**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 2. November 2010; 22:37
**********************************************************

Indien:

> Kernkraft-Widerstand: 600 Festnahmen

Der weltgroesste "Nuklearpark" ist in Jaitapur im Ratnagiri-District
in Sued-Maharashtra in Indien geplant. Dort sollen 6 grosse Reaktoren
auf einem Grundstueck gebaut werden, das vom franzoesischen
Nuklear-Giganten Areva erworben wurde. Zusaetzlich zu den Gefahren der
Atomkraft bedroht das Projekt die Lebenswelt von etwa zehntausend
Bauern und Fischern und deren Familien.

Mehr als tausend Menschen aus der Region sind aktiv geworden gegen das
Projekt und riskieren Gefaengnis und andere juristische Folgen. Die
Botschaft ist klar, sie wollen ihr Land und ihre Fischereien, keine
geringfuegigen Abschlagszahlungen, die die Nuklearfirma anbietet. 600
Menschen wurden bereits in Polizeibusse geladen und ins Gefaengnis
gebracht. Weitere 700 setzen den friedlichen Protest fort und
riskieren, eingesperrt zu werden. Einige Prominente, die an den
Protestkundgebungen teilnehmen wollten, waren schon 20 km vorher
aufgehalten worden.

Das Projekt ist gekennzeichnet durch erschreckende Nachlaessigkeiten:
von der Wahl einer Erdbebenzone und eines oekologisch sehr wertvollen
Gebietes bis hin zu einem Zeitplan, der nicht genug Zeit laesst fuer
eine Kontrolle der riskanten Teile der Planung des Reaktors, der
weltweit noch nirgends in Betrieb ist. Wegen der genannten und anderen
Maengeln erscheint der Betrieb der Reaktoren mit unaktzeptablen
Risiken behaftet.

Die Bewohner der Region wehren sich gegen die Enteignung ihres Landes
durch die Regierung. Sie betrachten ihr Land als wertvoller als einen
Job bei NPCIL und ein wenig Geld fuer ihr Land. Sie haben das Angebot
der Regierung abgelehnt. Ein Aktivist meint, der Staat handle gegen
die Interessen seiner Buerger.

Ein gemeinsamer Report von Greenpeace und europaeischen
Solaranlagen-Firmen zeigte, dass Solarenergie 2015 einen
konkurrenzfaehigen Preis haben wuerde. Das ist drei Jahre bevor der
erste Reaktor in Jaitapur ans Netz gehen wuerde. Windkraft und
Biomasse koennten jetzt schon eingesetzt werden. Es gibt keinen Grund,
gefaehrliche und zerstoererische Kernreaktoren zu importieren.
(Greenpeace/Ue.&Bearb.: akin)

Quelle:
http://www.greenpeace.org/india/en/Blog/600-people-arrested-for-opposing-nuclear-plan/blog/26805



***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der
nichtkommerziellen Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd
muessen aber nicht wortidentisch mit den in der Papierausgabe
veroeffentlichten sein. Nachdruck von Eigenbeitraegen mit
Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der
Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von Texten mit anderem
Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine anderweitige
Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als Abonnement
verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann den
akin-pd per formlosen Mail an akin.buero{AT}gmx.at abbestellen.

*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.buero{AT}gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976-00, Zweck: akin