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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 2. Februar 2010; 12:48
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Repression:
> Was sonst noch auffiel
"Brennende Autos, Verletzte, Ausschreitungen" so titelte die FPOe eine
ihrer Aussendungen zur Demo gegen den Korporationsball. Verletzte
hatte es gegeben -- aber unter den Demonstranten oder denjenigen, die
die Polizei fuer Demonstranten hielt. Ausschreitungen -- ja, von der
Polizei, weil die Demo war ja grossteils im Kessel und einige
Versprengte hauptsaechlich auf der Flucht. Aber brennende Autos? Noch
dazu in der Mehrzahl? Die Polizei hatte in ihrem Bericht etwas von
einem brennenden Polizeiauto erzaehlt -- ausser der Polizeiaussendung
gibt es aber dafuer unseres Wissens keinen Beleg. Haette wirklich ein
Polizeiauto so richtig gebrannt, waere das wohl ein willkommenes
Fotomotiv gewesen...
Die Untersagungen waren auch sehr spannend begruendet. War die erste
Versammlungsanzeige noch lapidar mit der Begruendung "Gefaehrdung der
oeffentlichen Sicherheit" abgehandelt worden, suchte man sich bei der
zweiten Anmeldung von gruenen Abgeordneten die 300m-Bannmeile um das
Parlament als Ausrede aus -- der Vorschlag einer Routenabaenderung
wurde dann von der Polizei nicht mehr akzeptiert und das obwohl Karl
Oellinger als einer der Anmelder am Ort der Demo war. Die Polizei
blieb also bei ihrer Untersagung und stoppte die Demo gleich nach
hundert Metern bei der Stumpergasse -- rund 2 Kilometer von Hofburg
und Parlament entfernt.
Dass die Polizei solang den Kessel aufrecht erhalten konnte, verdanken
wir auch der FSG. Diese hatte naemlich -- aehnlich der AUF -- an Ort
und Stelle Verpflegung fuer die armen Polizisten bereitgestellt. Eine
Anfrage, wieso Sozialdemokraten es opportun faenden, die Festhaltung
antifaschistisch gesinnter Menschen zu unterstuetzen, anstatt eben
diese selbst zu laben, beantwortete Hermann Greylinger, Vorsitzender
der Polizeigewerkschaft, wie folgt: "Die sozialdemokratischen
GewerkschafterInnen haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Kolleginnen
und Kollegen wo nur moeglich den Dienst zu erleichtern. Deshalb ist es
fuer uns selbstverstaendlich, ihnen auch bei Eiseskaelte zur Seite zu
stehen. Fuer das Catering fuer die Kundgebungsteilnehmer (wofuer auch
immer sie einstehen) sollte der Veranstalter (Organisator) sorgen."
Bloed nur, dass diese Menschen in einem Kessel standen, und ihnen ein
etwaiger "Veranstalter" kaum haette helfen koennen.
Wer nicht im Kessel stand, war die SJ -- die hatte sich etwas abseits
getroffen. Die Polizei sorgte dafuer, dass die Sperrkette sie nicht
miteinschloss. Die FSG haette sich mit ihrem Catering dann
wahrscheinlich auch ein bisserl schwerer getan.
Die liberaleren unter den buergerlichen Medien waren uebrigens auch
nicht sehr interessiert. Waehrend die Ticker der Alternativmedien
ueberquollen und echte Oeffentlichkeit schafften, wollte der ORF bis
Mitternacht ueberhaupt nichts von der Auseinandersetzung wissen und
beschraenkte sich danach auf Kurzfassungen des Polizeiberichts. Der
Online-Standard berichtete akzeptabel. In den Druckausgaben von
Samstag und Montag fand sich jedoch nicht der geringste Bericht.
-br-
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