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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 5. Oktober 2010; 22:45
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Brasilien:

> Weitere Ausbeutung des Guarani-Landes

In einem Schreiben an Shell zeigen sich brasilianische Behoerden
besorgt um die Aktivitaeten eines neuen Joint Venture Partners des
Oelkonzerns, der Biotreibstoffe auf dem Land eines ausgegrenzten
indigenen Volkes anbaut.

Im August unterzeichnete Shell einen US$ 12 Milliarden-Deal mit dem
brasilianischen Biotreibstoffgiganten Cosan, ueber die Herstellung von
Biotreibstoff aus Zuckerrohr. Teile von Cosans Zuckerrohr wachsen
jedoch auf einem Gebiet, dass offiziell als Land der Guarani Indianer
anerkannt ist. Ein brasilianischer Staatsanwalt hat sich nun mit der
Warnung an Shell gewandt, dass das Gemeinschaftsunternehmen mit Cosan
Shells"Einsatz fuer Biodiversitaet und Nachhaltigkeit aufs Spiel
setzt."

Der Film Birdwatchers hatte 2008 das Schicksal der Guarani Indianer
weltweit bekannt gemacht. Ambrosio Vilhalva, einer der indigenen
Hauptdarsteller, lebt in einer der Gemeinden die von Cosans
Aktivitaeten betroffen sind. "Die Zuckerrohplantagen machen uns
kaputt. Unser Land wird weniger und weniger. Die Plantagen toeten die
Indianer," sagt Vilhalva heute ueber die Plantagen, die einen
Grossteil des Landes seines Volkes verschluckt haben.

Vor einigen Wochen legte der UN Sonderbeauftragte fuer indigene
Voelker einen Bericht beim UN Menschenrechtsrat vor, in dem er sich
"zutiefst besorgt" aeussert, ueber "die Anschuldigungen von Gewalt
gegen die Guarani und die fuer sie ernsten Folgen der aggressiven
Regierungspolitik, durch die in der Vergangenheit grosse Teile ihres
angestammten Landes an nicht-indigene Farmer verkauft wurden."

Fast das komplette Land der Guarani wurde ihnen bereits genommen, um
Platz fuer Viehzucht, Soya und Zuckerrohr zu machen. Wann immer die
Indianer versuchen auf ihr angestammtes Land zurueckzukehren, sehen
sie sich gewalttaetigen Angriffen ausgesetzt. Ihre Anfuehrer werden
immer wieder von Schuetzen angegriffen und Dutzende von ihnen wurden
getoetet. Das Volk hat eine der hoechsten Selbstmordraten weltweit und
viele Kleinkinder sterben an Unterernaehrung, da nicht genug Land zum
Anbau von Nahrung oder zum Jagen geblieben ist.
(Survival International/gek.)

Quelle: http://www.survivalinternational.de/nachrichten/6525



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