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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 15. Dezember 2009; 20:12
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Prima Klima:
> Polizei massiv und "praeventiv"
Seit Montag, den 7. Dezember findet in Kopenhagen der Weltklimagipfel 
statt. Parallel dazu gibt es einen alternativen Gipfel, den "People's 
Climate Summit". Die bisher vorgetragenen Reden thematisierten unter 
anderen die Folgen fuer Mensch und Natur beim Einsatz von 
genmanipuliertem Saatgut, die Wirtschaftskrise und ihre Auswirkungen 
auf gesellschaftskritische Positionen sowie die Politik der 
Erdoel-Konzerne.
Grossen Andrang finden auch die angemeldeten Demonstrationen. Am 
Wochenende wurden TeilnehmerInnenzahlen bis zu 100.000 erreicht. Auch 
die daenische Polizei interessiert sich brennend fuer die Kundgebungen 
und "brilliert" mit derzeit ueber 1200 Verhaftungen. Dabei handelte es 
sich groesstenteils um Praeventivverhaftungen, also der Nutzung einer 
Rechtsmoeglichkeit, die extra fuer diesen Gipfel in Daenemark 
geschaffen worden war (siehe akin 28/09)
Am Sonntag, den 13. Dezember wurde gar eine ganze Demonstration - ein 
Teil der Aktion "Hit the Production" - erst eingekesselt und dann in 
Gewahrsam genommen. Nach den Massenverhaftungen kamen 11qm grosse 
Kaefige zum Einsatz, in die jeweils 10 Personen gepfercht wurden.
Auf die Haftrechte wurde keine Ruecksicht genommen, Verpflegung wurde 
aeusserst spaerlich verteilt (Brot meist keines, Wasser erst nach 5 
Stunden) -- woraufhin einige Personen in Ohnmacht fielen.
Als in dieser Lagerhalle keine Ruhe einkehren wollte (einige 
DemonstrantInnen rissen Baenke aus, und benutzten sie als Trommeln), 
ging die Polizei kurzerhand mit Traenengas gegen die inhaftierten 
Unruhestifter in der Lagerhalle vor.
Das Einschreiten der Exekutive wird als ueberwiegend willkuerlich und 
provokant beschrieben. Ein Augenzeuge berichtet, er haette beobachtet, 
wie ca. 10 Einsatzfahrzeuge in die Demo fuhren, und Spezialeinheiten 
unter Pruegelattacken einzeln Leute aus der Menge fischten. Der 
Demo-Zug liess sich dadurch jedoch nicht beirren und setzte sich ueber 
Nebenstrassen wieder in Bewegung.
Da der Gipfel, und damit die Proteste noch bis Freitag, den 18. 
Dezember andauern werden, ist mit weiteren Massenverhaftungen und in 
Folge dessen mit weiteren Menschenrechtsverletzungen zu rechnen. 
Hoffen wir, dass nicht mehr passiert, und alle Verhafteten die 
Repressalien gut ueberstehen. 
 -si-
*
> Nach Redaktionsschluss
Unter noch unklaren Umstaenden kam es in der Nacht auf Dienstag zu 
einer weiteren Polizeiaktion. Laut Indymedia Daenemark wurden 
mindestens weitere 200 Menschen in Christiania (dem Alternativgraetzel 
von Kopenhagen) festgenommen.
Quelle: http://indymedia.dk
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