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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 8. Juni 2010; 19:17
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Asyl:
> Am 20.Juni ist Weltfluechtlingstag
Die Menschenrechte muessen wieder gelten. Fuer alle!
Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Sie wurden 
vertrieben, sie fluechteten vor dem Krieg, dem Gefaengnis, der Folter, 
dem Tod. Oder auch "nur" vor dem Hunger, dem Elend --  
"Wirtschaftsfluechtlinge" werden sie dann genannt und beschimpft.
Der reiche Norden, und damit auch wir, traegt an der Zerstoerung der 
Lebensgrundlagen in ihren Heimatlaendern durch Ausbeutung und Raubbau 
ein geruettelt Mass Schuld.
Die meisten Fluechtlinge leben unter dramatischen Umstaenden in den 
aermsten Laendern Asiens und Afrikas. Nur wenige schaffen den Sprung 
ins reiche Europa. Ein kleiner Bruchteil kommt nach Oesterreich. Und 
wie empfaengt man sie hier?
Oesterreich garantiert oft nicht einmal mehr die mindesten Standards 
im Asylverfahren. Das wird oft genug vom 
UN-Fluechtlingshochkommissariat (UNHCR), von Amnesty International und 
vielen anderen Menschenrechtsorganisationen geruegt.
Tag fuer Tag verschwinden Fluechtlinge in der Schubhaft, werden 
Familien auseinander gerissen, werden Menschen, die seit Jahren hier 
leben und arbeiten, wie Verbrecher in Handschellen abgefuehrt.
Freitag 18. Juni 2010, 18 Uhr: Kundgebung und Fluechtlingsfest vor dem 
Polizeianhaltezentrum Rossauerlaende, 1090 Wien, Berggasse
Im Rahmen des Fluechlingsfests soll auch ein kuenstlerisch gestalteter 
Forderungskatalog in Form eines Transparents von zahlreichen Menschen 
unterschrieben werden. Dieser soll am Weltfluechtlingstag (20. Juni) 
und dem darauffolgenden 21.Juni in direkter Sichtweite des 
Innenministeriums angebracht werden, um die darin arbeitenden 
Menschen - wie Bundesministerin Maria Fekter - auf unser Anliegen 
aufmerksam zu machen.
(Asyl in Not/bearb.)
*
> Auf alle Faelle Schubhaft
Seit 1.Jaenner sind Asylwerber verpflichtet, sich alle zwei Wochen bei 
der Polizei zu melden -- eine Massnahme, mit der man laut 
Innenministerium das "Abtauchen" obdachloser Fluechtlinge in die 
Illegalitaet verhindern wollte. Bei diesen Meldungen wird ihnen auch 
die amtliche Post zugestellt. In der Wiener Polizei-Inspektion 
Leopoldsgasse ist am 2. Juni genau das passiert, wovor die 
Fluechtlingshelferin Karin Klaric vom Verein Purple Sheep mehrmals 
gewarnt hat: Als sie einen Fluechtling begleitete, der seiner 
Registrierungspflicht nachkommen wollte, wurde dieser umgehend 
inhaftiert. Es stellt sich jetzt also so dar, dass Asylwerbern, wenn 
sie ihrer Pflicht, sich zu melden, nicht nachkommen, sie damit einen 
Schubhaftgrund produzieren. Melden sie sich aber, kann es ihnen 
passieren, dass sie aus anderen Gruenden in Schubhaft genommen werden. 
Die Folge, so Klaric, sei, dass viele Asylwerber sich genau deswegen 
nicht melden werden und erst recht abtauchen.
(o94/akin)
Interview in Radio Orange 94.0: 
http://sendungsarchiv.o94.at/get.php?id=094pr4380
S.a.: 
http://derstandard.at/1271377643776/Registrierungspflicht-Asylwerberansturm-auf-Polizei
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