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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 5. Oktober 2010; 22:02
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Wien/Wahl/Selbstdarstellungen:

> verrueckt in zeiten wie diesen

in den letzten wochen wurde ich immer wieder belaechelt bzw. gefragt,
ob ich denn "verrueckt" sei, in "zeiten wie diesen" fuer die KPOe zu
kandidieren.

ich bin insofern "verrueckt", dass ich meine, in einer durch und durch
"verrueckten" gesellschaft sollte etwas wieder zurechtgerueckt werden.

es klingt wie eine parole von vorgestern: ich bin der ueberzeugung,
dass es notwendig ist, die ausbeutung des menschen (und der natur)
durch den menschen zu beenden.

aus. basta.

was soll daran schlecht sein? wer sagt, dass ein haessliches system,
kapitalismus genannt, auf immer und ewig waehren muss?

aber jetzt geht es ja nicht um die beseitigung des kapitalismus,
sondern bloss um die wahlen in wien.

wenn ich nicht engagiert waere, waere ich so zornig ueber die ignoranz
der medien gegenueber den kommunisten, dass ich sie dieses mal auch
dann waehlen wuerde, wenn ich nicht mit deren ziele einverstanden
waere: aus wut ueber das undemokratische verhalten der SPOe einerseits
(indem sie ueberhaupt das antreten kleiner gruppen zur wahl unnoetig
erschwerten) und der medien andererseits.

vorweg: noch duemmer als den unaussprechlichen zu waehlen ist nur noch
gar nicht zu waehlen. nichtwaehler signalisieren: mir ist eh alles
wurscht, machts halt weiter wie bisher...

2) ein persoenliches erlebnis zu frau marek (oevp): als sie ihre
unmoeglichen sager ueber zwangsarbeit fuer arbeitslose sagte, wollte
ich sofort wissen, welche ausbildung und berufserfahrung sie hat und
ob sie je arbeitslos war. im internet ist nur zu finden, dass sie ein
paar jahre betriebsratsobfrau in einem technischen betrieb war und
dann berufspolitikerin wurde.

in einem hoeflichen e-mail fragte ich sie, welche ausbildung sie hat,
welche berufslaufbahn und ob sie erfahrungen als arbeitslose hat. bis
heute (ca. 1 monat spaeter) keine antwort. so viel zur
"buergernaehe"...

3) aber die KPOe hat doch eh keine chance in den gemeinderat zu
kommen!

ehrlich: ich glaub auch nicht, dass ein mandat im gemeinderat zu
schaffen ist. aber die absolute der SPOe ist zu brechen! und das ist
sicher nicht schlecht. und je mehr diese satte rosa mehrheit von rot
(also links) gebrochen wird, umso besser. wenn ich eines dem herrn
haeupl schon glaube, ist, dass er dann keinesfalls mit der F koalieren
wird. und mir ist ein juniorpartner oevp noch lieber als SPOe alleine.
und vielleicht besinnt sich der haeupl auch auf seine angeblich
gruenen wurzeln und er wagt sogar rosa-gruen?

ECHTER PROTEST gegen die derzeitigen verhaeltnisse kann nur eine
stimme fuer die kpoe sein. auch wenn sie nicht in den gemeinderat
einziehen, ist die stimme fuer sie ganz, ganz sicher keine "verlorene
stimme". im gegenteil!

4) aber ich kandidiere eh nur fuer den bezirksrat in der leopoldstadt.
hier haben wir mit josef iraschko einen bezirksrat (im 3. susanne
empacher). waere schoen, wenn wir im 2. bezirk auch noch ein zweites
mandat, in wien mehrere bezirksmandate schaffen.

die koennen (und wollen) keine baeume ausreissen, aber wir "draussen"
erfahren dann direkter und mehr was "drinnen" passiert. das ist schon
was, im sinne mehr demokratie.

zur erinnerung: am 10. 10. um 11 uhr praesentieren wir im gasthaus
BieRRitteR (fruchtgasse 1, 1020 wien) die neue ausgabe der "tarantel"
mit dem schwerpunkt oktoberstreik 1950.

da koennts mit mir gerne weiter diskutieren, bevor zur wahl gehts.
allerdings muss ich dann am nachmittag ins 7-stern gehen, um dort
hoffentlich ein wahlfreudenfest mit zu feiern...

bleibt mir gewogen

*gerald grassl*



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