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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 9. Februar 2010; 21:13
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World Social Forum:
> Bilanz des 10.WSF
Nach fuenftaegigen Debatten und Diskussionen ging am 31. Januar das 
10. Weltsozialforum in Porto Alegre zu Ende. Rund 30.000 Personen aus 
39 Laendern waren zusammengekommen, um an insgesamt 915 Aktivitaeten 
teilzunehmen. Als Veranstaltungsorte dienten Porto Alegre und 
verschiedene Nachbarstaedte innerhalb der Provinz Río Grande do Sul. 
Das Weltsozialforum 2010 wurde als dezentrales Event konzipiert, das 
im Laufe des Jahres in verschiedenen Staedten der Welt fortgesetzt 
werden soll. Die geplanten Foren werden im Verbund stehen und zur 
Vorbereitung auf das Sozialforum 2011 dienen, das in Dakar im Senegal 
stattfinden wird.
Joaquim Pinheiro von der Landlosenbewegung Movimiento de Trabajadores 
Rurales Sin Tierra (MST) erklaerte, das Treffen sei sehr produktiv 
verlaufen. Man habe erreicht, was man sich vorgenommen habe: "Das 
Forum sollte Raum fuer wichtige Diskussionen bieten, und das ist 
gelungen." Man habe unter anderem ueber die Weltwirtschaftskrise, die 
Stationierung von US-Militaer in Kolumbien, den Staatsstreich in 
Honduras, die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen (COP 15) und die 
Ernaehrungskrise debattiert. Die angestossenen Debatten sollen im 
Laufe des Jahres fortgesetzt werden. Ausserdem seien am 29. Januar 
ueber 1.000 leitende AktivistInnen aus verschiedenen sozialen 
Bewegungen zusammengekommen, um Aktionsplaene fuer dieses Jahr zu 
entwerfen, so Pinheiro. Oberste Prioritaet habe dabei eine 
laenderuebergreifende Kampagne gegen die Stationierung auslaendischer 
Truppen in Lateinamerika und der Karibik. Weiterhin seien Aktivitaeten 
gegen die zunehmende Kriminalisierung sozialer Bewegungen geplant. 
Eine Reihe von Aktionen soll auf den Klimawandel aufmerksam machen.
Was das zehnjaehrige Bestehen des Weltsozialforums angeht, zieht 
Joaquim Pinheiro eine insgesamt positive Bilanz. Die Ursprungsidee sei 
gewesen, einen Raum zu schaffen, in dem verschiedene Teile der 
Gesellschaft zusammenkommen und einen Gegenentwurf zum gegenwaertigen 
neoliberalen Gesellschaftsmodell erarbeiten. Angesichts der aktuellen 
politischen Lage sieht sich das Forum jedoch vor neue Diskussionen 
gestellt. "Die Frage ist nun: Wie soll es von hier aus weitergehen?", 
so der MST-Aktivist. Es sei wichtig, die zukuenftigen 
Herausforderungen ernst zu nehmen. "[Die Konservativen] bereiten eine 
Offensive vor, um ihre Hegemonie in der 
[lateinamerikanisch-karibischen] Region zurueckzuerlangen", warnt 
Pinheiro. "Der Staatsstreich in Honduras und die Militaerstationierung 
in Kolumbien sind erste Schritte in diese Richtung." Es sei wichtig, 
diese Entwicklung im Auge zu behalten und fuer Demokratie und soziale 
Gerechtigkeit zu kaempfen.
(Karol Assunção/adital/poonal)
Quelle: 
http://www.npla.de/de/poonal/2700-teilnehmende-werten-weltsozialforum-als-erfolg
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