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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 30. Juni 2010; 00:48
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Asyl:
> Altes Einsperrkonzept in neuem Schubhaftzentrum
Die Architekten, die nun den Wettbewerb fuer das Schubhaftzentrum 
Vordernberg gewonnen haben, haben vermutlich das Beste aus den 
Anforderungen gemacht. Das Innenministerium hat aber einmal mehr 
bewiesen, dass selbst Menschen, die zur Rueckkehr in ihren 
Herkunftsstaat bereit sind, hinter Mauern und Zaeunen eingesperrt 
bleiben. Von den Grundanforderungen unterscheidet sich das 
Schubhaftzentrum Vordernberg kaum von polizeilichen Anhaltezentren, 
ein wenig mehr Bewegungsraum innerhalb der einzelnen 
Anhalteabteilungen soll laut Auschreibung Vordernberg zu einem 
europaweiten Vorzeigeprojekt machen. Die Kontrolle der angehaltenen 
Personen soll sich aber nicht von jener in Justizanstalten 
unterscheiden, Ueberwachungssysteme aussen und innen, selbst die 
Nutzung der Gemeinschaftanlagen wie Fitness- und Funbereich ist nur 
unter Kontrolle vorgesehen. Fuer Besuche ist keine Lockerung der 
Bedingungen in Sicht, wie dies von Menschenrechtsinstitutionen wie 
etwa dem Anti-Folterkommite immer wieder gefordert wird. Besucher 
werden wie im Gefaengnis durch Glasscheiben mit den Schubhaeftlingen 
sprechen muessen. Die strukturellen Verbesserungen, die im 
Vordernberger Schubhaftzentrum realisiert werden sollen, zeugen nicht 
von einem geaenderten Konzept im Umgang mit Menschen, die aus 
Oesterreich ausreisen muessen, kritisiert Anny Knapp von der 
asylkoordination das Vorhaben. Da laut Informationen der 
Innenministerin nur ausgewaehlte Personen in das neue Zentrum verlegt 
werden sollen, die auch zur Rueckkehr bereit sind, sollte auf die 
weitreichenden Kontroll- und Sicherheitsmassnahmen verzichtet werden.
(asylkoo)
Kontakt: asylkoordination oesterreich, Laudongasse 52/9 1080 Wien, 
Tel: 01-5321291/15, knapp{AT}asyl.at, http://www.asyl.at
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