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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 24. November 2009; 18:42
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Nord-Sued:
> Computer: Saubere Geschaefte?
Clean IT: Kampagne fuer faire Arbeitsbedingungen in der
Elektronikindustrie
Die Kampagne "Clean IT" gegen die Ausbeutung von ArbeiterInnen in der
globalisierten Elektronikindustrie wurde letzte Woche von der
Entwicklungs-NGO "Suedwind" praesentiert. Elektronische Artikel werden
zum Grossteil aus Asien importiert und dort unter zumeist miesesten
Arbeitsbedingungen hergestellt. Aus China kommen 25% der globalen
Elektronik-Produktion, Thailand ist der groesste Festplatten-Exporteur
der Welt. Zahlreiche Investitionsfoerderungen der thailaendischen
Regierung locken die grossen Elektronikmarken ins Land. Bis zu 11
Jahre koennen sie steuerfrei produzieren lassen, danach gibt es immer
noch die Moeglichkeit Firmenstandorte zu schliessen und in der
Nachbarprovinz unter einem anderen Namen wieder aufzusperren. Bei
dieser Gelegenheit wird die Belegschaft gekuendigt und neue
Arbeitskraefte, meist LeiharbeiterInnen, werden angestellt.
ArbeiterInnen erhalten um die 4 Euro am Tag. Um leben zu koennen,
muessen Ueberstunden gemacht werden. Bis zu 16 Stunden pro Tag stehen
die Elektronik-ArbeiterInnen daher in Thailand und China am
Fliessband. Freie gewerkschaftliche Organisierung sei nicht moeglich,
so die Clean IT-Kampagne. Krankheiten koennen existenzbedrohend sein,
seien aber aufgrund der toxischen Belastungen der Arbeitsplaetze keine
Seltenheit. AerztInnen, die einen Zusammenhang von Erkrankungen mit
toxischen Belastungen diagnostizieren, wuerden aber von den Firmen
geklagt. Kaum eineR wage mehr, eine richtige Diagnose zu stellen, so
Suedwind unter Berufung auf AerztInnen in Thailand.
Fair produzierte Computer oder Elektronikartikel seien derzeit nicht
erhaeltlich. Auch Markenfirmen verbauen Bauteile aus bis zu 7000
Zulieferfirmen pro Geraet. Auskuenfte ueber die Zulieferfirmen werden
nur mangelhaft gegeben. Ob der schoene neue PC oder Mac unter
menschenwuerdigen Bedingungen hergestellt wurde, ist praktisch nicht
ueberpruefbar aber extrem unwahrscheinlich.
Druck auf die Markenfirmen, fuer enstprechende Arbeitsbedingungen bei
ihren Zulieferern zu sorgen, wird gerade erst aufgebaut. Wie dabei
mitgeholfen werden kann, findet sich auf clean-it.at.
Kaufempfehlungen sind dort so bald wohl keine zu finden. Bis dahin
heisst es wohl: Die Lebensdauer eigener Geraete erhoehen, zum Beispiel
durch die Wahl ressourcenschonender Betriebssysteme. Und bei
oeffentlichen Ausschreibungen auf den Beweis der Einhaltung sozialer
und oekologischer Mindeststandards bestehen.
Sollte die Anschaffung elektronischer Geraete wirklich nicht
vermeidbar sein, bietet ein IT-Firmenmonitor Orientierung in der
gespenstischen Welt der IT-Industrie.
(Suedwind/nochrichten.net/akin)
Link: http://www.clean-it.at
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