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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 18. Mai 2011; 01:31
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Radiotips - On air und im Netz:

> Schallmooser Gespraeche

Fuer die, die es noch nicht kennen: Es gibt ein radio-aktives
Geschwisterlein der akin. Denn zwei Leute aus der Redaktion machen
auch eine Radiosendung -- allerdings wird da nicht die akin
vorgelesen, sondern es wird fleissig stammtisch-philosophiert ueber
die absonderlichsten Themen. Doch politisch geht es dann doch immer
zu -- wenn auch nicht immer ganz ernst gemeint.

On air sind die "Schallmooser Gespraeche" auf der Radiofabrik Salzburg
jeden 1. und 3.Mittwoch im Monat um 0h und auf B138 im Kremstal jeden
2.Freitag im Monat um 23h.

Im Internet sind die Sendungen zu finden im "Cultural Broadcasting
Archive", der Webplattform der oesterreichischen freien Radios und
zwar unter: http://cba.fro.at/series/753

Die neuesten Sendungen:

#26: Wehrpflicht -- Wehrpflicht oder Berufsheer? Eigentlich keine
Frage -- Maenner (oder auch Frauen) mit Schiessgewehren und Kanonen
und Kampfflugzeugen braucht niemand. Und damit auch kein Bundesheer.
Okay, stimmt nicht ganz, natuerlich benoetigen bestimmte Leute sehr
wohl die Armee -- fuer Herrschaftsinteressen im Ausland und im Inland.
Geschossen hat bekanntlich das oesterreichische Heer nur einmal seit
dem Ende der Monarchie -- 1934 auf revoltierende Arbeiter.

Tja, das war aber ein Berufsheer. Das alte Trauma, weswegen die
Sozialdemokratie jahrzehntelang fuer die Wehrpflicht argumentiert hat.
Nun ist alles anders, die SPOe will ein Berufsheer, die OeVP die
Beibehaltung der Wehrpflicht.

Was geht uns das an? Eventuell -- die Ankuendigungslage aendert sich
stuendlich -- gibt es in Oesterreich eine Volksbefragung zu diesem
Thema. Kaeme sie, wie verhaelt man sich dabei? Die Antimilitaristin am
Mikro meint, man duerfe nicht zwischen Skylla und Charybdis
entscheiden und muesse weiter generell gegen das Heer opponieren; ihr
Kollege wuerde gegen die Wehrpflicht stimmen, auch im Bewusstsein,
dass dies ein Berufsheer bedeutete. Denn ob wir ueberhaupt ein Heer
wollen, das fragen sie uns ja nicht.
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#25: Uebers Radiomachen -- Zum Jubilaeum geht es um das Radiomachen
selbst. Denn es ist einfach, Mitglied eines freien Senders zu werden,
und auch nicht gar so kompliziert, einen freien Sendeplatz zu
erlangen. Wenn es dann soweit ist, setzt man sich einmal im Monat hin,
sagt ein bisserl was ins Mikro und spielt vielleicht Musik dazu.

Ja, schon -- aber das soll ja auch den Zuhoerenden was geben. Bei der
Musik faengt es ja schon an. Soll man da mehr Weisheiten von sich
geben oder das Auditorium nach Noten beschallen? Irgendwer hat einmal
das Diktum aufgestellt, dass auch auf den freien Radios mindestens 50%
Musik sein sollten. Aber muss man sich daran halten? Und: Was soll
freies Radio ueberhaupt leisten? Wo sind die Unterschiede zum
Kommerzfunk?

Es geht in dieser Sendung aber auch um die Einsamkeit vor dem Mikro --
denn von allen Medien ist das Radio wohl das mit dem geringsten
Feedback. Gerade bei den kleinen freien Radios mit einer Handvoll
Zuhoerenden gibt es nur selten jemand, der nach dem Genuss (oder dem
Erleiden) einer Sendung sich beispielsweise an den Computer setzt und
ein Mail an die Radiomachenden schickt. Daher auch unser Aufruf am
Schluss der Sendung an alle, die zuhoeren: Gebt doch den Leuten hinter
dem Mikro Feedback, denn selbst eine kritische Reaktion ist besser als
gar keine.
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#24: Das Wetter -- Metereologische Redewendungen und Metaphern gibt es
zu Hauf und das Wetter ist immer noch super, um unverfaenglich eine
Kommunikation anzufangen. So ist es auch in dieser Sendung --
irgendwie faengt sie immer wieder von vorne an, weil man ein Gespraech
zwar mit dem Thema Wetter beginnen kann, aber es dann eigentlich schon
zu anderen Angelegenheiten uebergehen sollte. Wenn man aber eine
Sendung nur uebers Wetter macht, muss man sich mit Anfaengen
begnuegen.

Themen sind Bomben-, Kaiser-, Hitler-, Demo-, Sex- und EU-Wetter, der
Benefit des Regenwetters fuer die Literatur, das gefuehlte Wetter, die
Wettergoetter, der Schnee in der Grossstadt, die Duerre auf Kuba und
der schlechte Einfluss von Horrorfilmen auf das Klima. Und dass es
tatsaechlich auch in Italien regnen kann.
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#23: Ich will Bundesrat werden -- Nein, das ist keine
Kabarett-Sendung. Auch wenn der Titel lustig klingt, es geht um
Anpassung und Widerstand. Ist es eine gute Idee, das politische System
aendern zu wollen, in dem man darin mitmacht? "Das System veraendert
einen rascher als man selbst das System" -- meinte schon Joschka
Fischer. Doch umgekehrt: Was bewirkt man ausserparlamentarisch, wenn
man nicht gerade mit einer maechtigen Volksbewegung ist? Was bewirkt
das Produzieren einer laeppischen Radiosendung wie dieser oder einer
Zeitschrift wie der akin oder der Veranstaltung einer Demo, selbst
wenn man 10.000 Leute auf die Strasse bringt?

Deswegen die Idee mit dem Bundesrat: Es lohnt sich nunmal nicht, einen
Bundesrat zu korrumpieren, weil er ueberhaupt voellig wurscht ist.
Aber man koennte aus diesem Amt heraus provozieren und damit
vielleicht doch mehr Oeffentlichkeit herausholen denn als Nobody.
Soweit die Theorie. Aber letztendlich ist das vielleicht auch alles
nur Illusion...
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#22: Religion -- Wer den §188 StGB, "Herabwuerdigung religioeser
Lehren" im staatlichen oesterreichischen Rechtsinformationssystem
sucht, findet dort als Schlagwort "Blasphemie". Das ist kein Wunder,
handelt es sich doch um den alten Ketzerparagraphen, der heutzutage
auf ein bisserl demokratischer und pluralistischer gewandelt ist --
letztendlich aber dasselbe geblieben ist: Du kannst die politischen
Ansichten eines anderen genau solange verspotten, bis der andere sagt,
er haette seine Weisheiten von Gott. Selig sind die geistig Armen --
naja...

Es geht um unsere Sehnsucht nach etwas Hoeherem, nach Wundern und auch
einem besseren Jenseits. Doch leider: Bislang gab es -- ausser, dass
wir eine Sehnsucht danach haben -- noch nicht viel Anhaltspunkte, dass
es da noch etwas anderes gibt, da draussen, im Himmel oder sonstwo.
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Aeltere Sendungen gibt zu den Themen: Tod, "Krueppel", KPOe,
Bundesheer, Gesundheitswahn, Moderne Zeiten, Recht und Gesetz,
"Proleten", Gewalt u.a.
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> trotz allem und zip-fm wien

Ebenfalls sehr empfehlenswert -- und schon oft als Quelle fuer
akin-Berichte verwendet -- ist Herby Loitschs politisches
Wochenmagazin "trotz allem". Es ist jeweils freitags von 20h-21h in
Wien auf Radio Orange 94.0 zu hoeren. Auf der CBA sind dazu eine Menge
O-Toene zu haben: Interviews, Berichte von Pressekonferenzen,
Audio-Dokumentationen von unguten Polizeiaktivitaeten etc. Die letzten
Eintraege berichten vom Hanfwandertag, vom "Heldengedenken" am 8.Mai
und dem Widerstand dagegen, der Demo gegen das neue Fremdenrecht und
der Pressekonferenz zum Ende des Tierrechtsprozesses. Link:
http://cba.fro.at/series/1068
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Aehnliche Dokumentationen liefert "zip-fm, wiener lokalbeilage", die
audielle Ergaenzung zur Website nochrichten.net, die dem akin-Publikum
ja auch schon gut bekannt sein sollte. Deren Berichte finden sich
unter: http://cba.fro.at/seriesrss/1068
-br-



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