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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 15. Dezember 2009; 20:13
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Prima Klima:
> UN foerdert Landraub und Vernichtung der Regenwaelder
Nach der Entscheidung des UN-Klimasekretariats koennen die Betreiber
von Soja- und Oelpalm-Plantagen zukuenftig Emissionsgutschriften
erhalten und im Rahmen des Mechanismus fuer umweltvertraegliche
Entwicklung (Clean Development Mechanism - CDM) nutzen. Das bedeutet
konkret: Kohlekraftwerke in Europa koennen ihre riesigen
CO2-Emissionen durch den Kauf von Gutschriften der Plantagenbetreiber
neutralisieren. Dabei belasten die Plantagenbetreiber das Klima und
die Umwelt in Brasilien, Indonesien und Thailand kaum weniger als die
Umweltsuender in Europa. Sie roden Regenwaelder, zerstoeren
einzigartige Oekosysteme und treiben den Klimawandel weiter voran.
Der CDM ist ein im Kyoto-Protokoll vorgesehener Mechanismus, der die
Kosten der CO2-Reduktion fuer die Industrielaender senken soll. In den
Entwicklungslaendern soll gleichzeitig eine oekologisch nachhaltige
wirtschaftliche Entwicklung durch den Zufluss von Investitionen und
Technologie ermoeglicht werden. Es laesst sich aber schon jetzt klar
belegen, dass der CDM die zerstoererischen Industrien im Sueden
beguenstigt und zu Lasten der Menschen, die dort leben, ihrer Rechte
und der Umwelt geht. Zukuenftig sollen auch Soja-, Oelpalm- und
Jatropha-Plantagen zu den Nutzniessern der Regelungen gehoeren. Die
bisherige Erfahrung zeigt, dass die CDM-Kriterien bei weitem nicht
ausreichen, um Missbrauch zu verhindern.
Das Klimasekretariat folgt mit seiner Entscheidung eindeutig
Wirtschaftsinteressen. Der Agroenergie Konzern "Agrenco" erhaelt nun
eine neue Einnahmequelle fuer seine Soja-Plantagen in Mato Grosso. Der
brasilianische Bundesstaat hat die hoechste Rate an Waldzerstoerung im
Amazonasgebiet. Die Cerrado Savanne und ihre einzigartige
Biodiversitaet wird abgeholzt, um Platz fuer Soja-Plantagen zu
schaffen. Mato Grosso ist auch der Staat mit der hoechsten illegalen
Landnahme und Entrechtung der indigenen Bevoelkerung.
In Thailand profitiert die staatlich gefoerderte Palmoel-Industrie von
der Entscheidung des Klimasekretariats. Dort soll die Flaeche von
400.000 Hektar (2006) auf 1,6 Millionen Hektar im Jahr 2029
ausgeweitet werden, obwohl die klimatischen Bedingungen fuer Oelpalmen
in Thailand gar nicht guenstig sind. Unmengen von Suesswasser muessen
aufgewendet werden, um ausreichende Ernten zu erzielen. Lokale
Organisationen gehen davon aus, dass Thailand schon bald nicht mehr
ausreichend Lebensmittel produzieren kann.
(regenwald.org/bearb.)
Quelle und Protestmoeglichkeit:
https://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=497
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