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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 2. November 2010; 22:43
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Debatten/Initiativen/Termine:
> shut down at.indymedia.org?
Hilferuf der Indymedia-ModeratorInnen
Indymedia ist unabhaengigbe Berichterstattung von unten ueber soziale 
und politische Themen vor Ort und weltweit. Indymedia ist ein 
transnationales, hierarchiearmes Netzwerk, offen vor allem fuer 
Nachrichten, die in buergerlichen Medien nur wenig Platz finden. Das 
Indymedia Kollektiv in Oesterreich wurde im Zuge der Proteste gegen 
den WEF Gipfel in Salzburg 2001 gegruendet.
Seit damals hat sich viel veraendert. Die Moeglichkeiten von 
Medienproduktion und - veroeffentlichung sind einfacher, haeufiger und 
vielfaeltiger geworden. In Zeiten in denen Facebook, Twitter, YouTube 
und co. im Netz immer staerker an Einfluss gewinnen, stellt sich die 
Frage, welche Form von Berichterstattung insbesondere fuer 
Aktivist_innen nuetzlich ist?
Das Indymedia Netzwerk bietet Anonymitaet fuer User_innen, auf die auf 
den meisten anderen Plattformen keine Ruecksicht genommen wird. Ohne 
sich registieren zu muessen, koennen Artikel, Fotos, Videos, Audios, 
Terminankuendigungen und mehr veroeffentlicht werden. Dabei versucht 
Indymedia so gut wie moeglich Schutz vor Ueberwachung zu bieten. So 
werden prinzipiell keine IP-Adressen gespeichert und die Gesichter von 
Aktivist_innen werden unkenntlich gemacht.
Durch die Moeglichkeit, auf at.indymedia.org Beitraege zu 
veroeffentlichen, muss das Kollektiv, das die Website betreut, eine 
gewisse Verantwortung wahrnehmen. Oft werden Bilder veroeffentlicht, 
bei denen die Gesichter nicht gleich unkenntlich gemacht wurden. 
Provokationen, Troll- und Nazipostings muessen versteckt, 
diffamierende Veroeffentlichungen angepasst oder im Notfall ganz 
geloescht werden. Dies benoetigt Zeit und Menschen, die sich daran 
beteiligen.
Indymedia braucht Aktivist_innen
Da die Seite von den derzeit wenigen aktiven Personen auf lange Sicht 
nicht mehr verantwortungsvoll betreut werden kann, sehen wir uns 
gezwungen, einmal mehr einen Aufruf zur Mitarbeit zu formulieren.
Andererseits sind wir mit der zunehmenden Zentrierung auf Wien und dem 
alleinigen Anbieten der Website nicht zufrieden. Denn Indymedia ist 
mehr, als nur eine Website fuer Medienpublikation. So gab es Workshops 
zu Medienproduktion, Medienzentren bei groesseren politischen 
Ereignissen, monatlich Indyradio auf verschiedenen freien Radios, 
Printausgaben und Videoabende.
Es ist nicht das erste Mal, dass darueber nachgedacht werden muss, die 
Moeglichkeit zur Veroeffentlichung auf at.indymedia.org abzuschalten. 
Zuletzt mit dem 'Reboot' im Jahr 2007. Seit damals hat die technische 
Basis von at.indymedia.org eine wesentliche Verbesserung erfahren. Das 
Moderationskollektiv jedoch war immer sehr schlecht besetzt und die 
Tagesmoderation konnte nicht immer gewaehrleistet werden.
Sollte sich daran nichts aendern, sehen wir uns gezwungen, die 
Openposting Funktion auf der Website abzudrehen. Deshalb gibt es am 
20. November ein Treffen, zu dem alle, denen der Fortbestand von 
Indymedia (der Openposting Funktion) ein Anliegen ist, eingeladen 
sind. Sollten sich genuegend Menschen bereit erklaeren, sich 
zukuenftig am Projekt zu beteiliegen, bleibt alles offen. Falls dies 
nicht der Fall ist, wird die Openposting Funktion nach diesem Treffen 
abgeschaltet.
Dies soll jedoch keine endgueltige Entscheidung sein, sondern nur eine 
vorlaeufige Pause. Falls at.indymedia.org als Projekt weiterhin 
gebraucht wird, werden sich auch Aktivist_innen finden, die Energie in 
den Fortbestand investieren wollen. Falls at.indymedia.org nicht mehr 
gebraucht wird, wird die Deaktivierung der Openpostingfunktion 
zumindest Energien freisetzen, die bisher mit Moderationsarbeit 
gebunden waren und besser eingesetzt werden koennen.
Quelle: http://at.indymedia.org/node/19320
Offenes Indy-Treffen: 20. und 21.Nov 2010, jeweils ab 13:00, Wien, Fv 
Gewi - Unicampus, Hof 2
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