspunkte zwischen den Angehaltenen und der Verwaltung Platz.
Diese Treffpunkte (Besuch, Verhandlung von Asylfragen,
Rueckkehrberatung, etc) oeffnen sich zur Strassenseite hin. Die
Anwesenheit der angehaltenen Menschen wird daher mittelbar wie auch
zeichenhaft praesent, die Differenz zu einer Haftanstalt bewusst. Der
Verwaltungstrakt uebernimmt an Stelle einer Mauer die Aussensicherung
entlang der Strasse." Wie beruhigend, dass kein elektrisch geladener
Stacheldraht aufgezogen wird.

Wie man daraus ersehen kann, haelt sich das Innenministerium nicht nur
mit dem "Verein Menschenrechte Oesterreich" einen Abschiebeexeperten,
der fuer seine "Rueckkehrberatung" fuer AsylwerberInnen bekannt ist,
sondern auch ArchitektInnen, welche die Schubhaft fast zum Luxusurlaub
machen.
(Leo Furtlehner auf seinem Blog)

Quelle: http://furtlehner.wordpress.com/2011/06/22/mit-hoher-lebensqualitat-und-zeichenhaft-prasent/



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