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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 2. Februar 2010; 12:44
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Repression:
> Beinahe entmutigend
Bilanz der Anti-WKR-Demo
So mancheR erwartete diesen Tag wohl mit grosser Spannung. Der Ball
des Wiener Korporations-Rings sollte heuer am 29. Jaenner stattfinden.
Laut Polizeiaussendung waren drei Gegenveranstaltungen angezeigt
worden - zwei "Standkundgebungen" und eine Marschkundgebung, wobei die
Marschkundgebung (Treffpunkt C. Brodaplatz - DemonstrantInnen als
"Europaplatz" bekannt) von vornherein untersagt war. Grund dafuer
waren Bedenken, die "oeffentliche Sicherheit" betreffend.
Die oeffentliche Sicherheit sollte an diesem Abend tatsaechlich
ueberstrapaziert werden. Und zwar - wie zu befuerchten war - von
gewaltbereiten, schwerbewaffneten Hundertschaften.
Die untersagte Versammlung am Christian-Broda-Platz zaehlte um 18.45
laut Ticker 800 Personen, trotz Verbot, was letzten Endes auch
niemanden zu wundern braucht; der Treffpunkt war ja schon seit Wochen
bekannt.
Zum "Schutze" der oeffentlichen Sicherheit fuhr die Exekutive eine
Strategie, die anmutet wie ein "patscherter" Provokationsversuch.
Aufgefahrene Wasserwerfer bei Temperaturen um den Nullpunkt herum,
locker sitzende Pfefferspraykartuschen und Polizeiknueppel. Einkesseln
ohne ersichtlichen Ausgang -- Massenperlustrierungen. Und auf der
anderen Seite? Das uebliche. Pyrotechnische Gegenstaende -- Piraten --
und Luftballons. Erstere wurden aber auch nur in den ersten Stunden
der "Freiluft-Gewahrsamnahme" geworfen -- wahrscheinlich war das
Kontingent irgendwann erschoepft.
Beim Lesen der Berichte entsteht der Eindruck, als haette die
Exekutive von Anfang an Leute in den Versammlungsberich gelassen, aber
niemanden mehr hinaus. So erhaelt man ein eigenartiges Bild. Eine
Versammlung festzuhalten, die sich eigentlich aufloesen sollte, ist
relativ unlogisch.
Das Ausmass der Repression zeigt sich, wenn man die Einzelschicksale
betrachtet. Mindestens 20 Festnahmen, mehrere Krankenhausaufenthalte
auf Grund der Reizgaseinsaetze, hunderte Personen wurden
perlustriert -- darunter auch PassantInnen und KaffehausbesucherInnen.
Das Vorgehen der Polizei war unnoetig brutal, Menschen wurden mit dem
Gesicht am Boden fixiert und/oder unter Tritten abgefuehrt. Einer
verpruegelten Frau soll der Arm gebrochen worden sein. Besonders hart
traf es auch die Trommel-Gruppe Rythm of Resistance. Sie wurde von der
Polizei in die Mangel genommen, und anschliessend verpruegelt.
Weitaus ruhiger -- weil auch publikumsschwaecher -- ging es beim
Strassenfest im Sigmund-Freud Park zu (das auf die tapferen
DemonstrantInnen wartete). Dort gab es Bands, Vokue und heissen Tee
fuer ca. 150 Leute.
Dafuer lieferte sich die Solidaritaetsdemo am Schwedenplatz
(Treffpunkt 22:00) einen Wettlauf mit der Polizei, der wiederum mit
dem Knueppel bestraft wurde. Immerhin schaffte es diese Demo bis zum
Ring und wuchs auf ihrem Weg von 100 auf 300 Personen.
Die Bilanz des Abends ist beinahe entmutigend. Viele blaue Flecken,
gereizte Haelse (weniger durchs Schreien als durchs Reizgas),
Festnahmen, eine beachtliche Adressenliste mit Namen von
AntifaschistInnen in Haenden der Polizei und dem gegenueber ein sehr
positives Bild der Exekutive in den Medien. Hat sie es doch geschafft,
den wuetenden Mob in den Griff zu bekommen.
-post-
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