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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 18. Mai 2010; 16:52
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Arbeit/Verkehr:
> Bahnpatrioten unterwegs
Gewerkschaft vida startet Kampagne "Unsere Bahn muss rot-weiss-rot 
bleiben"
Am Montag startete die Gewerkschaft vida gemeinsam mit der 
OeBB-Belegschaftsvertretung die Kampagne "Unsere Bahn muss 
rot-weiss-rot bleiben" (1). Die Kampagne will aufzeigen, warum eine 
Privatisierung der Bahn kontraproduktiv waere. "Seit Jahren werden die 
Eisenbahner immer wieder oeffentlich mit Behauptungen und Unwahrheiten 
bewusst schlecht gemacht", betont der stellvertretende 
vida-Vorsitzende Wilhelm Haberzettl. "Wir werden aber nicht zulassen, 
dass unsere Bahn so lange schlecht geredet wird, bis sie fuer die 
Privatisierung sturmreif ist", so Haberzettl, der darin den 
eigentlichen Hintergrund der Attacken von OeVP, BZOe und FPOe auf die 
OeBB vermutet.
Die Angriffe seien im letzten halben Jahr konkret immer wieder von 
Finanzstaatssekretaer Reinhold Lopatka ausgegangen, um das Vertrauen 
der Menschen in die Bahn und ihre Beschaeftigten bewusst zu 
untergraben: "Und das, obwohl gerade die OeVP innerhalb der ehemaligen 
schwarz-blau-orangen Bundesregierung fuer die OeBB-Chaosreform 2003 
hauptverantwortlich ist", kritisiert Haberzettl. Explodierende 
Overheadkosten, Bonuszahlungen ohne Ende, strukturelle 
Doppelgleisigkeiten, mehr Managerposten denn je, Spekulationsverluste 
in dreistelliger Millionenhoehe sowie ein riesiges Finanzloch, fasst 
Haberzettl die "Schreckensbilanz" zusammen. "In nur sechs Jahren von 
Schwarz-Blau-Orange wurde die Arbeit von Jahrzehnten ruiniert", 
unterstrich der sozialdemokratische Gewerkschafter.
Schwarz-blau ist schuld?
"Wenn die von der Gewerkschaft vida und der 
OeBB-Belegschaftsvertretung gestartete Kampagne mehr sein soll als ein 
durchsichtiges parteipolitisches Spiel, muss sie um klare inhaltliche 
Ziele erweitert werden", meint hingegen GLB-Bundesvorsitzende Karin 
Antlanger
Es stehe zwar ausser Zweifel, so Antlanger, dass durch die 
Regierungspolitik von OeVP, FPOe und BZOe in den Jahren 2000 bis 2006 
den OeBB durch die Zerschlagung des einheitlichen Unternehmens schwer 
geschadet wurde und die Umstrukturierung zur Holding eindeutig auf 
eine Privatisierung der lukrativen Sektoren der Bahn zielt. Tatsache 
sei aber auch, dass die Weichenstellung dafuer bereits viel frueher, 
naemlich bereits 1993 mit der Ausgliederung der OeBB aus dem 
Bundesbudget als EU-Vorleistung, erfolgt sei und vor allem die 
EU-Richtlinien fuer eine forcierte Liberalisierung auch im Bahnverkehr 
die Hauptursache fuer den heutigen Zustand der OeBB seien.
Im Koalitionsabkommen von SPOe und OeVP fuer die Regierungsperiode 
2008 bis 2013 heisst es woertlich: "Eine Fortsetzung der OeBB-Reform 
ist unerlaesslich" wozu "verstaerkte Anstrengungen zur Senkung der 
Kosten zu unternehmen" sind. Explizit werden von der Regierung auch 
"strategische Partnerschaften" angestrebt. Weiters ist von der 
"Weiterentwicklung des Dienstrechts" die Rede, diese soll es "dem 
Konzern erleichtern, eine betriebswirtschaftlich sinnvolle 
Personalpolitik umzusetzen", was im Klartext auf eine Verschlechterung 
hinauslaeuft. Laut Aufsichtsratschef Horst Poechhacker ist eine 
weitere Reduzierung des OeBB-Personals von derzeit 42.000 auf 37.000 
Beschaeftigte vorgesehen.
(Vida, GLB/akin)
(1) www.unserebahn.at
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