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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 2. Maerz 2010; 19:25
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Oesterreich/Deutschland:
> Wachsender Frust bei SIS
Bei Siemens IT Solutions and Services (SIS), der Softwaresparte des 
Grosskonzerns, ist der Unmut wieder weiter angewachsen. Am Mittwoch 
fand eine Betriebsversammlung in Wien statt. Etwa 1500 KollegInnen 
trafen sich und diskutierten ueber Kampfmassnahmen bis zum Streik. In 
den naechsten Monaten sollen rund 2400 Beschaeftigte von Siemens SIS 
SDE und SIS CEE sowie KollegInnen einiger Tochterfirmen und der 
Zentralstelle aus der Siemens AG ausgegliedert werden.
Dies wuerde wahrscheinlich zur Verschlechterung der Arbeitsbedingungen 
und zu Personalabbau fuehren. Wortmeldungen bei der 
Betriebsversammlung beklagten, dass schon jetzt schleichend 
KollegInnen entlassen oder ueber "Golden Handshake" aus dem Betrieb 
entfernt wuerden.
SIS-Betriebsratschef Ataollah Samadani befuerchtet aber auch, dass 
Teile der SIS "gezielt in den Konkurs getrieben werden" koennten und 
verweist auf den Verkauf der Siemens-Handysparte an die asiatische 
BenQ, die kurz darauf das Handygeschaeft u.a. in Deutschland 
einstellte.
Obwohl die Ausgliederung bereits am 1.Juli rechtskraeftig sein soll, 
liess sich Siemens Oesterreich-Chefin Gitti Ederer auf der 
Betriebsversammlung mit der Erklaerung nicht blicken, sie haette ueber 
die Ausgliederung noch keine "konkreten und belastbaren 
Informationen".
Die Proteste seit 2006 -- 2008 eine Demo durch Wien-Floridsdorf, im 
letzten Jahr eine Menschenkette um das Parlament, dazwischen immer 
wieder Betriebsversammlungen -- fruchteten bislang nichts. Bei der 
Betriebsversammlung wurde nun der Betriebsrat mit nur einer 
Gegenstimme ermaechtig, auch Kampfmassnahmen einzuleiten.
Auch im Stammland des Konzerns zeigt sich ein aehnliches Bild: In 
Deutschland waren am Montag etliche hundert SIS-Beschaeftigte 
protestaktiv -- in einem bundesweiten Aktionstag von Hannover bis 
Konstanz und von Berlin bis Mannheim waren am Montag rund 1500 
SIS-Beschaeftigte gegen Ausgliederung und die Folgen auf den Beinen. 
Allein in Muenchen-Perlach zaehlte die Polizei zum zweiten 
"Montagsspaziergang" rund 700 Menschen. Diese Montagsspaziergaenge 
sind an einigen Standorten in Deutschland mittlerweile fast schon 
Tradition. In Paderborn fand er nun schon zum elften mal statt.
(akin)
Links:
Schilderungen der RSO: http://www.sozialismus.net//content/view/1380/
Naeheres zu Deutschland im Siemens-Forum der IG-Metall: 
http://dialog.igmetall.de/
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