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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 24. November 2010; 04:07
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Vereinte Nationen:
> UNO verurteilt Todesstrafe fuer Homosexuelle nicht mehr
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat in einer Resolution 
ungerechtfertigte Exekutionen verurteilt - dazu gehoert nun aber nicht 
mehr die Todesstrafe wegen sexueller Orientierung.
In den Resolutionen gegen die Todestrafe aus den letzten zehn Jahren 
haben die Vereinten Nationen stets ausdruecklich auch "sexuelle 
Orientierung" erwaehnt. Auf Druck von arabischen und afrikanischen 
Staaten kommt diese Personengruppe nun nicht mehr vor: Marokko und 
Mali hatten am Dienstag beantragt, das Wort "sexuelle Orientierung" 
aus dem Resolutionstext zu entfernen. Statt dessen schlugen die beiden 
konservativen Laender vor, die Todesstrafe unspezifisch aus "Gruenden 
jeder Form der Diskriminierung" zu verbieten - eine weiche 
Formulierung, die Verfolgerstaaten Interpretationsspielraeume laesst. 
Der Antrag wurde mit 79 gegen 70 Stimmen angenommen.
Mit der Entscheidung wird Druck von den Laender genommen, die Schwule 
und Lesben wegen ihrer Sexualitaet hinrichten lassen. Insgesamt sehen 
noch sieben Laender die Todesstrafe fuer sexuelle Minderheiten vor. 72 
weitere ahnden Homosexualitaet mit Geld- oder Gefaengnisstrafen. Fuer 
die Streichung des Merkmals sexuelle Orientierung setzten sich vor 
allem islamische und autoritaer regierte Laender ein. Auch Laender, in 
denen Homosexualitaet derzeit legal ist, stimmten gegen den Schutz 
fuer Homosexuelle, darunter etwa Haiti, China und Kuba. Dieser Gruppe 
schloss sich auch Suedafrika an, obwohl im eigenen Land 
gleichgeschlechtliche Paare heiraten duerfen.
Russland und Kasachstan sind die einzigen europaeischen Staaten, die 
mit den Homo-Gegnern gestimmt haben. Andere Laender wie die Tuerkei 
oder Weissrussland enthielten sich oder nahmen nicht an der Abstimmung 
teil. Alle anderen Europaeer votierten unterstuetzt vor allem von 
Nord- und Suedamerika fuer das Lebensrecht von Lesben und Schwulen. 
Insbesondere die US-Delegation kritisierte die Entscheidung gegen 
Homo-Rechte scharf.
Homo-Aktivisten zeigten sich entsetzt vom Abstimmungsergebnis: "Das 
ist gefaehrlich und beunruhigend", erklaerte Cary Alan Johnson von der 
International Gay and Lesbian Human Rights Commission (IGLHRC). "Damit 
wird denjenigen die Anerkennung verweigert, die besonders gefaehrdet 
sind". Die Weltgemeinschaft erklaere mit der Entscheidung die 
rountinemaessig ausgefuehrten Toetungen von Schwulen und Lesben als 
unwichtig.
Die gesamte Resolution ohne den Schutz von Homo-Rechten wurde 
schliesslich mit 165 Ja-Stimmen und zehn Enthaltungen ohne Gegenstimme 
angenommen.
(queer.de/gek)
Quelle: http://www.queer.de/detail.php?article_id=13170
Dort befindet sich auch das Stimmverhalten der einzelnen Nationen im 
Detail aufgelistet.
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