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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 1. Juni 2010; 22:55
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Salzburg:
> Drakonische Urteile im Fekter-Prozess
9 Monaten teilbedingt (1 Monat unbedingt) und 6 Monate bedingt gegen 
WIFI-Aktivisten
Die beiden Angeklagten im Salzburger Fekter-Prozess wurden am 28.5. 
von einer Einzelrichterin fuer ihre Protestaktion im Jaenner vor dem 
WIFI zu 9 Monaten teilbedingt (1 Monat unbedingt) bzw. 6 Monaten 
bedingt verurteilt. Die beiden Beschuldigten meldeten volle Berufung 
an. Anwaeltin Ingeborg Haller formulierte dazu: "Ein Polizist, der in 
Krems mit Tunnelblick einen Jugendlichen erschiesst, kommt mit acht 
Monaten bedingt davon."
Die beiden Brueder waren des Widerstands und der schweren 
Koerperverletzung beschuldigt worden -- laut Akt haette ein Polizist 
in Folge einer bei der Aktion erlittenen Knieverletzungen drei Wochen 
im Krankenstand bleiben muessen. Die Richterin nahm letztendlich die 
Darstellung der Polizei als wahrheitsgemaess an.
Mitte Jaenner 2010 war es bei einem Auftritt von Ministerin Fekter im 
Salzburger Wirtschaftsfoerderungsinstitut zu Protesten gegen die 
Migrations- und Asylpolitik des Innenministeriums gekommen. Die beiden 
nun Verurteilten wurden dort verhaftet und mussten dann zwei Tage und 
Naechte in Haft verbringen. Etliche andere AktivistInnen wurden dabei 
auch erfasst und erhielten Verwaltungsstrafanzeigen.
Bernhard Jenny, der Vater der beiden Verurteilten: "Es gibt in unserem 
Land einen schleichenden Putsch von rechts oben. Kritik von Amnesty 
International und Menschenrechtsorganisationen, von Diakonie und 
Caritas prallen an Fekter und Co. ab. Dem duerfen wir nicht tatenlos 
zusehen, denn sonst manchen wir uns mitschuldig. Fuer 
Waffenlobbyisten, Anlagebetrueger und nicht zufaellige Krisengewinnler 
gilt in unserem Land immer und ueberall die Unschuldsvermutung. Fuer 
AsylwerberInnen, MigrantInnen und deren Familien und fuer 
Protestierende gilt eine Kriminalitaetsvermutung. Wir setzen dem 
schleichenden Putsch von rechts oben unseren Protest und Aktivitaeten 
entgegen. Die Zahl jener, die es nicht mehr dulden wollen, dass bei 
jedem Satz ueber AsylwerberInnen sofort auf Sozialbetrug und 
Kriminalitaet verwiesen wird und hilflose Menschen veraechtlich 
gemacht werden, steigt rasch."
(akin)
Mehr infos unter http://widerstand-im-fekterland.at/
Angesichts der vielen tausend euro belastung, die die angeklagten 
durch die verfahren und verwaltungsstrafen zu erwarten haben, wird um 
Spenden gebeten:
http://widerstand-im-fekterland.at/spenden/
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