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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 13. Jaenner 2010; 13:00
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Aegypen/Palaestina/Israel: 
> Belagerung durchbrochen
Hilfskonvoi »Viva Palaestina« erreicht nach mehreren Wochen Einwohner 
im Gazastreifen. Internationale Proteste gegen Israel am 16./17. 
Januar geplant
Der Hilfskonvoi »Viva Palaestina« ist nach vielen Hindernissen endlich 
im Gazastreifen angekommen. Was fuer westliche Medien eher eine 
Randnotiz war, der »Bruch der Blockade gegen den Gazastreifen«, wurde 
im TV-Sender Al-Dschasira zur Spitzenmeldung. Fuer 59 der 210 
Fahrzeuge blieb der Grenzuebergang Rafah zwar geschlossen, doch die 
Hilfsgueter, die sie transportierten wurden umgeladen und erreichten 
ihr Ziel. Die Stunden davor waren von Gewalt gekennzeichnet. Unter den 
Augen bewaffneter aegyptischer Grenzsoldaten hatten Hunderte wuetende 
und enttaeuschte Palaestinenser auf der palaestinensischen Seite der 
Grenze gegen die Behinderungen des Konvois seitens der aegyptischen 
Regierung und gegen den beabsichtigten Bau einer Mauer auf 
aegyptischer Seite protestiert. Als die Demonstranten Steine auf die 
Grenzsoldaten warfen, fielen Schuesse auf beiden Seiten. Polizeiwagen 
der Hamas vertrieben umgehend die Menge von der Grenze, ein 
21jaehriger aegyptischer Grenzsoldat wurde toedlich getroffen, 
vermutlich von Kugeln von palaestinensischer Seite. Die Hamas gab die 
Zahl der verletzten Palaestinenser mit 32 an.
Der britische Unterhausabgeordnete George Galloway [frueher Labour, 
jetzt RESPECT-Partei, Anm. akin], einer der Hauptorganisatoren des 
dritten Viva-Palaestina-Konvois in den Gazastreifen, bedauerte im 
Interview mit Al-Dschasira, dass Aegypten die Hilfsaktion so massiv 
behindert hatte. Am 27. Dezember, dem eigentlich Termin, an dem seine 
Gruppe in Gaza sein wollte, haette die Welt auf Israel zeigen sollen, 
das »auf kriminelle Weise in 22 Tagen Krieg 1400 Menschen getoetet 
hat, die meisten von ihnen Frauen und Kinder und Zivilisten«. Statt 
dessen haette man an diesem Tag auf Aegypten gezeigt, weil es dem 
Druck seitens der USA und Israels nachgegeben und die Grenze bei Rafah 
geschlossen gehalten habe, sagte Galloway, der 2003 wegen des 
Irak-Krieges die britische Labour-Partei verlassen hat. Und weiter: 
Solange die israelische Belagerung nicht beendet sei, seien 
Hilfskonvois nur »ein Tropfen im Ozean«. Man habe »der Welt zeigen 
wollen, dass es eine Belagerung gibt«. Kritische Stimmen, warum man 
nicht versucht habe, den Hilfskonvoi durch Israel in den Gazastreifen 
zu bringen, wies Galloway zurueck. »Solange die Palaestinenser als 
Fluechtlinge in alle vier Himmelsrichtungen verstreut leben muessen, 
solange Jerusalem auf brutale Weise ethnisch gesaeubert wird und von 
Siedlungen umzingelt ist, die das Leben in der Stadt ersticken, 
solange Gaza belagert wird und die Palaestinenser in Gaza und in den 
besetzten Gebieten vor den Augen ihrer Familie bei Luftangriffen 
ermordet werden, solange werden wir Israel nicht anerkennen und keinen 
Fuss auf israelischen Boden setzen.«
Galloway sprach sich fuer die Einheit der Palaestinenser aus und 
unterstrich, dass nur diese das Recht haetten, ihre Fuehrung zu 
bestimmen und nicht der Westen, der die letzte Wahl im Westjordanland 
und Gazastreifen nicht anerkannt habe. »Die Leute hier in Gaza haben 
unsere Solidaritaet verdient«, erklaerte ein irischer Teilnehmer dem 
iranischen Fernsehsender Press TV. »Wir brauchen eine Massenbewegung 
im Westen und in der arabischen Welt, um die Belagerung zu brechen.« 
Teilnehmer des Gaza-Freiheitsmarsches rufen fuer den 16. und 17. 
Januar weltweit zu Protestaktionen vor israelischen Botschaften und 
Konsulaten auf. Am 17. Januar 2009 beendete ein Waffenstillstand den 
Gaza-Krieg, seitdem hat Israel die Blockade gegen Gaza weiter 
verschaerft. Ziel der Aktionen sei es, international Solidaritaet mit 
den Palaestinensern zu zeigen und ein Ende der Belagerung des 
Gazastreifens zu fordern, heisst es in einem Aufruf.
(Karin Leukefeld, junge welt, 8.1.2010)
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Mahnwache der Frauen in Schwarz: Samstag, 16. Januar 2010, 14 bis 16 
Uhr, Wien, Graben/ Ecke Tuchlauben
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