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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 18. Mai 2010; 17:23
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Antifaschismus/Gedenken/Debatten:
> Fundamentales
Die "demokratische und antifaschistische Grundhaltung" sei ein 
"wesentliches Fundament fuer die Zweite Republik" gewesen, meinte 
Werner Faymann anlaesslich des 55.Jahrestages der Unterzeichnung des 
Staatsvertrags. Und im neuen Verfassungsschutzbericht ist zu lesen 
"Der groesste Teil der oesterreichischen Bevoelkerung lehnt 
rechtsextremes Gedankengut ab und bietet dem Rechtsextremismus 
weiterhin kaum Entfaltungsraum."
Ja, wir sind ein durch und durch antifaschistisches Volk. Nur: Was 
heisst das? In Oesterreich ist faschistisch, was das Verbotsgesetz 
verbietet. Faschisten sind die, die mit einem Hakenkreuz herumlaufen, 
"Heil Hitler" schreien und sagen, in Auschwitz haette es keine 
Gaskammern gegeben. So gesehen, ist das wirklich eine kleine 
unbelehrbare Minderheit.
Aber reicht das als Defintion? Oder haben wir den Faschismus einfach 
wegdefiniert? Gibt es da nicht eine Partei, die seit ihrer Gruendung 
bevorzugtes Sammelbecken von alten Nazis war und deren 
Praesidentschaftskandidatin sich erst kuerzlich genoetigt sah, 
nationalsozialistischem Gedankengut abzuschwoeren? Haben nach dem 
Krieg nicht auch die beiden damals grossen Parteien dieses Landes 
massenhaft "Minderbelastete" mit offenen Armen in ihren Reihen 
empfangen? Gibt es da nicht auch eine Partei, die kein Problem mit 
ihrer konkurrenzfaschistischen Vergangenheit hat und ihren damaligen 
Anfuehrer, der anno 1933 das Parlament verbot, noch immer und ohne 
jeden Genierer ehrt? Und ist das nicht dieselbe Partei, mit der die 
SPOe so gerne in Koalitionen regiert?
Nein, nein, nein. Oesterreich hat aus seiner Geschichte gelernt. Was 
heute noch an faschistischem und autoritaerem Gedankengut vorhanden 
ist -- naja, das sind Einzelfaelle. Oder ueberhaupt eh nur 
Missverstaendnisse...
*Bernhard Redl*
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