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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 13. April 2011; 05:17
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> Verhaftungen in Italien

In den fruehen Morgenstunden des 6. April 2011 rueckten ueber 300
italienische PolizistInnen in mehreren Wohnungen in einer Vielzahl von
Staedten (Bologna, Ferrara, Modena, Rom, Padova, Trento, Reggio
Calabria, Ancona, Torino, Lecce, Napoli, Trieste, Genua, Teramo,
Forlì, Ravenna und Mailand) in Italien ein, um Durchsuchungen und
Verhaftungen von anarchistischen GefaehrtInnen durchzufuehren. 60
Objekte und Wohnungen wurden durchsucht, im Rahmen einer Operation,
die gegen 26 GenossInnen laeuft.

Sie werden beschuldigt MitgliederInnen einer "subversiven Vereinigung
mit umstuerzlerischen Zielen" zu sein, fuenf von ihnen sind in Bologna
verhaftet worden und befinden sich in Haft. Koordiniert werden die
Ermittlungen, die seit 2009 laufen, von den Digos in Bologna, Digos
ist die politische Polizei Italiens.

Konkret geht es um einige Aktionen, die im letzten Jahr in der Stadt
Bologna stattgefunden haben: von Aktionen der anarchistischen
Propaganda bis Aktionen gegen den lokalen Abschiebeknast, Angriffe auf
Banken, Demonstrationen und vor kurzem eine Aktion gegen Eni - den
groessten Erdoel- und Energiekonzern Italiens, welcher auch grosse
Interessen in Libyen vertritt. Vergangene Woche sind einige
selbstgebaute Sprengsaetze vor der Zentrale der Firma hochgegangen.

Diejenigen, die am meisten von der Repressionswelle getroffen wurden
sind die GefaehrtInnen des anarchistischen Zentrums "Fuoriluogo" in
Bologna: fuenf von ihnen sitzen nun im Knast und gegen weitere sieben
wurden verschiedene repressive Massnahmen angeordnet, wie
beispielsweise "Stadtverbot" fuer diejenigen, die dort nicht gemeldet
sind, sowie das Verbot die Stadt zu verlassen, in der sie gemeldet
sind. Ausserdem wurde das Zentrum "Fuoriluogo" geschlossen.

Die Polizei - die sich mit einem schweren Schlag gegen aufstaendische
terroristische AnarchistInnen in den Zeitungen bruestest - behauptet,
einer der Hauptbeschuldigten fuer die Aktion gegen Eni haette sich
waehrend eines Telefonats mit einem anderen Beschuldigten verraten,
weil er angeblich Hinweise bezueglich noch zu fuehrenden Aktionen
gegeben haette. Weiter wird behauptet, dass viele Informationen durch
ein Abhoergeraet erlangt worden seien, welches in einem Kopierer im
"Fuoriluogo" installiert gewesen waere. Diese Informationen kommen von
Polizei und buergerlicher Presse - dementsprechend sind sie mit
grosser Vorsichtig zu behandeln!

Die vielen Durchsuchungen in ganz Italien wurden auch mit der
Verbundenheit der Beschuldigten erklaert, die durch die Erstellung
einer Zeitung im Kontakt miteinander waren. Dabei handelt sich um
"Invece" ("Anstatt dessen"), eine monatliche Zeitung, die seit Anfang
des Jahres von anarchistischen GenossInnen veroeffentlicht wird. Um
die GefaehrtInnen und ihr Projekt weiterhin zu kriminalisieren,
behaupten die Polizei und die Presse, die Zeitung sei "klandestin"
erstellt worden.
(ABC/bearb.)

Quelle: Anarchist Black Cross Berlin http://www.abc-berlin.net/




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