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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 30. Maerz 2010; 22:29
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Brasilien:

> Megadamm droht akut

"Mit dem Bau des Kraftwerkes wird eine Flaeche von 1522 km² zerstoert:
516 km² werden ueberflutet und 1006km² werden infolge der Eingriffe in
den Wasserlauf an der Grossen Kehre des Xingu austrocknen. Tausende
Familien in der Stadt Altamira und in der Flussregion sowie Indios
werden umgesiedelt." Das schreibt die Brasilianische
Bischofskonferenz -- und viele NGOs, konfessionell oder nicht,
brasilianische, auslaendische oder internationale, sehen das sehen das
aehnlich.

140 internationale Organisationen von amnesty international ueber
Greenpeace bis zu einer Gruppe von 40 Organisationen von Indigenen,
haben nun in einem Offenen Brief an Brasiliens Praesident Lula
gefordert, sofort die Planung des Belo Monte-Damms zu stoppen. Seit 20
Jahren ist Belo Monte in Diskussion, am 18.Maerz hat die Nationale
Agentur fuer elektrische Energie (ANEEL) die Ankuendigung fuer die
Versteigerung des Bauprojekts genehmigt, wodurch ein Unternehmen oder
ein Konsortium mit Bau und Verkauf von Energie des Wasserkraftwerks
betraut wird. Belo Monte soll nach dem Itaipu-Wasserkraftwerk die
zweitgroesste Stromleistung innerhalb Brasiliens erzeugen. Die Auktion
ist laut Mitteilung des Ministeriums fuer Bergbau und Energie fuer 20.
April geplant.

Wie die Zusammensetzung der protestierenden Organisationen zeigt, geht
es hier um Umweltschutz und Menschenrechte gleichermassen. Bischof
Erwin Kraeutler, der seinen Sitz in Altamira hat und dessen Dioezese
am meisten unter dem Dammbau zu leiden haette, schreibt auf seiner
Homepage: "Regenwald und die Haeuser von rund 15.000 Menschen werden
ueberflutet. Auf 140 Kilometern Laenge wird der Xingu nach Angaben von
Kritikern zu stehenden Lachen verkuemmern, Fische werden verschwinden
und die Tuempel zu Brutstaetten fuer Muecken werden, die Krankheiten
wie Malaria verbreiten." Und mit dem einen Damm sei es noch nicht
getan: "Gegenueber allen Gegnern verteidigt die Regierung das
Kraftwerk, indem sie sagt, dass es sich nur um einen einzigen Staudamm
handelt, damit es nicht so viel Entruestung provoziert. Das ist die
grosse Luege, denn wenn sie den ersten Staudamm bauen und dieser vier
Monate im Jahr nicht funktioniert, sind sie gezwungen, den zweiten,
den dritten, den vierten und den fuenften zu bauen. Und das ist
eigentlich vorgesehen. Das Inventar wurde schon gemacht. Ich habe die
Planungen selbst schon auf der Landkarte gesehen", so Kraeutler.
(akin)

Quellen (u.a.) und weitere Infos:
http://www.internationalrivers.org
http://www.bischof-kraeutler.at
http://plattformbelomonte.blogspot.com



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