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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 13. April 2011; 04:48
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Glosse:
> Philosophieren beim Zwiebelschneiden
Zwiebelschneiden treibt dem schneidenden Menschen die Traenen in die
Augen. Manchmal stell ich mir vor, wie die Ausserirdischen, die uns
beobachten, das interpretieren koennten, was sich auf der Erde
abspielt. Die Methode hat was fuer sich, es relativiert sich alles ein
wenig und kommt einem dann weniger tragisch vor:
Die Ausserirdischen haben viele Moeglichkeiten, daraus nur eine kleine
Auswahl:
1) Beam me aboard, there is no intelligent life down here. (Holt mich
da weg, hier wohnen keine intelligenten Lebensformen)
2.) Niedere Lebensformen, diese Menschen, die werden sich noch
entwickeln. Die Ameisen schaffen es ja auch und die haben kleinere
Hirne.
3.) ??????? Was soll das alles, was treiben die da??????? Nix wie weg.
4.) Wir sind doch nicht so bloed, da einzugreifen, vielleicht ist
dieses Verhalten eine ansteckende Krankheit.
5.) So wars bei uns auch einmal, sind Kinderkrankheiten, da muessen
sie durch.
Usw., usw.
Bekanntlich haben wir ja alle so einen kleinen oder groesseren
Menschheitsrettungstick. Mit "wir" mein ich jetzt die AkinistInnen -
ProduzentInnen und LeserInnen. Andere haben den auch, aber wir sind
natuerlich die mit den hoechsten Anspruechen. Wir wollen die
Menschheit retten vor der Umweltmisere, Maechtigen und Maechten aller
Arten und vor falschen Ideologien. Zwar sind wir uneinig ueber die
richtige Ideologie, aber eine ungefaehre Richtung haben wir schon
gemeinsam: Besser ist gleich berechtigt in jeder Hinsicht. Wieso
wollen das nicht alle? Sehr raetselhaft, wo wir das der Welt schon
seit ueber 30 Jahren erklaeren. Und noch immer tut sich nix, sie
hoeren einfach nicht auf uns.
Um nicht in Verzweiflung und Verzwieflung zu verfallen, koennen wir
nur die Ausserirdischen-Methode benuetzen und uns ausserordentlich
weise und ueber den Dingen stehend vorkommen.
Manchmal hilft auch die Beschaeftigung mit Physik: Vor
ich-weiss-nicht-wie-viel Milliarden Jahren ist beim Big Bang nicht nur
der Raum sondern auch die Zeit erst entstanden. Das was uns jetzt also
umtreibt, ist angesichts dieser Tatsachen relativ unbedeutend. Ob wir
auf unserem kleinen Planeten mehr oder weniger patschert
dahinwurschteln - wen kratzts? Es waer zwar spannend zu erfahren, wie
andere Lebensformen ihre Probleme in den Griff kriegen - oder auch
nicht. Aber angesichts unserer durchschnittlichen Lebenserwartung hab
ich persoenlich nicht viel Hoffnung, da was zu erfahren.
Soviel "Philosophie" als Mittel gegen die alltaegliche Verzweiflung
angesichts der Weltlage.
Unsere Welt ist nicht die Welt.
*Ilse Grusch*
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