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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 26. Oktober 2010; 23:12
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Soziales:
> Ministerium: MigrantInnen werden bei Sozialleistungen ausgenuetzt
Ein aktueller Bericht des Bundesministeriums fuer Arbeit, Soziales und 
Konsumentenschutz bestaetigt, dass MigrantInnen keineswegs den 
Sozialstaat "ausnuetzen", sondern vielmehr ausgenuetzt werden.
So zeigen die aktuellen Zahlen fuer das Jahr 2008, das MigrantInnen --  
im konkreten handelt es sich bei der Untersuchung um jene 
MigrantInnen, die auslaendische StaatsbuergerInnen sind --  
NettoeinzahlerInnen in das Sozialsystem sind. Das Ministerium -- Teil 
derselben SPOeOeVP-Regierung, die eine permanente Verschaerfung des 
Fremdenrechts und des staatlichen Rassismus betreibt -- sieht sich 
trotz ihrer gegen MigrantInnen gerichteten Politik gezwungen, 
angesichts dieser offensichtlichen Faktenlage zu schlussfolgern: 
"AuslaenderInnen tragen in einem hoeheren Ausmass zur Finanzierung der 
Sozialleistungen bei als sie Leistungen erhalten. Sie sind sogenannte 
NettozahlerInnen." (1)
Der auf der Homepage des Ministeriums veroeffentlichte Artikel fuehrt 
dazu folgende Fakten an: "OesterreicherInnen zahlen 89,3 Prozent aller 
Beitraege fuer die v.a. beitragsfinanzierten Sozialschutzsysteme, d.h. 
Beitraege fuer die Pensionsversicherung, Krankenversicherung, 
Unfallversicherung, Arbeitslosenversicherung und den 
Familienlastenausgleichsfonds. Ihr Anteil an den erhaltenen 
Geldleistungen betraegt 93,8 Prozent. Das heisst, die erhaltenen 
Leistungen uebersteigen die von ihnen geleisteten Beitraege. Bei den 
AuslaenderInnen verhaelt es sich umgekehrt: Sie zahlen 10,7 Prozent 
aller Beitraege, waehrend ihr Anteil an den Geldleistungen bei 6,2 
Prozent liegt. Somit sind AuslaenderInnen bei den v.a. 
beitragsfinanzierten Sozialleistungen deutliche NettozahlerInnen."
Darueberhinaus findet die Benachteiligung von MigrantInnen auch auf 
Ebene von Sachleistungen statt, auch wenn sich das Ministerium nicht 
in der Lage sieht, diese zu beziffern: "Neben Geldleistungen spielen 
auch Sachleistungen eine Rolle. Dies trifft vor allem fuer den 
Gesundheitsbereich, in geringerem Ausmass fuer den Familienbereich, 
zu. Beispielsweise koennen angefuehrt werden: Fuer die 
Krankenversicherung Behandlungen im Krankenhaus und bei 
niedergelassenen AerztInnen, fuer die Unfallversicherung 
Unfallheilbehandlung, fuer den FLAF Freifahrten, Fahrtenbeihilfen und 
Schulbuecher. Ueber deren genaue Verteilung liegen keine Daten vor, 
weil die Sachleistungen nicht personenbezogen in Geldwerten 
dargestellt werden."
Die Zahlen von 2008 sind keineswegs eine Ausnahme.Bereits im Jahr 2007 
gab der damalige Sozialminister Buchinger bekannt, dass die in 
Oesterreich beschaeftigten auslaendischen Staatsbuerger damals rund 
1,6 Milliarden Euro in die Sozialversicherung einzahlten, jedoch nur 
0,4 Milliarden ausbezahlt bekommen. Uebrig bleibt also ein jaehrlicher 
Netto-Gewinn des Staates -- im Fall von 2007 waren das 1,2 Milliarden 
Euro. (2) Die Jahre 2008 und 2007 sind hier keineswegs eine Ausnahme. 
Jahr 1993 zum Beispiel war der Betrag, den AuslaenderInnen netto mehr 
in das Sozialsystem einzahlten, 5.6 Mrd. Schilling. (3)
(Michael Proebsting, LSR/stark gek.)
Volltext: http://www.sozialistische-revolution.org
Anmerkungen:
(1) http://www.bmsk.gv.at/cms/site/dokument.html?channel=CH0106&
doc=CMS1255697765939
(2) Siehe Hans Gmundner: Straches Handlangerdienste, KPOe, 10.11.07, 
http://www.kpoe.at/index.php?id=23&tx_ttnews%5btt_news%5d=
105&tx_ttnews%5bbackPid%5d=2&cHash=7fe484e968
(3) siehe Gudrun Biffl: Die Zuwanderung von Auslaendern nach 
Oesterreich. Kosten-Nutzen-Ueberlegungen und Fragen der 
Sozialtransfers (1997), WIFO, S.8
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